Mini-Schreibkurs für Debütautoren

Mini-Schreibkurs für Debütautoren

Der Blog ein-buch-schreiben.com bietet einen Mini-Schreibkurs für Debütautoren an. Der kostenlose Kurs richtet sich vor allem an Erstautoren, aber auch an alle Schriftsteller mit Freude am kreativen Schreiben auf der Suche nach neuen Ideen und Impulsen. Der Mini-Schreibkurs besteht aus 8 Einheiten. Jede Einheit umfasst eine kurze theoretische Einführung zum Thema, zwei Schreibaufgaben und ein Beispiel. Der Kurs beleuchtet die gesamte Arbeit an einem Roman von der Ideenfindung bis zur Veröffentlichung.

Einsteiger-Ratgeber
Der Einsteiger-Ratgeber „Ein Buch schreiben und Autor werden“

Wie funktioniert der Mini-Schreibkurs?

Jede Schreibaufgabe besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil der Aufgabe lässt sich in wenigen Minuten lösen, weiterhin gibt es einen optionalen Teil , der etwas mehr Zeitaufwand erfordert. So kann jeder Autor selber entscheiden, wie tief er in die Materie einsteigen möchte. Im Schreibkurs hat die Praxis den Vorrang vor der Theorie. Die Schreibaufgaben hängen nicht voneinander ab. Jede Aufgabe kann auf Wunsch für sich alleine bearbeitet werden. Einzelne Schreibaufgaben sind genrespezifische (z.B. Fantasy, Krimi), dies ist jedoch nicht der Regelfall.

Einheit 1: Kreativitätstechniken

Es gibt eine Vielzahl von Kreativitätstechniken. Doch welche Techniken sind für Autoren interessant? In unserem Mini-Schreibkurs wollen wir Dir zwei effektive Methoden vorstellen. Bei der Lexikontechnik schlägst Du ein Wörterbuch oder Lexikon an unterschiedlichen Stellen auf. Suche vier bis fünf Begriffe aus. Die Worte können Dir als Denkanstoß dienen oder als Grundlage für eine Schreibaufgabe. Eine weitere interessante Methode für Autoren ist die Semantische Intuition. Notiere Dir eine Vielzahl von themenverwandten Wörtern und kombiniere diese, um neue Ideen zu finden.

Lexikontechnik

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Schreibkurs Aufgabe 1-1 Kreativitätstechniken (Lexikontechnik)

Beispiel für Aufgabe 1-1 (G4): „Und sie hatten mich noch gewarnt. Rühre nicht an der Lampe herum, darin befindet sich ein gestreifter Dämon. Doch ich hatte nur halb zugehört. Der böse Geist erschien, statt drei Wünschen bekam ich ein Ticket direkt zur Hölle.“ Optional in der Langversion mit 150-250 Wörtern.

Semantische Intuition

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Schreibkurs Aufgabe 1-2 Kreativitätstechniken (Semantische Intuition)

Beispiel für Aufgabe 1-2: „Der Steinkobold gehört zu den besonders hinterlistigen Geschöpfen in dunklen und tiefen Verließen. Viele Abenteurer halten ihn für eine Statue, doch wenn sie ihn den Rücken kehren, wird er lebendig. Das bösartige Wesen schleicht er sich von hinten an und klaut Proviant, Fackeln oder andere lebensnotwendige Dinge. Hüte Dich vor dem Steinkobold!!“ Optional in der Langversion mit 150-250 Wörtern.

Einheit 2: Buchidee finden

Es gibt nur selten völlig neue Romanideen. In der Literatur werden immer wieder die gleichen Motive und Themen bearbeitet. In unserem Mini-Schreibkurs geben wir Dir einen Überblick über klassische, literarische Stoffe. Entscheide Dich für ein Motiv und interpretiere es neu. Oder kombiniere Themen miteinander, um eine neue Romanidee zu gewinnen. Auch historische Personen können eine Inspiration für deinen Roman bieten. Als Autor musst Du deiner Buchidee deinen eigenen Stempel aufdrücken. Ein Buch lebt von der Umsetzung der Geschichte, deinen Schreibstil und den Figuren.

Klassische Themen und Motive

Schreibkurs Aufgabe 2-1 Buchidee finden (Klassische Themen und Motive)

Beispiel für Aufgabe 2-1: (Kombination der Motive „Künstlicher Mensch + Heimliche Liebe“): „Nach vielen gescheiterten Versuchen ist es Dr. Clive gelungen, den Roboter Prometheus zu entwickeln. Die künstliche Intelligenz empfindet sogar Gefühle. Die Welt staunte. Noch mehr staunte Dr. Clive, als er Prometheus mit seiner Frau Mary im Bett fand.“ Optional in der Langversion mit 150-250 Wörtern.

