Wie schreibt man einen Bestseller? 7 Bausteine für einen erfolgreichen Roman

Wie schreibt man einen Bestseller? 7 Bausteine für einen erfolgreichen Roman

Wie schreibe ich einen Bestseller? Diese Frage beschäftigt viele Autoren. Auch die Forschung geht dieser Thematik nach. Es hat sich gezeigt: Erfolgreiche und gut verkaufte Bücher haben unabhängig vom Genre Gemeinsamkeiten. Wer diese Gemeinsamkeiten kennt, hat zumindest die Chance, einen erfolgreichen Roman zu schreiben. In diesem Beitrag stellen wir die Bausteine eines Bestsellers vor.



Viele Autoren träumen davon, einen Bestseller zu schreiben und den eigenen Roman in einer Millionenauflage zu verkaufen. Doch wie schreibt man einen Erfolgsroman? Gibt es ein Rezept? Die Literaturwissenschaft sucht schon lange nach einer Formel für erfolgreiche Literatur. In den letzten Jahren nutzen die Wissenschaftler zunehmend leistungsfähige Computer und Künstliche Intelligenz, um eine große Anzahl von Büchern zu vergleichen. So hofft man Bausteine von Bestsellern zu ermitteln.

Bestseller Code
Wie sehen die Bausteine eines Bestsellers aus?

Für viel Aufsehen sorgte ein Buch der Wissenschaftler Jodie Archer und Matthew L. Jockers aus dem Jahr 2017. Die Amerikaner gaben an, den Bestseller-Code mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ermittelt zu haben. Haben Erfolgsbücher unabhängig vom Genre wirklich Gemeinsamkeiten? Muss man nur die Bausteine kennen und ein Topseller lässt sich von Anfang planen? In diesem Beitrag nehmen wir die Erkenntnisse von Archer/Jockers und der Forschung genauer unter die Lupe. Gibt es so etwas wie einen Bestseller-Code?

Was ist ein Bestseller?

Bevor es um die Frage geht, wie man einen erfolgreichen Roman schreibt, wollen wir klären, was einen Bestseller ausmacht. Der Begriff bezeichnet ein Produkt (in unserem Fall ein Buch), welches sich überdurchschnittlich gut verkauft. Bei den Verkaufszahlen geht es nicht um die literarische Qualität seines Werkes, sondern um die Frage, was gerade beim Publikum ankommt. Der Bestseller ist keine moderne Erscheinung. Schon immer gab es Romane, die sich überdurchschnittlich gut verkauft haben.

Zu Klassikern, die sich zu ihrer Zeit sehr gut verkauft haben, gehören zum Beispiel Robinson Crusoe von Daniel Defoe (1719), Gullivers Reisen von Jonathan Swift (1726) oder Onkels Tom Hütte von Mark Twain (1852). Ein deutscher Topseller war Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774). Im 19. und 20. Jahrhundert verkauften sich die Romane von Karl May und Robert Kraft überdurchschnittlich gut. Die Abenteuerromane der beiden Schriftsteller werden gerne der Trivialliteratur zugeordnet. Bei May und Kraft zeigt sich, dass es mehr um den Geschmack des breiten Publikums als um literarische Qualität geht.

Ein absoluter Bestseller des 21. Jahrhunderts sind die sieben Bücher der Harry Potter-Reihe. Von der Reihe wurden weltweit über 450 Millionen Exemplare verkauft, was ein absolutes Novum für ein Jugendbuch darstellte. Joanne K. Rowling gehört zu den meist gelesen Autoren der letzten Jahrzehnte. Weitere erfolgreiche Schriftseller sind Dan Brown, Ken Folett, John Grisham oder Nora Roberts.

Haben Bestseller Gemeinsamkeiten?

Warum verkaufen sich einzelne Romane so gut, während andere Werke echte Ladenhüter sind? Haben Bestseller Gemeinsamkeiten und lassen sich planen? Dieser Frage gingen die Literaturwissenschaftler Jodie Archer und Matthew L. Jockers nach. Die Wissenschaftler nahmen an, dass sich durch den Einsatz von Computeranalyse und Künstlicher Intelligenz Gemeinsamkeiten von gut verkauften Büchern ermitteln lassen. Mehrere leistungsfähige Rechner wurden mit den Bestsellern der New York Times der letzten 30 Jahre und tausenden anderen Werken gefüttert.

