Wie kann ich meine Buchidee schützen und Ideenklau vermeiden?

Wie kann ich meine Buchidee schützen und Ideenklau vermeiden?

Kann ich in Deutschland meine Buchidee schützen lassen? Wie kann ich mich gegen Ideenklau wehren? Dieser Beitrag erläutert gängige Fragen rund um die Themen Romanidee schützen und das Vermeiden von Ideenklau.

Viele Autoren haben eine gute Buchidee. Während Sie an ihren Buch schreiben, möchten sie diese Idee gerne schützen lassen. Doch lässt sich eine Romanidee in Deutschland schützen? Die Antwort ist einfach: Eine Buchidee kannst Du hierzulande nicht schützen lassen. Sollte ein anderer Autor vor Dir einen Roman mit deiner Idee veröffentlichen, besteht kaum eine Möglichkeit dagegen vorzugehen. Damit dein Werk geschützt ist, muss es über eine reine Idee (Schöpfungshöhe)  hinausgehen und auch in diesem Fall ist die Situation problematisch.

Du hast die perfekte Romanidee. Wie kannst Du Dich vor Ideenklau schützen?

Dieser Beitrag erläutert, wie Du Dich am besten gegen Ideenklau schützen kannst. Weiter geht es um die zentrale Frage, ab wann dein Werk geschützt ist und die Schöpfungshöhe (ein zentrale Begriff aus dem Urheberreicht) erreicht hat.

Was kann ich gegen Ideenklau tun?

In Deutschland hast Du also keine Möglichkeit, deine Buchidee schützen zu lassen. Die beste Möglichkeit, Ideenklau zu vermeiden, ist es deine Romanidee geheim zu halten. Im Zeitalter der Sozialen Medien und Autorenforen geht so mancher Schriftsteller sehr leichtsinnig mit einer Idee um. In Facebook-Gruppen stellen Autoren Leseproben zur Kritik online, wollen Feedback zu einer groben Idee oder veröffentlichen eine erste Version des Klappentextes. Hier können hunderte Autoren mitlesen und ein Teil davon ist immer auf der Suche nach einer Romanidee. Gerade, wenn Du erst mit dem Schreiben deines Romans begonnen hast, solltest Du möglichst wenig von deiner Idee preisgeben.

Es gibt nur einen Weg, deine Buchidee und somit deinen Roman zu schützen. Du musst dein Buch veröffentlichen. Vereinzelt haben Autoren Angst, ein Verlag oder Literaturagent stiehlt ihre Idee. So könnte ein Buchverlag ein Manuskript ablehnen und dann die Romanidee mit einem verlagseigenen Autor umsetzen. Bei einem seriösen Verlag und Agenten kommt Ideenklau nicht vor. Ein Verlagslektor würde nie das Risiko eingehen, eine Buchidee zu stehlen. Eine Idee ist eben eine Idee und muss erfolgreich umgesetzt werden, womit wir zum Begriff der Schöpfungshöhe kommen.

Ab wann hat mein Buch die Schöpfungshöhe erreicht?

Das deutsche Urheberrecht kennt den Begriff der Schöpfungshöhe. Dein Roman muss eine „wahrnehmbare Formgestalt“ annehmen und über eine reine Idee hinausgehen. Weiterhin muss es sich um eine „persönliche geistige Schöpfung“ handeln. Die Schöpfungshöhe ist dann erreicht, wenn sich ein Werk durch Individualität auszeichnet. Dieser Begriff ist durchaus schwammig. Bei einer Ansammlung von Notizen auf verschiedenen Blättern sollte die Schöpfungshöhe noch nicht erreicht sein, bei mehreren fertigen Kapiteln dürfte dies der Fall sein.

Das Urheberrecht kennt den Begriff der Schöpfungshöhe

Solche Überlegungen sind durchaus theoretisch. Nehmen wir an, Du hast eine Bombenidee zu einem Roman und plötzlich erscheint ein Buch gerade mit deiner Idee. Hier hilft es wenig, auf dein fast fertiges Buchmanuskript zu verweisen. Hier gilt bei der Buchidee: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Doch wann kannst Du Dich auf die Schöpfungshöhe berufen? Nehmen wir an, Du hast im Jahr 2017 mehrere Geschichten aus deiner Fantasywelt auf deiner Autorenseite veröffentlicht. Nun veröffentlich 2019 jemand einen Roman, der in deinem Universum spielt. In diesem Fall lässt sich Ideenklau gut nachweisen.   

