Autobiographie schreiben – Tipps für Autoren

Autobiographie schreiben – Tipps für Autoren

Viele Menschen wollen eine Autobiographie schreiben, dabei stellen sich verschiedene Fragen. Was unterscheidet die Biographie von einem autobiographischen Roman oder Memoiren? Soll ich meine ganze Lebensgeschichte erzählen oder nur einen Abschnitt meines Lebens? Wie steht es um die Persönlichkeitsrechte von beschriebenen Personen?

Viele Menschen wollen ihre Autobiographie schreiben. Die Gründe für eine Biographie sind unterschiedlich. Einige Autoren wollen einfach ihre Geschichte erzählen. Ein weiteres Motiv könnte der Wunsch sein, der Nachwelt etwas zu hinterlassen. Anderen Personen dient das Niederschreiben dazu, bestimmte Ereignisse im eigenen Leben zu verarbeiten. Unabhängig davon, was der Grund für die Autobiographie ist. Du solltest deine Biographie sorgfältig planen und im Vorfeld entscheiden, was Du den Lesern von deinem Leben erzählen möchtest.

Autobiographie
Viele Menschen wollen eine Autobiographie schreiben.

Bevor es um das Planen und Schreiben der Biographie geht, ist es sinnvoll, das Genre näher unter die Lupe zu nehmen und von verwandten Formen wie dem autobiographischen Roman und Memoiren zu unterscheiden. Autobiographien gehören streng genommen nicht zur Belletristik, da es sich nicht um Fiktion und klassische Unterhaltungsliteratur handelt. Häufig wird die Biografie den Sachbüchern hinzuordnet. Ebenso verhält es sich mit den Memoiren. Der autobiographische Roman wiederum gehört eindeutig zu Belletristik.


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Autobiographie, autobiographischer Roman und Memoiren – Was ist der Unterschied?

Bevor Du Dich an das Schreiben deiner Biographie machst, solltest Du die Unterschiede zu verwandten Gattungen kennen. Der Ausdruck Memoiren kommt vom französischen mémoire (schriftliche Darlegung oder Denkschrift) und lateinischen memoria (Gedächtnis). Du kennst vielleicht Memoiren von Politikern oder anderen Personen der Zeitgeschichte. In diesen Werken steht im Regelfall die soziale Rolle des Autors im Zusammenhang mit historischen Ereignissen im Mittelpunkt. Memoiren, die in Deutschland auch Erinnerungen heißen, können einen kürzeren Abschnitt der Lebensgeschichte beleuchten. Ein Beispiel ist „Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung: Meine Erinnerungen“ von Helmut Kohl.

Memoiren bleiben Personen der Zeitgeschichte vorbehalten. Normalbürger, die ihre Lebensgeschichte erzählen wollen, schreiben eine Autobiographie. Der autobiographische Roman ist wiederum eine andere Gattung, hier vermischen sich Realität und Fiktion. Für den Leser ist häufig nicht ersichtlich, was der Autor erlebt hat und was erfunden ist. Hast Du Dich für das Schreiben einer Biographie entschieden, solltest Du im Vorfeld festlegen, was Du dem Leser aus deinem Leben erzählen möchtest.

Autobiographie klar strukturieren und Schwerpunkte setzen

In einer Autobiographie musst Du nicht zwangsläufig deine Lebensgeschichte von der Geburt bis zum Zeitpunkt des Schreibens darlegen. Du kannst Dich stattdessen auf bestimmte ereignisreiche Jahre wie einen längerer Aufenthalt im Ausland oder das Überwinden einer Sinnkrise beschränken. Unabhängig davon, was Du niederschreiben möchtest, es ist wichtig, eine klare Struktur reinzubringen und Schwerpunkte zu setzen. Welche Phasen möchtest Du ausführlicher erzählen und was kannst Du nur auf wenigen Seiten behandeln. Mit einer klaren Struktur wird das Schreiben einer Autobiographie wesentlich leichter.

Biographie
Plane deine Biographie im Detail.

Wenn Du die Struktur deiner Biographie vor Dir liegen hast, werden Dir einige Abschnitte ins Auge fallen, die Klärung oder ausführliche Recherche benötigen. Vielleicht musst Du noch einige Dokumente (z.B. deine Zeit an der Universität) durchschauen oder mit Weggenossen sprechen. Manchmal reicht es nicht aus, nur alles aus dem Gedächtnis niederzuschreiben. Versuche Zweifel soweit wie möglich zu klären, schließlich willst Du deine Lebensgeschichte nicht verfälschen.

Die meisten Autoren schreiben eine Autobiographie chronologisch und in der Ich-Form, diese eine Art des Schreibens hat sich vielfach bewährt. Auch wenn die Biographie streng genommen zu den Sachbüchern gehört, ist es sinnvoll, auf Schreibtechniken wie im Roman zu setzen. Baue Spannung auf und fessele deinen Leser. Weiterhin solltest Du deine Geschichte möglichst authentisch niederschreiben. Ein Beispiel für eine authentische Biographie ist „Herbstmilch“ der Bäuerin Anna Wimschneider. Das Buch ist in einer einfachen Sprache geschrieben.

