Autobiographisches Schreiben – Antworten auf häufige Fragen

Autobiographisches Schreiben – Antworten auf häufige Fragen

Beim autobiographischen Schreiben stellen sich gerade Debütautoren viele Fragen. Wie weit darf ich in meinem Buch die Realität wieder geben und mache ich mich nicht rechtlich angreifbar? Habe ich mit einer autobiographischen Geschichte eine Chance auf Veröffentlichung? Dieser Beitrag geht auf solche Fragen ein und räumt Zweifel rund um autobiographische Literatur aus.

Beim autobiographischen Schreiben tauchen viele Fragen auf. Wie weit darf ich in meiner Biographie reale Geschehnisse und Personen beschreiben, ohne mich rechtlich angreifbar zu machen? Was ist der Unterschied zwischen Autobiographie und  autobiographischem Roman? Interessieren sich Verlage für meine Geschichte und habe ich überhaupt eine Chance auf Veröffentlichung? Fragen und Zweifel treten gerade bei Debütautoren auf.

autobiographisches Schreiben
Räume alle Zweifel aus, bevor Du deinen autobiographischen Roman schreibst

Es ist wichtig, dass Du Zweifel vor dem Verfassen deines Werkes ausräumst. Unklarheiten lenken Dich vom autobiographischen Schreiben ab und hindern Dich am effektiven Arbeiten. In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Fragen rund um das autobiographische Schreiben ein.

Autobiographie und autobiographischer Roman – Was ist der Unterschied?

Was ist der Unterschied zwischen Autobiographie und autobiographischem Roman? Eine Biographie ist die Beschreibung der eigenen Lebensgeschichte in der Retrospektive. Hier versuchst Du deine Geschichte wahrheitsgetreu wiederzugeben. Solche Beschreibungen sind immer zu einem guten Teil subjektiv, Du beschreibst die Erlebnisse aus deiner Sicht. Autobiographien gehören zur Kategorie des Sachbuchs und haben seit dem 19. Jahrhundert an Popularität gewonnen. Viele Promiente entscheiden sich heute für das autobiographische Schreiben und veröffentlichen häufig mit der Hilfe eines Ghostwriters ihre Lebensgeschichte.

Der autobiographische Roman gehört wiederum zur Belletristik. Im Buch vermischen sich Fiktion und Realität, für den Leser ist nicht nachvollziehbar, was Wahrheit und Dichtung ist. Diese Vermischung von Fiktion und Realität birgt seine Gefahren mit sich, schnell können sich reale Personen falsch beschrieben fühlen. Beim autobiographischen Schreiben ist Fingerspitzengefühl gefragt. Doch keine Angst, Du kannst über dein eigenes Leben schreiben, ohne mit einer Klage zu rechnen, dies zeigen die zahlreichen autobiographischen Romane auf dem Markt.

Wie steht es um die Wahrheit beim autobiographischen Schreiben?

Wie weit musst Du beim Schreiben die Realität wiedergeben? Beim autobiographischen Roman ist die Antwort einfach. Hier bestimmst Du selbst, was Wahrheit und Fiktion ist? Bei Belletristik sollte der Leser ausschlaggebend sein. So kannst Du zum Beispiel reale Ereignisse dramatisieren oder auf Personen, welche die Handlung nicht vorantreiben, als Charaktere verzichten. Schriftsteller, die Schreibkurse geben, klagen immer wieder darüber, dass sich Debütautoren beim autobiographischen Schreiben sklavisch an die Realität halten und nicht zu Kompromissen bereit sind. Sei flexibel und passe die Handlung an, um einen breiten Lesergeschmack zu treffen und Chancen auf eine Veröffentlichung zu haben.

Eine Autobiographie ist wiederum ein Sachbuch. Hier möchtest Du deine Lebensgeschichte wiedergeben und nichts verfälschen. Doch in der Vergangenheit haben wir immer wieder gesehen, dass Autoren ihre Biographie verfälscht haben, um sich für Taten zu rechtfertigen oder in einem besseren Licht dazustehen. Hier handelt es sich um ein sensibles Thema und jeder muss selber wissen, wie er es mit der Wahrheit beim autobiographischen Schreiben hält.

Wie weit darf ich die Realität wiedergeben?

Nun kommen wir zur anderen Frage? Wie weit kannst Du die Realität in deinem Werk wiedergeben? Beim autobiographischen Schreiben darfst Du keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Die beschriebenen Personen und das Umfeld in deinem Buch dürfen nicht eindeutig identifizierbar sein. Hier hilft es auch nicht, sich mit einem Haftungsausschluss abzusichern. In zahlreichen Büchern findet sich der Hinweis, dass die Handlung und alle handelnden Personen frei erfunden sind. Ein solcher Ausschluss ist rechtlich irrelevant.


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Was ist nun beim autobiographischen Schreiben erlaubt? Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn es kommt immer auf den Einzelfall an. Doch die Praxis zeigt auch. Jedes Jahr erscheinen zahlreiche autobiographische Romane und die Verlage werden nicht mit Klagen überhäuft. Ändere Figuren und Handlung in deinem Buch soweit, dass sie für deine Leser nicht identifizierbar sind. Oder hole Dir eine Erlaubnis der Personen ein, über sie zu schreiben. Hast Du Zweifel, weil Du zum Beispiel über sehr sensible Themen schreibst, suche den Rat eines Anwalts für Medienrecht.