Historische Persönlichkeiten

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Schreibkurs Aufgabe 2-2 Buchidee finden (Klassische Themen und Motive)

Beispiel für Aufgabe 2-2: „Julius Cesar war in Wirklichkeit Gestaltwandler. Die Ermordung von Cesar durch Brutus basiert auf Fake News von CNN (Capitol News Network). Der Gestaltwandler wurde nie erdolcht, sondern regierte als Augustus noch viele Jahre weiter.“

Einheit 3: Recherche

Zur Arbeit an einem Buch gehört auch Recherche dazu. Einige Genre wie Historischer Roman, Krimi oder Reiseliteratur erfordern besonders viel Recherchearbeit. Dank dem Internet ist heute die Informationsbeschaffung viel einfacher geworden. Jedoch solltest Du Dich bei deiner Recherche nicht nur auf das World Wide Web verlassen. In Bibliotheken findest Du in Fachbüchern Informationen, die ein Thema tiefergehender behandeln. Bei der Recherche ist ein Autor im Regelfall mit zwei Problemen konfrontiert. Entweder gibt es nur sehr wenige Informationen zu einem Thema oder man muss mit einer wahren Informationsflut kämpfen.

Recherche (wenig Informationen)

Schreibaufgabe 3-1 Recherche (Wenig Informationen)
Schreibkurs Aufgabe 3-1 Recherche (Wenig Informationen)

Beispiel für Aufgabe 3-1: Wir haben ein Thema als Beispiel (Historischer Roman) gewählt, das sich nicht in der Grafik findet: “Korax gilt als der Begründer der Rhetorik. Er lebte im 5. Jh. v. Chr. in Sizilien und hatte ein einflussreiches Amt am Hofe des Tyrannen Thrasybulos. Nach dem Sturz des Tyrannen versuchte Korax seinen Einfluss zu behalten, indem er als politischer Redner in der neuen Demokratie auftrat. Aus dieser praktischen Tätigkeit entwickelte er die Grundzüge der antiken Rhetorik. Er arbeitete als erster Rhetor die fünf Produktionsstadien der Rede aus, sie gelten noch bis heute. Weiterhin verfasste er Musterreden und veröffentlichte sie in Handbüchern. Von seinen Schriften ist heute nichts mehr erhalten. Sein erster und zugleich bedeutendster Schüler war Teisias aus Syrakus. Gemeinsam mit seinem Schüler hat Korax offenbar mehrere der angesprochenen Handbücher verfasst, bis es zu einem Streit über die Zahlung des Lehrgelds kam. Wir wissen wenig vom Leben von Korax. In mehreren antiken Quellen wird er übereinstimmende als Begründer der antiken Rhetoriklehre genannt. Seine Leistung besteht ohne Zweifel darin, der praktischen Rhetorik eine theoretische Grundlage gegeben zu haben. Weiterhin hatte er enormen Einfluss auf die Entwicklung der Gerichtsrhetorik. ” (Quellen: Wikipedia, Der neue Pauly, Cicero (Brutus)).

Recherchequellen

Schreibkurs Aufgabe 3-2 Recherchequellen
Schreibkurs Aufgabe 3-2 Recherchequellen

Beispiel für Aufgabe 3-2: Top 5: Internet, Fachliteratur (Monographien), Lexikonartikel, Recherche über Facebook oder Internetforen ,Gespräch mit Experten.

Wir hoffen, unser Mini-Schreibkurs für Debütautoren hat dir bis hierhin gut gefallen. Die weiteren Inhalte des Kurses – u.a. mit den Einheiten „Erzählperspektive“ und „Charakter entwickeln“ – kannst du über das folgende Formular kostenlos herunterladen.

3 Gedanken zu „Mini-Schreibkurs für Debütautoren

  1. Hallöchen, ich habe gerade diesen Schreibkurs gefunden und dachte ich veröffentliche hier mal meine Geschichte aus Aufgabe 1. Ich bin noch nicht sehr geübt im schreiben also würde ich mich über konstruktive Kritik freuen und es sind auch ein paar Wörter mehr geworden, ich hoffe das ist okay 🙂

