Du schreibst Jahre an deinem ersten Roman und kommst nicht voran. Oder Du hast die Lust an deinem Projekt lange verloren. Manchmal kann es Sinn machen, dass aktuelle Buch aufzugeben und mit etwas Neuem zu beginnen. In diesem Beitrag erläutern wir, wann es Sinn macht, die Arbeit an einem Roman einzustellen.

Du arbeitest gefühlt eine Ewigkeit an deinem ersten Roman. Du schreibst immer wieder Passagen um, ob dein Buch jemals fertig wird, ist fraglich. Oder Du hast ein Roman-Projekt vor Dir liegen, welches nicht mehr sehen kannst. Am liebsten würdest Du Dich von diesem lästigen Manuskript trennen und etwas Neues beginnen. Doch Du hast schon zu viel Zeit in deinen Roman investiert, um das Projekt aufzugeben.

Dabei solltest Du Dich ehrlich fragen, möchtest Du noch Jahre an einem Projekt arbeiten, welches möglicherweise nie fertig wird oder keinen Spaß macht. Es gibt gute Gründe, an einem Roman weiterzuarbeiten. Ebenso gibt es gute Gründe, Mut zu zeigen und ein Buch-Projekt aufzugeben. In diesem Beitrag erläutern wir Dir, in welchen Fällen es sinnvoll ist, die Arbeit an seinem aktuellen Roman einzustellen.

Du schreibst seit Jahren an deinem Roman-Projekt

Du schreibst seit Jahren an deinem ersten Roman. Die Arbeit am Buch kommt nicht voran. Immer wieder unterbrichst Du den Schreibprozess für mehrere Wochen oder Monate, um daraufhin die Arbeit an deinem Manuskript wieder aufzunehmen. Du schreibst Kapitel um oder beginnst die Planung des Plots neu. Insgesamt wirkt die Arbeit an deinem Buch planlos und es ist nicht ersichtlich, wann dein Roman fertig wird.

Diese Situation erleben viele Autoren, die an ihrem ersten Buch schreiben. Zahlreiche Debütautoren beginnen euphorisch, jedoch zugleich blauäugig mit dem Schreiben. Sie schreiben darauflos. Häufig fehlt Schreiberfahrung, was dazu führt, dass die Arbeit am Manuskript nicht zum Ende kommt. Es gibt auch andere Gründe.

Frage Dich aufrichtig, warum Du bisher nicht die erste Fassung deines Romans beendet hast. Leidest Du unter Schreibblockaden oder hast Du nicht ausreichend Zeit zum Schreiben? Oder hast Du die Lust am Schreiben verloren? Es passiert nicht selten, dass Autoren die Motivation verlieren. Hier solltest Du ernsthaft überlegen, ob Du dein Roman-Projekt aufgibst.

Du kannst das Manuskript nicht mehr sehen

Arbeitet ein Autor länger an einem Roman, wird das Schreiben, was Spaß machen sollte, zu einer lästigen Pflicht. Vielleicht kennst Du es. Du arbeitest Passagen immer wieder um und die neue Fassung überzeugt immer noch nicht. Wenn Du ehrlich bist, kannst Du das Manuskript gar nicht mehr sehen. Es kostet Dich immer größere Überwindung, Dich an deinen Roman zusetzen. Du möchtest dieses verdammte Buch einfach beenden und möglichst veröffentlichen.

Bei einer solchen Einstellung, entsteht nie ein Roman, der eine Chance auf Veröffentlichung hat. Es gibt zwei Möglichkeiten. Du hast grundsätzlich die Lust am Schreiben verloren. Hier gibt es verschiedene Gründe. Viele Debütautoren beginnen mit großer Begeisterung die Arbeit am ersten Roman. Bald stellt sich heraus, dass Schreiben harte Arbeit ist. Häufig läuft die Arbeit am eigenen Buch nicht wie erwartet. Die Buchidee erschien Dir genial, doch bei der Niederschrift überzeugt sie nicht.

Oder Du hast die Lust am aktuellen Roman-Projekt verloren. Das Manuskript hat zu viele Mängel. Das Buch ist zur Hälfte fertiggestellt und Dir wird klar, dass die Handlung so nicht funktioniert. Dazu überzeugen neben anderen Mängeln einige Charaktere nicht. Im ersten Fall solltest Du ernsthaft überlegen, das Schreiben aufzugeben oder zumindest eine Pause einzulegen. Gib im zweiten Fall deinen ersten Roman auf und beginne mit einem neuen Projekt.

Du bist als Autor gewachsen

Schriftsteller entwickeln sich bei ihrer Arbeit beständig weiter. Dies basiert auf der täglichen Schreiberfahrung, hierzu kommen auch Kenntnisse durch das Lesen von Schreibratgebern oder Autorenblogs. Gerade wenn ein Schriftsteller länger an einem Buch arbeitet, würde er vieles anderes machen. Vielleicht würdest Du mehr Zeit in die Planung deines Romans investieren oder grundsätzlich beim Schreiben eine andere Erzählperspektive wählen.  Zumindest erkennst Du klare Mängel in deinem aktuellen Roman-Projekt und dies zeigt, dass Du als Autor gewachsen bist.

Nun stellt sich die Frage, ob sich diese Mängel durch die Überarbeitung des Manuskripts beheben lassen oder Du mit all deinen Erfahrungen ein neues Buch beginnst. Im zweiten Fall würde es bedeuten, dass Du dein aktuelles Buch aufgibst. Dieser Schritt kann sinnvoll sein, wenn der Aufwand für die Überarbeitung hoch ist oder sich das Manuskript gar nicht mehr retten lässt. Wage in diesem Fall einen Neuanfang und beginne mit all deiner Erfahrung ein neues Projekt.

