Roman-Ideen mit KI prüfen — Storytelling für Autoren
Viele Autoren sehen KI als Bedrohung, doch Künstliche Intelligenz kann ein großartiges Hilfsmittel beim Storytelling sein. In diesem Beitrag erfährst du, wie du in wenigen Schritten deine Buchidee auf Umsetzbarkeit prüfst und einen ersten Plot für deinen Roman entwickelst.
Künstliche Intelligenz ist derzeit ein Trendthema. KI kann auch für Schriftsteller ein Hilfsmittel sein. In diesem Beitrag geht es darum, wie du als Autor Artificial Intelligence beim Schreiben eines Romans nutzen kannst. Es geht ausdrücklich nicht um die Frage, wie du einen KI-Roman verfasst, sondern darum, wie dir Chatbots bei Ideenfindung, Konzeption, Plot und Figurenerstellung weiterhelfen.

Wenn du dich mit KI-Storytelling beschäftigst, bieten sich ChatGPT, Google Gemini und Claude an — drei außerordentlich leistungsfähige Modelle. Welche Tools solltest du verwenden?
ChatGPT ist eine gute Wahl, wenn du bisher wenig Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz hast. Gemini erlaubt wiederum eine flüssige, unterbrechungsfreie Kommunikation. In der kostenlosen Version von ChatGPT und Claude müssen Nutzer pausieren, wenn ein Nutzungs- oder Tokenlimit erreicht ist. Claude ist leistungsstark bei Charaktererstellung und Worldbuilding; dieser Bot bietet keine Bildgenerierung, wodurch keine Figurenvisualisierung möglich ist. Es ist sinnvoll, alle drei Modelle einmal auszuprobieren.
Wie kommuniziere ich mit KI?
Wer das erste Mal mit Künstlicher Intelligenz arbeitet, stellt sich oft die Frage: Wie soll ich mit einer Maschine kommunizieren? Du nutzt bei der Kommunikation sogenannte Prompts. Es handelt sich um eine Anweisung an die AI, die beschreibt, was sie tun soll, wie zum Beispiel: „Prüfe meine Buchidee auf Logikfehler.“
Es gibt keine „richtige“ Form der Kommunikation. KI-Tools wie ChatGPT, Gemini und Claude sind darauf ausgelegt, die besten Ergebnisse zu liefern, wenn man freundlich formuliert. Auf eine Frage an Gemini, ob der Ton die Antworten beeinflusse, hieß es: „Ja, der Ton beeinflusst die Art der Antwort, die Sie erhalten.“
Es ist ratsam, offen und klar mit KI zu kommunizieren. Künstliche Intelligenz beantwortet alle Fragen, sofern es sich nicht um illegale Inhalte handelt. Sie kennt kein Konkurrenzdenken. Du kannst ChatGPT nach den besten Tools für Bildgenerierung fragen, sie wird dir bereitwillig Auskunft geben. Ebenso legt der Chatbot auf Wunsch seinen Denkprozess offen. Er verdeutlicht dir, wie er Logikfehler in deinem Plot entdeckt oder Romanideen findet, dies kann beim Storytelling mit AI aufschlussreich sein.
Dazu sollten gerade Anfänger bei der Kommunikation Geduld haben. Manchmal liefern Prompts nicht das gewünschte Ergebnis. Überarbeitet deinen Prompt und frage erneut nach, um gewünschte Informationen zu erhalten. Versuche möglichst präzise Prompts zu formulieren.
In drei Schritten zum ersten Romankonzept
Häufig hast du als Autor eine vage Romanidee, KI kann helfen, deine Idee zu konkretisieren und auf Umsetzbarkeit zu prüfen. Formuliere deine Idee im ersten Schritt aus. Je mehr Informationen du lieferst, desto präziser fällt das Feedback aus. Du solltest angeben, um welches Genre (ideal Subgenre) es sich handelt, wer die Hauptfiguren sind und wie der grobe Handlungsverlauf mit Konflikt aussieht. Beschreibe deine Idee so ausführlich wie möglich. Schreibe zum Beispiel etwas zur Atmosphäre im Roman oder zu einer Epoche, von welcher deine Buchidee inspiriert ist.
Nach der Eingabe deiner Idee erhältst du eine Einschätzung von der KI. Lies dir alles sorgfältig durch und frage anschließend, ob es vergleichbare Geschichten in Literatur oder Film gibt. Diese Frage ist aus mehreren Gründen wichtig: Einmal bekommst du eine Einschätzung, wie einzigartig deine Idee ist. Gleichzeitig könnte es sein, dass deine Idee häufiger in ähnlicher Form verarbeitet wurde. Dies muss nicht negativ sein, so schreibt zum Beispiel ChatGPT zu einem Fantasy-Setting mit einer magischen Bibliothek: „Du bewegst dich auf vertrautem, aber nicht abgenutztem Terrain.“
Nun hast du eine erste Einschätzung zu deiner Romanidee und eine Einordnung, wie originell deine Idee ist. Bitte in einem dritten Schritt ChatGPT, Gemini oder Claude Schwächen und Logikfehler deiner Idee aufzuzeigen. Der Bot wird beginnen, erste Schwächen in deiner Geschichte aufzuzeigen und Lösungsvorschläge zu liefern, um Logikbrüche zu vermeiden. Er wird seine Kritik vorsichtig formulieren, was typisch für die KI-Kommunikation von KI ist.
