Autorenprogramme – Software zum Roman schreiben

Autorenprogramme – Software zum Roman schreiben

Autorenprogramme wurden speziell für die Bedürfnisse von Schriftstellern konzipiert. Heute gibt es eine gute Auswahl an deutsch- und englischsprachigen Programmen mit einem großen Funktionsumfang. In diesem Beitrag stellen wir Dir Software vor, die Dir die Arbeit an deinem Roman erleichtert.

Zahlreiche Autoren schreiben ihren Roman mit Word oder LibriOffice. Diese Software eignet sich zweifelslos zum Schreiben eines Buches. Möchtest Du als Schriftsteller dein Buch nicht nur schreiben, sondern auch planen, bieten sich spezielle Autorenprogramme an. Es gibt heute eine große Auswahl an deutsch- und englischsprachigen Programmen, die die gesamte Umsetzung deines Romanprojekts ermöglichen und dein Leben als Autor erleichtern.

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Autorenprogramme erleichtern die Arbeit an deinem Roman

Was bieten Autorenprogramme im Detail? Die Software ermöglicht es zum Beispiel, Charaktere und Schauplätze zu erstellen, du kannst Ereignisse im Roman anhand eines Zeitstrahls planen und eine Stilanalyse gibt deinen Text den letzten Schliff. Programme wie Papyrus Autor, Patchwork oder Scrivener wurden über Jahre immer weiter entwickelt und sind  in ihrem Umfang gewachsen. Die Programme unterstützen von der Ideenfindung, über die Planung, das Schreiben, Lektorat und Veröffentlichen alle Phasen eines Buchprojekts. Die Software ermöglicht ein komfortables und effektives Schreiben an deinem Buch. In diesem Beitrag stellen wir Dir die wichtigsten Autorenprogramme vor.

Papyrus Autor – Für viele Schriftsteller die ersten Wahl

Viele Schriftsteller schwören auf das deutschsprachige Programm Papyrus Autor. Auf der Seite des Anbieters heißt es, über 65.000 Autoren würden mit dieser Software arbeiten. Papyrus Autor gibt es aktuell in der Version 11 (Stand: Oktober 2021), über die Jahre ist der Funktionsumfang mit jeder Version gewachsen. Was bietet das Autorenprogramm? Es lassen sich Charakterblätter und Orte erstellen, die in einer Datenbank hinterlegt werden, wie die Du jederzeit Zugriff hast. Weiterhin kannst Du mit einem Zeitstrahl arbeiten.

Autorenprogramm Papyrus Autor
Viele Autoren schwören auf Papyrus Autor (Bildquelle: Papyrus Autor)

Eine beliebte Funktion von Papyrus Autor  ist die Stilanalyse. Du kannst Dir Füllwörter und Wortwiederholungen in deinen einzelnen Kapiteln anzeigen lassen. Das Autorenprogramm erstellt für jedes Kapitel eine Lesbarkeitsstatistik. Papyrus Autor kommt mit dem Duden Korrektor, was für einen korrekten Text sorgt. Bei den aufgeführten Funktionen handelt es sich um Beispiele, Papyrus Autor bieten weitaus mehr Funktionen für Schriftsteller.

Was kostet das Autorenprogramm? Papyrus Autor mit Duden Korrektur kostet 199 Euro, Du kannst die Software auf bis zu drei Geräten installieren. Studenten und Schüler zahlen 149 Euro für das Programm, ein Nachweis über die Ausbildung ist notwendig. Bis Du unsicher, ob Papyrus Autor richtig für Dich ist, kannst Du die Software für 30 Tage unverbindlich testen.

Patchwork – Die Alternative zu Papyrus Autor

Patchwork ist ein Autorenprogramm aus Österreich und eine interessante Alternative zu Papyrus Autor. Genau genommen entstand Patchwork als eine Antwort auf Papyrus Autor. Der Entwickler des Programms aus Österreich war Tester von Papyrus und mit einigen Funktionen nicht zufrieden, so entschied er sich, seine eigene Autorensoftware zu entwickeln. Das Programm gibt es aktuell in Version 3, durch regelmäßige Updates wächst der Funktionsumfang beständig. Viele Autoren loben die intuitive Bedienung des Programms.

Autorenprogramm Patchwork
Patchwork erfreut sich zunehmender Beliebtheit (Bildquelle: Patchwork)

Was kann Patchwork? Das Autorenprogramm bietet Tools zur Planung, Recherche, Schreiben und Organisation. Hierzu gehören zum Beispiel die Schauplatz-Datenbank, Kreativitätsmatrix oder eine Pinnwand.  Schriftsteller können sich Tagesziele (z.B. nach Wörtern) vorgeben lassen und so für regelmäßige Fortschritte beim Schreiben sorgen. Patchwork bietet ebenso eine Dudenkorrektur. Du kannst das Programm alternativ auch ohne Duden Korrektur erwerben, laut Entwickler entscheiden sich 80 Prozent der Kunden  für die Version mit der Korrektur.