Bei 80 Prozent der Bestseller konnte die KI voraussagen, dass diese auf der Liste der New York Times landen. Laut Archer und Jockers haben gut verkaufte Bücher unabhängig vom Genre Gemeinsamkeiten. Die beiden Wissenschaftler gehen sogar so weit, zu sagen, dass sich bei einem Manuskript über Computeranalyse voraussagen lässt, ob das Buch ein Bestseller wird oder nicht.

LITERATURTIPP:

„Der Bestseller-Code“
von Jodie Archer und Matthew L. Jockers

Hat „Shades of Grey“ auch Ihre Kasse kräftig klingeln lassen? Und haben auch Sie sich gefragt: „Warum?“ Verlagsprofi Jodie Archer und Englisch-Professor Matthew Jockers haben einen Algorithmus entwickelt, der die Antwort darauf gibt und der mit 97-prozentiger Genauigkeit vorhersagen kann, welche Schmöker zu Bestsellern werden. Archer und Jockers haben viel Überraschendes über unser Leseverhalten und das Erfolgsrezept fesselnder Romane herausgefunden, zum Beispiel: Menschliche Nähe kommt an, Sex (meistens) nicht. Dieses Buch, welches bereits Furore in der deutschen Presse gemacht hat, ist etwas für alle, die Belletristik lesen, verkaufen, einkaufen, lektorieren …

Die Erkenntnisse der fünfjährigen Computer-Analyse haben Archer und Jockers in ihrem Buch „Der Bestseller-Code“ veröffentlicht. Das Werk sorgte im Jahr 2017 für viel Aufsehen. Dabei ist die Forschung in diesem Bereich nicht neu. Bestsellerforschung wird seit dem 19. Jahrhundert betrieben. Im 20. Jahrhundert gewann der Forschungszweig zunehmend an Bedeutung. Jedoch erst mit dem Aufkommen von leistungsfähigen Computern und Künstlicher Intelligenz ist eine umfangreiche Analyse wie von Archer und Jockers möglich.

Bestseller-Code auf der Spur?

Wissenschaftler gehen schon lange der Frage nach, was einen erfolgreichen Roman ausmacht. In der Anfangszeit ging die Forschung davon aus, dass es nur auf die literarische Qualität ankommt. Erst in der Folgezeit kam man zur der Erkenntnis, wie ausschlaggebend die Leser sind. Es geht darum, den Geschmack der Leserschaft unabhängig von jeder literarischen Qualität zu treffen. Das Buch der Bestseller-Code machte diesen Forschungsbereich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Viele der Erkenntnisse im Werk von Archer und Jockers sind nicht neu und von früher bekannt. Die umfangreiche Computeranalyse sorgt dafür, dass viele Annahmen aus der Vergangenheit nun dank der KI als „sicher“ gelten.

Baustein 1: Konzentration auf wenige Hauptthemen

Die Analyse der Wissenschaftler hat ergeben, dass sich Bestsellerautoren auf wenige Themen konzentrieren. Erfolgreiche Schriftsteller verarbeiten in ihren Romanen zwei bis drei Themen, welche die Handlung dominieren und verzichten auf zu viel Nebenhandlung. Ein Thema steht im Regelfall in einem Konflikt mit einem anderen. Bei einem Bestseller werden vor allem Inhalte verarbeitet, die für den Leser relevant sind. Hierzu gehören Motive wie Liebe, Familie oder Beruf. Die Leser finden sich so in den Bücher wieder. Auch wenn ein Roman in einem völlig anderen Zeitalter spielt, enthält er häufig eine Liebesgeschichte, hiermit kann sich die Leserschaft identifizieren.

Weiterhin lässt sich bei Autoren mit vielen Veröffentlichungen eine Konstanz der Themen feststellen. John Grisham schreibt sehr häufig über das Rechtsystem, bei Dan Brown sind Verschwörungen und Geheimbünde ein Thema. Bei Danielle Steele steht das Thema Familie immer wieder im Vordergrund.