    (Ich habe mich für G4 entschieden)
    Es war noch Dunkel draußen. Bald schon würde das erste Licht des Tages über den Horizont kriechen und den blasser werdenden Halbmond verdrängen.
    Seufzend rührte ich erneut in meinem langsam kalt werdenden Becher Kaffee und starrte über die Gleise auf die unter mir liegende Stadt. Die Stadt in der ich geboren war und mein ganzes Leben verbracht hatte und die ich so sehr hasste, doch von der ich mich gleichzeitig auch nicht trennen konnte.
    Ich nahm einen Schluck meines Kaffees und verzog das Gesicht, der bittere Geschmack legte sich schwer auf meine Zunge. Wieder ließ ich meinen Blick schweifen. Ich versuchte das flackernde Licht der kaputten Lampe über mir zu ignorieren und warf einen Blick auf die große Uhr die über dem Eingang des kleinen Bahnhofs hing. Es war kurz vor fünf, das hieß noch 10 Minuten bis mein Zug kam, ich seufzte und begann in meiner Jackentasche nach meinem Ticket zu graben.
    Es klimperte und raschelte und ein paar mal bekam ich das Ticket fast zu fassen, doch als ich nach dem dritten Versuch wieder nur einen alten Kassenzettel in der Hand hatte grunzte ich nur verärgert und stellte meinen Becher ab um besser suchen zu können.
    Als ich jedoch das Ticket immer noch nicht fand wurde ich langsam wütend und kippte den Inhalt Tasch kurzerhand auf den Boden. Es ist erstaunlich was man alles in den eigenen Taschen finden kann, einen zerknitterten 5 Euro Schein, zahllose Kaugummipapiere, ein wenig Kleingeld, das Foto meiner längst verstorbenen gestreiften Katze… und doch sah ich mein verdammtes Ticket nicht.
    Seufzend hockte ich mich auf den Boden um den ganzen Kram einzeln wieder einzuräumen als sich plötzlich eine Hand in mein Blickfeld schob.
    Es war eine merkwürdige Hand mit langen dünnen Fingern die aus schwarzem Rauch zu bestehen schienen. Unter anderen Umständen hätte ich vielleicht Angst gehabt, doch ich war müde und außerdem hielt mir die Hand mein Ticket vors Gesicht.
    Stirnrunzelnd blickte ich auf um einen Blick auf den Besitzer der Hand zu erhaschen und vergaß für einen Moment zu atmen. Auch der Rest seines Körpers schien aus Rauch zu bestehen und seine glühend weißen Augen waren auf mich gerichtet. Sein Körper passte zu der Hand, seine Gliedmaßen waren lang und dünn und er hatte kein Haar, dafür aber ein paar lange, gedrehte Hörner auf dem Kopf. Ich blinzelte und atmete einmal tief ein.
    Der Dämon streckte mir mein Ticket entgegen und als ich es nicht sofort entgegennahm wedelte er energisch damit vor meinem Gesicht. Ich blinzelte wieder und nahm das Ticket. „Ähm… Danke“ stotterte ich immer noch ein wenig verwirrt und blinzelte noch einmal.
    In dem Moment hörte ich wie die Gleise begannen leicht zu singen und sah mich kurz um um einen Blick auf den anfahrenden Zug zu erhaschen. Als ich mich wieder umdrehte war der Dämon verschwunden, genauso leise wie er erschienen war.

    würde mich freuen zu hören wie ihr die Geschichte findet 🙂
    LG Lara

    1. Hallo Lara,
      ich bin grad auf diese Seite gestoßen und habe Deine Geschichte gefunden. Wie ich sehe, ist hier keiner darauf eingegangen. Ich muss sagen das mir Deine Geschichte gefällt. Sie zeigt mir das Dämonen nicht immer schlecht sein müssen 🙂 . Bin selbst auch „noch“ Anfängerin was das Schreiben betrifft. Aber spass machts mir in jeder Hinsicht.
      LG Tatjana

  2. Meine erste Kurzgeschichte… Freue mich schon auf euer Feedback (Aufgabe 1-1 G3)
    ——–
    In der Heimat war alles etwas nachgiebiger. Dort kündigte sich der Wind bereits aus der Ferne an. Erst würden wir das leise Rauschen der Blätter hören, dann sehen, wie sich die Äste ehrerbietig vor dem Wind verneigten. So ging der Wind seines Weges und wir folgten diesem still – noch weit in die Ferne – mit unseren Blicken hinterher. Hier jedoch war alles fest und starr, hart und unüberwindbar. Der Wind, so laut und einfordernd er zwischen den engen Straßen auch zu zischen vermochte, die Ehrerbietung würde ausbleiben. Oft wunderte er sich, die Götter mussten hier andere sein, denn wo auch immer man hinblickte, sah man nichts als Zement, sogar der flüchtende Blick gen Himmel würde es nicht erlauben den allgegenwärtigen Errungenschaften des Zementes zu entkommen. Er lief die Straße entlang, wie üblich etwas vorn über gebeugt, den Kopf leicht hängend, im Einklang mit dem Takt des Schrittes wippend. Mit einer Hand streifte er entlang der steinernen und staubigen Wand eines Wohnblocks. Seine Handinnenflächen waren rau, als seien sie von einem trockenen, ausgezehrten Leder überzogen. Aus der Heimat war er es nämlich gewohnt mit seinen Händen zu arbeiten, hier so schien es ihm, war auch das anders. Er trat in das fast leere Café zu seiner linken ein und stand dort, sich orientierend, für einen Augenblick im Eingangsbereich. Hinter der Theke räumte die Kellnerin gerade die dampfende Spülmaschine aus, als Ihre Aufmerksamkeit auf den eingetretenen Gast gelenkt wurde. Dieser, nach wie vor etwas verloren, blickte um sich herum und ließ währenddessen einen Knöchel nach dem anderen laut knacken. Die Kellnerin lief mit einem freundlichen Lächeln zu ihm herüber und stellte einen Napf voll Milch vor ihm ab. Er schrak kurz auf, verfiel jedoch im darauffolgenden Augenblick seinen Gedanken und wunderte sich über die Kellnerin. „Ich bin doch ein Affe!?“, sagte er sich leise flüsternd zu.

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