Patchwork kostet mit der Duden Korrektur 134 Euro und ohne das Korrekturprogramm 99 Euro. Eine günstigere Version für Schüler und Studenten gibt es nicht, der Entwickler verweist auf den bereits recht niedrigen Preis. Das Autorenprogramm ist bei etwa gleichem Leistungsumfang günstiger als Papyrus Autor. Patchwork lässt sich für 30 Tage mit allen Funktionen testen.

Scrivener – Der Klassiker unter den Autorenprogrammen

Viele Schriftsteller schwören auf das englischsprachige Autorenprogramme Scrivener. 2002 suchte der Student Keith Blount nach einem Schreibprogramm für einen Roman, er fand nur allgemeine Office Programme. Daraufhin entschied sich Blount, eine Software zu entwickeln, die den speziellen Bedürfnissen von Schriftstellern entgegenkommt. Im Jahr 2007 entstand Scrivener für Mac, 2011 folgte eine Version für Windows. Aktuell ist Version 3 auf dem Markt. Wie groß der Umfang des Autorenprogramms ist, lässt das Handbuch mit einem Umfang von mehr als 700 Seiten erahnen.

Autorensoftware Scrivener
Der Klassiker unter den Autorenprogrammen (Bildquelle: Scrivener)

Was kann Scrivener? Die Software bietet ähnlich Funktionen wie Papyrus Autor oder Patchwork. Hierzu gehören zum Beispiel eine Datenbank für Figuren und Schauplätze. Auf einer Pinnwand kannst Du Ideen sammeln und Notizen machen. Oder liste dein Manuskript nach Szenen und Kapiteln auf. In einem Punkt unterscheidet sich Scrivener von den deutschsprachigen Programmen, es ist auch für wissenschaftliche Texte konzipiert. Am Ende entscheidet der Geschmack, für welches Autorenprogramm Du Dich entscheidest.

Scrivener ist mit 53 Euro die günstigste Alternative bei der Autorensoftware, der Preis kann je nach Wechselkurs leicht schwanken. Ein kostenloser Test von 30 Tagen ist möglich. Entscheidest Du Dich für dieses Programm, solltest Du der englischen Sprache mächtig sein. Zwar lässt sich die Oberfläche auf Deutsch einstellen, das Handbuch ist bei Detailfragen englisch.

Drama Queen und yWriter – Kostenlose Autorenprogramme

Neben den vorgestellten kostenpflichtigen Programmen gibt es kostenlose Software für Schriftsteller. Hierzu gehört Drama Queen. Das deutschsprachige Programm nun in Version 3 verfügbar. Es handelt sich um eine Software, die im Zusammenhang mit der Filmuniversität Babelsberg entstanden ist. Das Programm soll laut Entwickler neben Drehbuchautoren auch ausdrücklich für Schriftsteller eignet sein. Gerade wer visuell denkt, dürfte mit der Software besonders gut zurechtkommen. Von Drama Queen gibt es eine Free Version zum Download, die bereits viele Funktionen wie Plot-Erstellung, Ideen-Ansicht oder eine Stilprüfung. Weiterhin gibt es eine Plus (99 Euro) und Pro (297 Euro) Verion von Drama Queen mit deutlich größerem Funktionsumfang.

Autorensoftware Drama Queen
Die Software wurde für Drehbuchautoren entwickelt (Bildquelle: Drama Queen)

yWriter (aktuell Version 7) ist ein kostenloses, englischsprachiges Autorenprogramm. Einige Zeit ist es um yWriter ruhig geworden und es sah so aus, als ob der Autor und Entwickler Simon Haynes keine neue Version erstellen würde. Zuletzt hat sich einiges getan, die Software lässt sich auch unter Windows 10 nutzen und Version 8 ist in Arbeit. Was bietet YWriter. Das Autorenprogramm setzt auf eine Trennung von Kapitel und Szenen, der Schreibende kann zwischen den Teilen wechseln und diese neu organisieren. yWriter 7 bietet nicht den gleichen Umfang wie kostenpflichte Programme, unterstützt jedoch wesentliche Aspekte der Arbeit von Autoren.

Fazit des Buchinsiders: Wie findest Du die passende Software?

In diesem Beitrag haben wir Dir verschiedene Autorenprogramme vorgestellt. Alle diese Programme dürften Dir die Arbeit als Schriftsteller wesentlich vereinfach. Die Software für Autoren wurde über Jahre entwickelt und vom Funktionsumfang immer mehr erweitert, kaum ein Schriftsteller dürfte alle Funktionen nutzen. Schaue Dir ruhig einige Programme an, es gibt immer eine Testversion für etwa 30 Tage.  Auf diese Weise solltest Du das passende Autorenprogramm für deinen Roman finden.

3 Gedanken zu „Autorenprogramme – Software zum Roman schreiben

  1. Liebe Insider von Ein-Buch-schreiben,
    danke für Eure Tipps um die Autorensoftware!

    So, nun zum Feedback! Ja, ich bin eingefleischter Anhänger von MS Word, und das nicht von ungefähr.