Baustein 2: Autor mit dem Thema vertraut

Warum sind die Bücher von Grisham und Steele so erfolgreich. Laut Archer und Jockers ist die Antwort einfach. Die Autoren schreiben über ihnen vertraute Themen. Ein Drittel der Absätze, die der Rechtsanwalt Grisham in seinen Romanen je geschrieben hat, handeln vom Rechtssystem. Das ist ein beachtlicher Anteil. Eine solche Erkenntnis ist erst dank einer umfangreichen computergestützten Analyse möglich. Das Rezept über vertraute Themen hat sich schon früher bewährt.

Grisham Bestseller
Grisham schreibt als Anwalt über das Gerichtssytem.

Der Historiker Felix Dahn war Spezialist für Spätantike und Völkerwanderung. Der Professor begnügte sich nicht damit, Fachliteratur zu veröffentlichen, sondern schrieb auch Romane. Sein historisches Jugendbuch „Ein Kampf um Rom“ wurde zu seiner Zeit ein Bestseller. Das Werk wurde mitunter als gelehrter Professorenroman verspottet, doch dem Publikum gefiel die Geschichte des verzweifelten Kampfes der Goten gegen Ostrom. Hier zeigt sich ein weiteres Mal: Nicht die literarische Qualität, sondern der Geschmack der Leser ist ausschlaggebend.

Baustein 3: Handlung in drei Akten

Viele Bestseller setzen auf eine Handlung in drei Akten. Der Leser liebt klare und wieder erkennbare Abläufe. Bei „50 Shades of Grey“ sollen die Spannungsbögen laut dem Computer fast symmetrisch und perfekt rhythmisch sein. Der Leser wird in perfekter Spannung gehalten und dies immer wieder. Die Autorin bewegt den Leser so dazu, immer wieder weiter zu lesen. Trotz aller Kritik am literarischen Niveau des SM-Romans zeigt sich, das E. L. James die Technik von Spannungsbögen perfekt beherrscht.

Die Erkenntnis mit drei Akten ist nicht neu. Schon das antike Drama kannte diese Struktur aus Einführung, Konfrontation und Auflösung. Auch viele Filme setzten heute auf eine solche Erzählstruktur. Es ist auch kein Zufall, dass es so viele Dreiteiler (Herr der Ringe, Star Wars Trilogie) gibt. Eine Erzählstruktur mit wieder erkennbarer Ordnung kommt ohne Zweifel den Leser entgehen.

Baustein 4: Aktive Figuren

Leser lieben aktive Charakter, welche die Handlung vorantreiben. Diese Erkenntnis ergibt sich ebenso aus der Analyse von Archer und Jockers und überrascht nicht wirklich. In jedem Autorenratgeber kann man es lesen: Figuren müssen das Heft in die Hand nehmen und sich den Konflikt stellen. Weit verbreitet in Literatur und Film ist das Modell der Heldenreise. Das Modell in 12 Schritten beschreibt die Auseinandersetzung des Hauptcharakters mit dem Gegner und sein Reifung als Persönlichkeit. Die Hauptromane von Tolkien (Der Hobbit und Herr der Ringe) funktionieren nach diesem Muster.

Die Heldenreise ist nur ein Modell für einen Handlungsverlauf mit aktiven Charakteren. Viele Bestseller folgen nicht diesem Mustern. Selbstsichere Figuren treiben nicht nur die Handlung des Romans voran, Aktivität zeigt sich auch in der Sprache wieder. Die Figuren kennen ihre Handlungsfähigkeit, ihre Verben sind klar und selbstsicher. Aktivität zeigt sich auch in den Dialogen.

Baustein 5: Menschliche Nähe statt Sex sells

Warum war der Roman „50 Shades of Grey“ ein solcher Erfolg? Die Antwort liegt auf der Hand: Sex sells. Doch so einfach ist es nicht. Die Analyse der beiden Wissenschaftler hat ergeben, dass Leser vor allem auf menschliche Nähe Wert legen. Im Roman von E. J. James spielt das Thema „menschliche Nähe“ eine zentrale Rolle. Mit menschlicher Nähe sind alle Passagen gemeint, in denen die Figuren ihr emotionales Verhältnis zueinander thematisieren. Laut Archer und Jockers ist menschliche Nähe das am häufigsten gewählte Bestseller-Thema.

