Thriller als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Thriller als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Der Thriller vom englischen Begriff „thrill“ (Schauer, Erregung, Sensation). Der Leser wird bei der Lektüre in ständiger Spannung gehalten, der Nervenkitzel steht beim Genre im Mittelpunkt. Beim Thriller geht es wie beim Krimi häufig um ein Verbrechen, der Ermittelter muss sich in vielen Fällen mit einem brutalen und skrupellosen Mörder auseinandersetzen. Es sind auch andere Szenarien möglich, so muss eine Katastrophe verhindert oder eine Verschwörung aufdeckt werden. Die Spannung beim Thriller speist sich daraus, dass die Hauptfigur und mitunter ihn nahestehende Personen sich in beständiger Gefahr befinden.

Thriller
Thriller mit Agenten sind bei den Lesern beliebt

Diese beständige Bedrohung des Hauptcharakters ist der entscheidende Unterschied zum Krimi. Beim Kriminalroman steht die Aufklärung des Verbrechens im Vordergrund. Der Ermittler muss Gefahren bewältigen, eine körperliche oder psychische Auseinandersetzung ist kein treibendes Sujet des Kriminalromans. Es gibt Überschneidung von Krimi und Thriller. Dies ist bei Serienmorden der Fall. Zu Beginn geschieht ein Mord und der Ermittler ist bemüht, weitere Morde zu verhindern. Häufig lassen sich weitere Todesfälle nicht verhindern, da der Täter dem Ermittler einen Schritt voraus ist. Erst am Ende wird der Täter besiegt.

Der Thriller und seine Subgenre

  • Psychothriller: Der Psychothriller gehört zu den Klassikern des Genres. Im Mittelpunkt steht der geistige Konflikt der Hauptfigur mit seinem Gegner. Es kann sich um ein Beziehungsdrama handeln oder ein Mörder setzt den Ermittler psychisch unter Druck. Dies passiert etwa durch Videos seiner Morde oder der Täter kündigt weitere Morde an, die es zu verhindern gilt.
  • Politthriller: Bei diesem Subgenre finden Verwicklungen auf nationaler Ebene statt. Während es Kalten Krieges waren Thriller mit Agenten (z.B. James Bond) beliebt. Zuletzt erfreuen sich Romane mit Verschwörungen und Geheimbünden einer Beliebtheit bei den Lesern, ein Paradebeispiel sind die Bücher von Dan Brown. Klassische Themen des Politthrillers sind Attentate, Spionage oder Terroranschläge.
  • Erotikthriller: Dieses Subgenre hat seine beste Zeit hinter sich. Populäre wurde der Erotikthriller durch Kinofilme wie Basic Instinct mit Sharon Stone. Bei dieser Form des Thrillers spielt die Darstellung von Sexualität eine wichtige Rolle. In den Romanen geht es um sexuelle Abhängigkeiten, Dreiecksbeziehungen oder verbotene Liebesverhältnisse. Die Beziehungen enden tragisch oder werden für eine weitere Person zum Verhängnis.

Thriller schreiben – Was solltest Du als Autor mitbringen

  • Beständige Spannung und Nervenkitzel: Es ist nicht einfach, einen Thriller zu schreiben. Als Autor musst Du deinen Leser beständig in Spannung halten. Im Idealfall hört er nicht mit dem Lesen auf. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte deine Hauptfigur in beständiger Gefahr schweben. Lasse deine Leserschaft im Ungewissen, wann der Täter wieder zuschlägt und ob der Held dieser Bedrohungen entgehen kann.
  • Gute Nerven als Autor: Thriller-Autoren brauchen gute Nerven, dies gilt vor allem für die Recherche. In diesem Genre werden heikle Themen wie Folter oder Verstümmelung von Leichen behandelt. Mitunter musst Du hierzu recherchieren und liest verstörende Dinge, die über die notwendigen Informationen für deinen Roman hinausgehen. Neben der Recherche zu sensiblen Themen solltest Du grundsätzlich die Fähigkeit mitbringen, dir Informationen zu beschaffen.
  • Markante Charaktere: Thriller leben von markanten Charakteren, was besonders für den Täter gilt. Erschaffe einen würdigen Gegenspieler für deine Hauptfigur. In diesem Genre sind widersprüchliche, zwanghafte und auf ihre Art geniale Figuren gefragt. So kann der Täter den Ermittler die ganze Handlung über an der Nase herumführen, nur am Ende ist er zum Scheitern verurteilt.   

Ein Gedanke zu „Thriller als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

  1. Wieder praktische und hilfreiche Tipps! Zwei Aspekte sind mir dabei besonders wichtig: die Abgrenzeung zwischen Thriller und Krimi (gut erklärt!) und die abschließenden Anforderungen. Die scheinen selbstverständlich, sind aber essentiell schon einmal für einen guten Plot. Derzeit schreibe ich an den Manuskripten für beides: einen Krimi und einen Thriller. Den Artikel nutze ich dabei wegen seiner Kürze und Prägnanz als wertvollen „Denkzettel“.
    LG. Michael Kothe, Autor

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