    Bei meinem Krimi „Roman mit Todesfolge“ musste ich mich – ohne größere Probleme – mit meinem Lektor über eine Manuskriptfassung im Papyrus-Autor-Format hermachen. Da ich früher schon einmal, ohne Vorteile entdeckt zu haben, eine Testversion installiert hatte, habe ich das mit Papyrus 9 und 11 wiederholt. Ich konnte gut überarbeiten, das Anlegen eines neuen Manuskripts für einen Folgeroman habe ich aber abgebrochen und bin wieder auf Word umgestiegen. Papyrus bietet mir nichts, das ich brauchen könnte und nicht in Word fände. Und der Buchsatz, den „mein“ Verlag mit Papyrus gezaubert hat, begeistert mich nicht gerade – mit Word hätte ich das manuell mindestens genauso gut hinbekommen.

    Scribus als Open-Source-Software wurde von einer Mit-Autorin und Mit-Herausgeberin einer Anthologie empfohlen. Zu meinem Glück übernahm jemand anderes die Aufgaben, die einzelnen Beiträge zu sammeln, in die gewünschte Reihenfolge zu bringen und mit Grafiken zu versehen. Zwar besteht die Möglichkeit, Lücken in Zeilen durch Verschieben einzelner Buchstaben oder Wörter harmonisch auszugleichen, aber das ist mit Word begrenzt auch möglich, aber viel, viel einfacher. Ein versierter Medienfachmann übernahm dann das Werk für den Buchsatz. Chaos hoch drei! Trotz seiner Professionalität. Es kamen neue Fehler ins Buch, falsche Versionen wurden gezogen, das Layout mit Textumfluss um Fotos gestaltete sich zur Glückssache, und das Hochladen sowohl fürs Printbuch wie auch für die eBook-Fassung machte die Kommunikation mit den Veröffentlichungsplattformen (Amazon KDP war nur eine davon) zum literarischen Pingpong-Spiel mit Reklamationen, Tipps, Reklamationen, wieder Tipps und so weiter. Allein der Buchsatz des fertigen Manuskripts dauerte über ein Vierteljahr und brachte fehlerhafte Bücher auf den Markt.

    Bei StoryIt und Scrivener habe ich kurz reingeschaut ebenso wie bei Writecontrol, mit dem ich versuchsweise ein Manuskript begonnen habe. Verlangt neues Lernen, bringt aber m.E. keine Vorteile oder Erleichterung, sondern eher Unübersichtlichkeit.

    Mein Fazit als Autor mit bislang sechs im Selfpublishing veröffentlichten Büchern und einem Verlagsbuch (alle als Print mit rund 250 bis 500 Seiten und als eBook) sowie zwei weiteren eBooks im Selbstverlag halte ich MS Word für das beste Schreibprogramm, Layout und Buchsatz eingeschlossen. Spätestens, wenn ich mit meinem „Autoren-Programm“ auch mal einen Brief oder eine Pressenotiz schreiben und dafür nicht doch zu Word oder Wordpad wechseln will. Vielleicht muss ich mich etwas mehr anstrengen, Pitch, Plot, Charakterbögen, Definition des Settings, Ideensammlung mit Textschnipseln und das eigentliche Maunskript in separate Dateien zu schreiben und hin- und herzuschalten, aber das finde ich immer noch einfacher und weniger frustrierend, als mich in ein reines Autorenprogramm einzuarbeiten, von dem ich auch nicht alle Funktionen nutze, und das mich doch irgendwo mit Einschränkungen überrascht, mit denen Word mich nicht ausbremst. Das Versprechen der Hersteller und Vertreiber, mit ihrem Autoren-Programm auf Knopfdruck aus den Manuskriptentwurf ein hochladefähiges Dokument zu erzeugen, ordne ich auf Grund meiner Erfahrung gern dem deutschen Märchenschatz zu. Und damit warten all diese Programme für mich mit nichts auf, was mir mein Word, mit dem ich quasi aufgewachsen bin (Falsch, ich habe auch mal mit Wordstar gearbeitet! Aber das war lange vor meinem Bücherschreiben.), nicht auch bieten kann. Meine Wertung für all die Spezialsoftware: KV – kannste vergessen! Meine beiden begonnen Manuskripte schreibe ich weiter mit … MS Word. Womit auch sonst?!

    Beste Grüße
    Michael Kothe

  2. Papyrus ist das denkbar schlechteste Programm und mit ihrem Abosystem sind sie auf Sicht, 2 – 3Jahre, auch das teuerste.
    Mit DramaQueen Pro und Scrivener lässt es sich vorzüglich plotten.
    Word ist eine Klasse für sich.

  3. Moin,

    leider wurde der Newcomer SEITE 1 nicht getestet. Ich arbeite damit seit der Beta und bin mehr als zufrieden. An Papyrus kommt es vielleicht nicht ganz heran, aber es hat das Zeug zur definitiven Konkurrenz.

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