Bestseller Menschliche Nähe
Menschliche Nähe ist Bestseller-Thema Nummer 1

Auf ein emotionales Verhältnis zueinander haben Autoren zu allen Zeiten gesetzt. Warum waren die Winnetou-Romane (übrigens auch hier drei Bände) von Karl May dermaßen erfolgreich? Die menschliche Nähe zwischen den Blutsbrüdern Old Shatterhand und Winnetou spielt ohne Zweifel eine zentrale Rolle. May wurde häufig für seine immer wieder gleichen Handlungsverläufe kritisiert, die nach einem stereotypen Muster verlaufen. Unabhängig von aller Kritik war die Winnetou-Trilogie ein echter Bestseller.

Baustein 6: Gut lesbare Alltagssprache

Die beiden Literaturwissenschaftler haben die Sprache von Bestsellern einer ausführlichen Analyse unterzogen. Eine flüssig zu lesende Alltagssprache kommt bei den Lesern besonders gut an. Ken Follett wird zum Beispiel ein einfacher und allgemeinverständlicher Satzbau zugeschrieben, was auch dazu führt, dass sich seine Romane problemlos in zahlreiche Sprachen übersetzen lassen. Mancher findet die Sprache von Ken Follett oder Dan Brown trivial, doch auch hier gilt: Es gefällt dem Publikum und die Verkaufszahlen geben den Schriftstellern recht.

Die meisten Menschen lesen zur Entspannung und Unterhaltung. Schwer zu lesende Prosa mit komplexem Satzbau ist kontraproduktiv.  Es geht nicht darum zu zeigen, was man im Literaturstudium gelernt hat. Jockers und Archers verdeutlichen im Bestseller-Code, dass akademische Kenntnisse durchaus helfen können. Viele erfolgreiche Autoren arbeiten im Bereich Journalismus oder Marketing.

Baustein 7: Happy End

Zu guter Letzt: Ein Happy End findet sich bei vielen Bestsellern. Der letzte Band von Harry Potter endet mit den Worten „Alles war gut“. Besser und knapper kann man die Situation nach dem Sieg von Harry über Voldemort nicht beschreiben. Der Leser sehnt sich nach einer heilen Welt. Selbst tragische Geschichten zeigen noch eine gute Wendung. Nehmen wir zwei Beispiele deutscher Bestseller.

Der sterbende Winnetou bekennt sich im dritten Teil mit seinen letzten Worten zum Christentum. Dem Leser zeigt sich, dass die jahrelangen Bemühungen Old Shatterhands zu einer Bekehrung Früchte getragen haben. Eine weitere Genugtuung ist der Tod des Bösewichts Santer als krönender Abschluss. Selbst die Niederlage der Goten in „Ein Kampf um Rom“ von Felix Dahn lässt sich noch etwas Gutes abgewinnen. In letzter Stunde naht die Flotte des Nordvolkes und nimmt die überlebenden Goten in die neue Heimat Thule. Selbst ein tragisches Ende hat noch seine guten Seiten und der Leser dürfte zufrieden sein.

Kann jeder einen Bestseller schreiben?

Dank leistungsfähiger Computer und künstlicher Intelligenz wurde der Bestseller-Code nun ermittelt. Kann nun jeder Autor einen erfolgreichen Roman schreiben und Millionen Bücher verkaufen? Kommt es nur auf den richtigen Mix der aufgeführten sieben Bausteine an? Ganz so einfach ist es nicht. Sicherlich können die hier angeführten Punkte wie die Konzentration auf wenige Hauptthemen, aktive Charaktere, eine gut lesbare Sprache und ein Happy End ein Romanmanuskript entstehen lassen, was von einem Verlag gerne angenommen wird. Bestseller lassen sich jedoch nur sehr schwer voraussagen, dies zeigt sich schon daran, dass viele Autoren vor ihrem großen Erfolg mehrere Absagen erhalten haben.

So hatte der Literaturagent von Joanne K. Rowling bei zahlreichen Verlagen mit dem ersten Harry Potter Band keinen Erfolg. Erst der Verlag Bloomsbury Publishing veröffentlichte „Harry Potter und der Stein der Weisen“ nach einigen Überlegungen. Der Roman erschien in einer Auflage von 500 Exemplaren, nichts deutete auf einen Bestseller hin. Der Verlag legte Rowling nahe, sich einen Job zu suchen, da man vom Verkauf von Kinderbüchern nicht leben könne.