Das Manuskript ist nicht reif zur Veröffentlichung

Viele Autoren sind von ihrem Roman überzeugt, was grundsätzlich eine gute Haltung ist. Trotz aller Widerstände hast Du dein Buch fertiggestellt und an zahlreiche Verlage geschickt. Doch es hagelt nur Absagen. Immer wieder investierst Du Zeit in dein Manuskript und überarbeitest es. Du schreibst den Romananfang um oder führst umfangreiche Kürzungen durch. Immer wieder bist Du aufs Neue überzeugt, dass dein Roman nun breit zu einer Veröffentlichung hat, doch es folgen immer wieder neue Absagen durch Verlage.

Hier solltest Du dein Projekt trotz aller Überzeugung selbstkritisch betrachten. Ist dein Manuskript trotz aller Überarbeitung nicht reif zu Veröffentlichung? Bei genauer Betrachtung erkennst Du zahlreiche Mängel. Vielleicht fehlt ein eindeutiger Konflikt im Roman oder die Figuren überzeugen nicht. Tue Dir hier selbst einen Gefallen. Verliere mehr keine Zeit mit der ständigen Überarbeitung deines Manuskripts. Gib deinen Debütroman auf und beginne mit all deinen Erfahrungen mit einem neuen Buch. So ersparst Du Dir die Frustration mit weiteren Absagen.

Gründe, dein Roman-Projekt nicht aufzugeben

Es kann für einen Schriftsteller schmerzhaft sein, das eigene Buch-Projekt aufzugeben. Schließlich hat man viel Zeit investiert. Doch dieses Loslassen ist häufig eine Befreiung von einem Projekt, welches Dich als Autor schon lange belastet hat. Es gibt also zahlreich gute Gründe, einen begonnenen Roman aufzugeben. Du solltest jedoch nicht zu früh das Handtuch verwerfen.

Arbeite an deinem Buch weiter, wenn Du Selbstzweifel hast. Selbstzweifel gehören zum Schreibprozess hinzu und jeder Autor hat sie. Arbeite an deinem Roman weiter, wenn Du Schreibblockaden hast. Solche Schreibblockaden sind häufig nur temporär und lassen sich auf verschiedenen Wegen überwinden. Auch mangelnde Zeit ist kein Grund, ein Projekt aufzugeben. Im Leben gibt es immer wieder Phasen, wo wir wenig Zeit haben. Vielleicht hast Du einen Job begonnen oder es sind kleine Kinder im Haus. Doch die Phasen mit mangelnder Zeit dauern nicht ewig an und dann kannst Du dein Roman-Projekt wieder aufnehmen.

Breche nicht alle Brücken ab

Wenn Du Dich entscheidest, deinen Roman aufzugeben, vermeide radikale Schritte. Verbrenne nicht die Notizen zu deinem Buch oder lösche alle deine Dateien auf deinem Computer. Es gab und gibt immer wieder Beispiele von prominenten Autoren, welche diesen radikalen Schritt vollzogen haben. Robert Walser soll drei seiner Manuskripte vernichtet haben. Auch Lord Byron wird nachgesagt, dass er mehrere seiner fast fertigen Werke verbrannt hat.

Verzichte auf solche radikalen Maßnahmen. Vielleicht möchtest Du dein Projekt in den kommenden Jahren in irgendeiner Form noch einmal aufnehmen. Es muss nicht das Ziel sein, den eigenen Debütroman später zu beenden. Es könnte nur darum gehen, bestimmte Idee aus deinem alten Werk zu übernehmen. Oder Du möchtest Jahre später sehen, wie Du als Autor gewachsen bist.

Fazit des Buchinsiders: Wann macht es Sinn, ein Roman-Projekt aufzugeben?

Überlege Dir in diesen Fällen, dein Projekt einzustellen:

• Du schreibst seit Jahren am Buch. Dabei unterbrichst Du die Arbeit immer wieder. Es gibt viele Gründe, weshalb ein Roman nicht fertig wird. Hierzu gehören eine fehlerhafte Romanplanung, mangelnde Zeit oder fehlende Motivation. Wenn Du keine Fortschritte bei deinem Buch erzielst, überlege Dir, das Projekt einzustellen.
• Du kannst dein eigenes Manuskript nicht mehr sehen. Immer wieder schreibst Du Passagen um, doch Du bist nie zufrieden mit deinem Werk. Eigentlich soll der Roman schnell fertig werden und zu einem Verlag. Mit dieser Einstellung entstehen keine veröffentlichungsreifen Romane, hier solltest Du erwägen, das Projekt aufzugeben.
• Du bist in der letzten Zeit als Autor gewachsen und erkennst klare Mängel bei deinem aktuellen Roman-Projekt. Nun kannst Du dein Werk überarbeiten. Doch in einigen Fällen lässt sich ein Manuskript nicht mehr retten. Nutze deine gewonnene Erfahrung als Autor und beginne mit einem Roman.
• Du hast dein Buch fertiggestellt und an mehrere Verlage geschickt. Doch es hagelt nur Absagen. Daraufhin überarbeitest Du dein Manuskript immer wieder, doch kein Buchverlag zeigt Interesse an deinem Werk. Offenbar ist dein Manuskript nicht reif für eine Veröffentlichung, beginne mit einem neuen Projekt.

Es gibt ebenso gute Gründe, an deinem Projekt festzuhalten. Lasse Dich von Selbstzweifeln oder Schreibblockaden entmutigen. Solltest Du Dich dafür entscheiden, dein Buch-Projekt aufzugeben, brich nicht alle Brücken ab.