Biographie schreiben lassen – Mit einem Ghostwriter arbeiten

Autobiographien liegen im Trend. Viele Prominente haben in den letzten Jahren ihre Lebensgeschichte veröffentlicht. Nur die wenigsten davon schrieben ihr Buch selber, sondern haben es von einem Ghostwriter schreiben lassen. Man muss nicht prominent sein, um seine Biographie bei einem solchen Dienstleister in Auftrag zu geben. Die Kosten für einen Ghostwriter liegen im Regelfall im vierstelligen Bereich und dürften die meisten Menschen abschrecken.

Wie viel genau Du für einen Ghostwriter zahlst, hängt von vielen Faktoren ab. Wie viele Seiten soll das Werk umfassen? Gibt es einen zusätzlichen Zeitaufwand neben dem Schreiben (z.B. Recherche)? Sind bereits Teile geschrieben, die nur eine Überarbeitung notwendig machen? Von solchen Faktoren hängt der genaue Preis für das Schreiben einer Autobiographie ab. Ghostwriter findest Du in großer Auswahl über das Internet.

Besonders wichtig ist, dass „die Chemie“ zwischen Dir und dem Ghostwriter stimmt. Während der Entstehung der Biographie werden viele Gespräche und Abstimmungen stattfinden. Du solltest der Person vertrauen, die ein Buch für Dich schreibt.

Autobiographie und Persönlichkeitsrechte  

Ob Du dein Werk allein verfasst oder in Auftrag gibst, in deiner Autobiographie schreibst Du auch über die Menschen auf deinem Lebensweg. Gerade, wenn Du tragische Ereignisse verarbeitest und mit bestimmten Personen in deinem Buch abrechnest, solltest Du vorsichtig sein. Ebenso problematischer ist die Situation beim autobiographischen Roman. Hier verschwimmen Realität und Fiktion, eine Unterscheidung ist für den Leser schwierig.

Autobiographie
Bei rechtlichen Zweifelsfragen wende Dich an einen Anwalt

Die Frage, ob Du mit deiner Biographie Persönlichkeitsrechte verletzt, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt stark vom Einzelfall ab. Willst Du auf Nummer sicher gehen, solltest Du Dich von einem Fachanwalt beraten lassen.

Fazit des Buchinsiders: Wie schreibe ich eine Autobiographie?

Die Motive eine Biographie zu schreiben sind unterschiedlich. In einer Autobiographie erzählst Du deine Lebensgeschichte. Es gibt verwandte Genres. Memoiren werden von Personen der Zeitgeschichte geschrieben und stehen im Zusammenhang mit historischen Ereignissen. Beim autobiographischen Roman vermischen sich Fiktion und Realität.

  • In einer Autobiographie musst Du nicht zwangsläufig deine Lebensgeschichte von der Geburt bis zum aktuellen Zeitpunkt erzählen. Häufig beleuchten Autoren nur einen bestimmten und ereignisreichen Lebensabschnitt.
  • Bevor Du mit dem Schreiben beginnst. Plane dein Buch sorgfältig, strukturiere deine Lebensgeschichte und setze Schwerpunkt. Gib es Widersprüche oder Unklarheiten,  versuche die Fragen so gut wie möglich zu lösen.
  • Die Autobiographie gehört zu den Sachbüchern. Schreibe dein Buch trotzdem wie einen Roman. Sei authentisch und fessele den Leser.
  • Du kannst deine Biographie bei einem Ghostwriter in Auftrag geben. Für einen solchen Dienstleister fallen Kosten im vierstelligen Bereich an. Entscheidest Du Dich für einen Ghostwriter, solltest Du dieser Person vertrauen.
  • In deiner Autobiographie wirst Du auch von Menschen erzählen, die Dich auf deinem Lebensweg begleitet haben. Achte darauf, keine Persönlichkeitsrechte zu verletzten. Suche im Zweifelsfall rechtlichen Rat bei einem Fachanwalt.

Wenn Du an deiner Autobiographie niederschreibst, schreibe deine Lebensgeschichte chronologisch und in der Ich-Form. So gehen die meisten Autoren bei ihrer Arbeit an einer Biographie vor.

3 Gedanken zu „Autobiographie schreiben – Tipps für Autoren

  1. Ich erlaube mir ergänzend, den Begriff der »Lebensabschnittsgeschichte« einzublenden. So jedenfalls habe ich meine Autobiographie »Der Bücherprinz« bezeichnet, weil sie einen exakt definierten Schlusspunkt hat.

  2. Ich schreibe gerade meine Autobiografie. Darf ich darin die Daten meiner Verwandten – Urgroßeltern u. a. bereits verstorbene – erwähnen? Gelten Abkürzungen der Daten? In meinem Fall ist es gleichzeitig ein Geschichtsbuch! Jahrgang 1932!

    1. Hallo Barbara,

      Sie dürfen in Ihrer Autobiographie die Daten von Verwandten erwähnen. So können Sie zum Beispiel Geburtsdatum und Sterbedatum ohne jede Abkürzung nennen. Entscheidend ist immer, ob bei lebenden Verwandten die Erlaubnis vorliegt, bestimmte Daten in einem Buch zu nennen. Bei Verstorbenen Personen muss man sich die Frage stellen, wie weit diese mit der Veröffentlichung bestimmter Details aus ihren Leben einverstanden wären. Letztendlich entscheiden Sie zusammen mit ihren Verwandten, was Sie von Ihrer Familiengeschichte preisgeben wollen.
      Schöne Grüße vom

      Insider

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