Hätte der amerikanische Verlag Scholastic nicht überraschend die amerikanischen Rechte am Rowlings Erstlingswerk gekauft und die Autorin so schlagartig bekannt gemacht, wäre der Roman vielleicht mit seiner kleinen Auflage von 500 völlig untergangen. Die Faktoren, die ein Buch zu einem Bestseller machen, sind schwer zu berechnen. Neben einer guten Geschichte braucht ein Autor den richtigen Verlag und etwas Glück, um einen Erfolgsroman zu veröffentlich. Aktuell können selbst leistungsfähige Computer und Künstliche Intelligenz keinen Bestseller voraussagen.

Fazit des Buchinsiders: 7 Bausteine für einen Bestseller

Ein Bestseller ist ein Buch, das sich überdurchschnittlich gut verkauft. Die literarische Qualität des Romans spielt keine Rolle, entscheidend ist was dem Publikum gefällt. Die Forschung weiß schon lange: Erfolgreiche Bücher haben Gemeinsamkeiten. Archer und Jockers haben eine große Anzahl von Büchern analysiert. Die KI hat bestätigt, Bestseller bestehen aus bestimmten Bausteinen.

  • Baustein 1 (Wenige Hauptthemen): Erfolgreiche Autoren konzentrieren sich in ihrem Roman auf zwei bis drei Hauptthemen. Ein Thema steht häufig im Konflikt mit einem anderen. Erfolgsautoren setzen auf Themen, mit welchen sich die Leser identifizieren können.
  • Baustein 2 (Autor mit dem Thema vertraut): Viele Schriftsteller schreiben über vertraute Themen. Die Computeranalyse hat zum Beispiel gezeigt, ein Drittel aller Absätze, die Grisham je geschrieben hat, handeln vom Rechtssystem. Ist ein Autor mit einer Thematik vertraut, kann er sie glaubwürdig beschreiben.
  • Baustein 3 (Handlung in drei Akten): Leser mögen wiedererkennbare Handlungsverläufe in drei Akten. Das Muster Einführung, Konfrontation und Auflösung kennt bereits das antike Drama. E. J. James hat in „50 Shades of Grey“ laut Computer symmetrische und perfekt rhythmische Spannungsbögen erzeugt.
  • Baustein 4 (Aktive Figuren): Der Baustein aktive Figuren überrascht man wenigsten. In Autorenratgeber lässt sich nachlesen: Charaktere müssen die Handlung vorantreiben. Weiterhin zeigt die Analyse. Aktivität zeigt sich auch in der Sprache. Figuren in Bestsellern kennen ihre Handlungsfähigkeit.
  • Baustein 5 (Menschliche Nähe statt Sex sells): Sex im Roman ist keine Garantie für Erfolg. Leser schätzen menschliche Nähe. Es ist Bestseller-Thema Nummer 1. Figuren thematisieren ihr emotionales Verhältnis zueinander. Menschliche Nähe ist unabhängig vom Genre und Jahrhundert ein Erfolgsmodell.
  • Baustein 6 (Gut lesbare Alltagssprache): Leser bevorzugen eine flüssig zu lesende Sprache. Viele Menschen lesen zur Entspannung,  schwer lesbarer Sprache ist kontraproduktiv. Ein literaturwissenschaftliches Studium hilft beim Schreiben. Die meisten Bestseller-Autoren kommen aus dem Bereich Marketing oder Journalismus.
  • Baustein 7 (Happy End): Ein Happy End scheint für einen Bestseller unverzichtbar. Der Leser sehnt sich nach der heilen Welt. Nach Kämpfen und Konflikten muss eine geordnete Welt zurückbleiben. Perfekt geben es die letzten Worte des sieben Harry Potter-Bands wieder: „Alles war gut.“  Und selbst tragische Romane kennen eine gute Wendung.

Muss ein Autor nur die sieben Bausteine beachten und kann so einen Bestseller schreiben? Ganz so einfach ist es nicht. Es hilft, Gemeinsamkeiten erfolgreicher Romane zu kennen. Doch selbst Lektoren mit langjähriger Berufserfahrung können keinen Bestseller voraussagen. Um einen Erfolgsroman zu landen, bedarf es neben der guten Geschichte auch etwas Glück und des richtigen Verlags.

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