Übermäßiges Lob beim KI-Storytelling
Künstliche Intelligenz ist darauf ausgerichtet, den Nutzer zu bestärken. Wenn du deine Romanidee vorlegst, wirst du zu Beginn ein positives Feedback bekommen. Besonders Google Gemini ist dafür bekannt, Dinge übermäßig zu loben. Ein typischer Kommentar von Gemini ist zum Beispiel: „Das ist eine fantastische Idee für eine Fantasy-Geschichte! Du hast eine großartige Ausgangslage geschaffen, mit starken Charakter-Motivationen und einem klaren Konflikt.“

Erst einmal ist positives Feedback für dich als Autor hilfreich, es bestärkt dich, an deiner Geschichte weiterzuarbeiten. Wenn dein Konzept steht, bitte die KI in die Rolle eines Lektors zu schlüpfen und deine Buchidee kritisch zu prüfen, in diesem Schritt werden Schwächen bei Handlungsverlauf, Figurenlogik und Weltenbau offen angesprochen.
Dann beginnen die Korrekturschleifen für dein Romankonzept, feile so lange daran, bis die Logik deines Plots stimmig ist. Du kannst der KI deine Buchidee immer wieder vorlegen. Natürlich musst du am Ende entscheiden, was ein stimmiges Buchkonzept ist, doch die KI kann hier als Kritiker unheimlich helfen.
KI versucht das Gespräch zu lenken
Dieser Beitrag stellt ein starres Modell vor, wie du mit ChatGPT, Gemini oder Claude kommunizieren solltest. Nach der ersten Eingabe wirst du merken, dass AI versucht, Gespräche in eine bestimmte Richtung zu lenken. Du wirst gefragt, ob du gleich ein Kapitelgerüst ausarbeiten willst, die erste Szene schreiben oder an der Figurenlogik arbeiten möchtest.
Zu Beginn ist es sinnvoll, solche Fragen zu ignorieren und nach diesem Muster vorzugehen: Einstellen der Grundidee, Frage nach ähnlichen Werken und Logikcheck. Danach sollten einzelne Korrekturschleifen kommen. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo du das Muster verlassen solltest und allein entscheidest, wie du mit der KI zum Thema Storytelling kommunizieren möchtest. Dies gilt besonders, wenn du dich entschieden hast. Deine Idee weiter auszuarbeiten.
Die Rolle der Dokumentation – Ergebnisse festhalten
Kommunikation mit Artificial Intelligence ist gewöhnungsbedürftig, zahlreiche Modelle setzen auf Chats. Wenn du nur eine Stunde intensiv damit arbeitest, hast du einen langen Chatverlauf zum Thema KI-Storytelling, der für Autoren schnell unübersichtlich wird. Hier kommt der Dokumentation eine zentrale Rolle zu. Fordere den Bot immer wieder auf, die wichtigsten Ergebnisse zusammenzufassen, dies gilt besonders, wenn deine Idee schon gereift ist.
Die KI könnte dir einen Überblick zum Worldbuilding machen, den Handlungsverlauf zusammenfassen oder Charakterblätter erstellen. Dir werden die Ergebnisse auf Wunsch in einer Form präsentiert, womit du alles in ein Word-Dokument kopieren kannst. Es ist wichtig, dass du deine Fortschritte der Ideenfindung und Plotplanung als Autor außerhalb des AI-Chats dokumentierst.
Dies ist besonders wichtig, wenn du dich entscheidest, dein Roman mithilfe von Künstliche Intelligenz in die Realität umzusetzen. KI-Module haben eine begrenzte Chatlänge, es kann passieren, dass du mit deinem Projekt in einem neuen Chat weiterarbeiten musst. KI hat kein Erinnerungsvermögen zwischen Chatverläufen, du beginnst in jeden Chat neu, deshalb ist ein Festhalten deiner bisherigen Ergebnisse wichtig.
Fazit des Buchinsiders: So realisierst du deine Romanidee mit KI?
Mit wenig Aufwand kannst du mithilfe von KI eine Buchidee auf Umsetzbarkeit prüfen und ein Konzept erstellen. Halte dich an die drei Schritte: Eingabe der Grundidee, Frage nach ähnlichen Werken und Logikcheck. Nach einigen Korrekturschleifen, ist es sinnvoll, sich mit der Kommunikation nicht mehr an Vorgaben zu halten. Dies ist der Zeitpunkt, wenn du alle Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz austesten solltest. Nur so kannst du sehen, ob AI für dich ein echtes Hilfsmittel beim Storytelling ist.