Soll ich meine Autobiographie von einem Ghostwriter schreiben lassen?

Wer sich nicht zutraut, sein eigenes Buch zu schreiben oder einfach keine Zeit hat, denkt mitunter daran, einen Ghostwriter seine Biographie verfassen zu lassen. Viele Prominente haben die Zusammenarbeit mit einem Ghostwriter vorgemacht. Ohne Zweifel kannst Du einen solchen Dienstleister beauftragen, doch mache Dir klar, dass ein solcher Autor beim autobiographischen Schreiben mit hohen Kosten verbunden ist. Die Kosten hängen vom Umfang deiner Biographie und dem Arbeitsaufwand des Dienstleister ab. Muss der Anbieter Fakten für Dich recherchieren? Sind bereits Teile des Textes fertig?

Ghostwriter
Zwischen Dir und den Ghostwriter sollte die Chemie stimmen.

Schnell können sich die Kosten im vierstelligen Bereich bewegen. Wenn Du Dich entscheidest, mit einem Ghostwriter zusammenzuarbeiten, nimm Dir Zeit bei der Wahl und schaue Dir die Anbieter genau an. Du wirst mit dem Dienstleister über eine längere Zeit intensiv zusammenarbeiten und viele Gespräche führen, es ist wichtig, das die Chemie zwischen Euch beiden stimmt. Es wäre fatal, wenn es beim autobiographischen Schreiben zu Unstimmigkeiten zwischen Dir und dem Ghostwriter kommt.

Autobiographisches Schreiben – Wie gut sind die Chancen auf Veröffentlichung?

Wie gut sind Chancen, dass deine Geschichte in einem Verlag publiziert wird? Verlage veröffentlichen jedes Jahr zahlreiche Bücher mit biographischen Inhalten. Doch beim autobiographischen Roman gilt das gleiche, wie bei allen Romanen. Die Geschichte sollte gut geschrieben sein, die Leser ansprechen und den Geschmack eines breiten Publikums treffen, um die Chance auf Veröffentlichung zu haben. Aus diesem Grund ist es beim autobiographischen Schreiben notwendig, reale Geschehnisse für den Lesergeschmack anzupassen

Autobiographien von nicht prominenten Personen haben eine geringe Chance auf Veröffentlichung. Wenn Du zum Beispiel deine private Familiengeschichte niederschreibst, wird es schwierig, hierfür einen Verlag zu finden. Ausnahmen gibt es immer wieder. Ein Beispiel ist die kurze Biografie Herbstmilch von Anna Wimschneider. Es handelt sich um einen Lebensbericht einer Bäuerin. Das handgeschriebene Manuskript fiel zufällig einer Mitarbeitern des Piper Verlags in die Hände. Sie war begeistert von der Authentizität des biographischen Textes und überredete Wimschneider zu einer Veröffentlichung. Herbstmilch wurde ein großer Erfolg und war über drei Jahre in den Bestsellerlisten.

Fazit des Buchinsiders: Auf was solltest Du beim autobiographischen Schreiben achten?

Bevor Du mit dem autobiographischen Schreiben beginnst, solltest Du alle Zweifel ausräumen, so kannst Du Dich voll und ganz auf das Verfassen deines Werkes konzentrieren.

  • In einer Autobiographie (Sachbuch) beschreibst Du deine Lebensgeschichte in der Retrospektive. Auch wenn deine Lebensbeschreibung subjektiv ist, beschreibst Du die Ereignisse wahrheitsgetreu. Beim autobiographischen Roman (Belletristik) vermischen sich Realität und Fiktion. Der Leser kann zwischen Dichtung und Wahrheit nicht unterschieden.
  • Beim autobiographischen Roman ist es sinnvoll, sich am Leser zu orientieren. Passe deine Geschichten so an, dass Du eine Chance auf Veröffentlichung hast. Hier muss Du mitunter Ereignisse dramatisieren oder reale Personen streichen. Bei der Autobiographie solltest Du bei der Wahrheit bleiben.
  • Beim autobiographischen Schreiben darfst Du keine Persönlichkeitsrechte verletzen. Reale Personen und ihr Umfeld dürften nicht erkennbar sein. Ändere Figuren und Handlung soweit ab, dass sie für den Leser nicht identifizierbar sind. So vermeidest Du eine mögliche Klage.
  • Willst Du bei deiner Autobiographie mit einem Ghostwriter zusammenarbeiten? Dann wähle den Dienstleister sorgfältig aus, ihr werdet viele Gespräche führen und die Chemie sollte stimmen. Die Kosten für einen Ghostwriter hängen vom Umfang deines Buches ab, können sich leicht im vierstelligen Bereich bewegen.
  • Wie gut ist die Chance, dass ein Verlag deine Geschichte veröffentlicht? Für einen autobiographischen Roman gilt das gleich wie für alle Bücher. Es muss gut geschrieben und für ein bereites Lesepublikum interessant sein. Behandelst Du in deiner Autobiographie deine private Familiengeschichte, sind Chancen auf eine Veröffentlichung schlecht.

Nachdem alle Zweifelsfragen geklärt sind, kannst Du Dich voll und ganz auf deine Geschichte konzentrieren.

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