Im Internet liest man häufig den Tipp, ein Autor soll ein fertiges Manuskript per Einschreiben an sich selber schicken und den Inhalt nicht öffnen. Anhand des Poststempels lässt sich nachweisen,  wenn das Werk entstanden ist. Dieser Tipp hilft nur bedingt weiter. Der andere Autor, der seinen Roman bereits veröffentlicht hat, kann argumentieren, er hätte die Romanidee vor langer Zeit gehabt und nun endgültig umgesetzt. Grundsätzlich gilt: Hast Du ein fertiges Buchmanuskript in der Schublade liegen, solltest Du dein Werk in jeden Fall veröffentlichen. Hat kein Verlag Interesse daran, bleibt Self-Publishing eine Alternative.

Es kommt auf die individuelle Umsetzung der Buchidee an

Doch grundsätzlich solltest Du das Thema Ideenklau nicht überbewerten. Die Zahl an Ideen und Motiven ist beschränkt. Bei einer Buchidee kommt es immer auf die Umsetzung an. Jeder Autor drückt einer Romanidee seinen eigenen Stempel auf und so entsteht ein individuelles Werk. Es gibt eine Vielzahl von Büchern, die Ähnlichkeiten in der Handlung aufweisen. Ein Beispiel wäre „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes aus dem Jahr 2012. Häufig wurde das Buch mit dem französischen Film „Ziemlich beste Freunde“ verglichen. Viele Rezensionen zu Moyes verweisen auf den französischen Film. Trotz gewisser Ähnlichkeiten kam bei Moyes niemand auf die Idee, von einem Plagiat zu besprechen.

Mitunter kommt es zu reinen Ähnlichkeiten aufgrund eines Zufalls, wie ein Beispiel rund um Harry Potter zeigt. Im Jahr 2000 wurde Joanne K. Rowling von der Autorin Nancy Stouffer wegen Plagiats verklagt. Stouffer hat bereits 1984 Romane mit der Figur Larry Potter veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um einen 17-jährigen, schwarzhaarigen Teenager mit Brille, der zaubern kann. Weiterhin hat Stouffer einen Roman mit dem Titel „Die Legende von Rah und den Muggles“ veröffentlicht. Zumindest bei den Muggles handelt es sich um eine reine Ähnlichkeit nur beim Namen. Die Muggles von Stouffer und Rowling haben inhaltlich keine Gemeinsamkeiten.

Die Klage von Stouffer hatte keinen Erfolg. Einmal beruhen die Ähnlichkeiten zwischen Larry und Harry Potter auf den besagten reinen Zufall, weiterhin fälschte die amerikanische Autorin einzelne Dokumente vor Gericht, womit Stouffer ihre Glaubwürdigkeit untergrub.

Fazit des Buchinsiders: Wie schütze ich nun eine Buchidee

In Deutschland lässt sich eine Romanidee nicht schützen. Veröffentlicht ein Autor ein Buch mit deiner Idee, kannst Du nichts machen. Halte deine Buchidee geheim, um Ideenklau zu vermeiden. Im Urheberrecht gibt es den Begriff der Schöpfungshöhe. Sobald dein Werk eine konkrete Form (z.B. einzelne Kapitel) angenommen hat, ist es theoretisch geschützt. Hier gilt, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Der einzige Weg um deine Buchidee zu schützen: Veröffentliche deinen Roman. Nur in diesem Fall kannst Du Dich gegen Ideenklau wehren.

Beachte jedoch auch: Die Zahl der Ideen in der Literatur ist begrenzt. Es wird immer wieder Romane mit ähnlichem Inhalt geben. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch häufig, dass es sich um jeweils eigenständige Werke handelt.

3 Gedanken zu „Wie kann ich meine Buchidee schützen und Ideenklau vermeiden?

  1. Grüsse meine Buchidee auch ähnlich wird es ziemlich sicher nicht geben,ein schwerbehindeter durch Unfall ‚denkt an Rache‘,diese wird verübt doch ganz anders als irgendjemand denken könnte! Suche halt einen Autor kostenlos der Freude hätte eine solche Idee umzusetzen! Ch. Bieker Neuss

  2. Hallo,
    Ich habe ein Buch fertig geschrieben, es ist jedoch noch teilweise mit Rechtschreibfehlern gespickt und muss im kleinen Umfang an manchen Stellen umgeschrieben werden. Könnte ich es schon einem Verlag zuschicken? Zudem ist es ja schon fertig, habe ich somit schon die Schöpfungshöhe erreicht, ist es somit mein eignes geschütztes Eigentum?

    1. Hallo Özgür,

      Du hast bei deinem Buch die Schöpfungshöhe erreicht und es ist dein geistiges Eigentum. Es ist jedoch nicht ratsam, ein noch nicht fertiges Manuskript mit Rechtschreibfehlern an einen Verlag zu schicken. Lektoren lehnen solche Einsendungen sofort ab. Stelle dein Buch fertig und schicke es dann an Verlage. Nach einer Veröffentlichung musst Du Dir dann mehr keine Gedanken um einen Ideenklau machen.

      Schöne Grüße vom

      Insider

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