Möchtest Du Heftromane schreiben, musst Du Dich an feste Vorgaben halten. Der Markt für die kleinen Hefte ist rückläufig, doch es gibt noch immer eine größere Leserschaft für diese Form der Literatur. In diesem Beitrag verfährst Du, wie Du einen Heftroman verfasst und einen passenden Verlag findest.

Heftromane (auch Groschenhefte oder Dime Novel) werden im Zeitschriftenhandel und am Kiosk verkauft. Die kleinen Hefte gelten als Trivialliteratur. Mit dem Verfassen von Groschenromanen lässt mitunter gutes Geld verdienen. Selbst heutige Bestsellerautoren haben sich zu Beginn ihrer Laufbahn an der Literaturgattung versucht, um ihre Kasse aufzubessern.

Wenn Du Heftromane schreiben möchtest, musst Du Dich an strenge Vorgaben halten. Hierzu gehört zum Beispiel die Seitenzahl. Die Geschichte eines solchen Romans entwickelt sich von Anfang bis zum Ende auf 64 Seiten. Schreibst Du dazu für eine Heftserie, hast Du als Autor feste Vorgaben über die Entwicklung des Plots. Dazu behandeln Heftromane je nach Genre bestimmte Themen wie Adel, Ärzte, Außerirdische, Gespenster oder Erotik um nur einige Beispiele zu nennen.

Ist es überhaupt noch zeitgemäß Heftromane zu schreiben? Der Markt für Groschenromane ist in den letzten Jahren geschrumpft. Unabhängig davon werden die Hefte (z.B. Perry Rhodan) noch immer in größerer Zahl verkauft und gelesen. In diesem Beitrag erläutern wir Dir, was die kleinen Romanhefte charakterisiert und wie Du sie schreibst. Weiterhin erfährst Du, welche Verlage Heftromane veröffentlichen und wie Du Dich mit deinem Manuskript bewerben kannst.

Der Markt für Heftromane schrumpft

Die beste Zeit der Groschenromane ist vorbei, unabhängig davon werden weiter Heftromane geschrieben und verkauft. Leser erwerben die Hefte im Zeitschriftenhandel oder am Kiosk. Die Publikationen springen den Käufern durch ihr häufig auffälliges Cover ins Auge. Ihre Blütezeit hatten die Heftromane zwischen 1905 bis 1914 vor dem Ersten Weltkrieg. Einen weiteren Boom gab es in den 50er bis 80er Jahren, danach kam das Privatfernsehen mit seinen Soaps auf und bot eine interessante Alternative zu den Geschichten in den Groschenromanen.

Viele ehemals erfolgreiche Heftroman-Reihen wurden eingestellt, der Markt ist in den letzten Jahren stark geschrumpft. Einige Reihen wie Der Bergdoktor, Familie mit Herz oder Perry Rhodan existieren weiter und es kommen regelmäßig neue Printerzeugnis auf den Markt. Viele Verlage (besonders mit männlichen Publikum) setzen auf eBooks, ebenso gibt es Sonderausgaben älter Hefte. Heftromane schreiben ist also heute noch ein Thema.

Abenteuer und Liebe – Klassische Themen von Heftromanen

Groschenromane bedienen bestimmte Themen, man kann es vereinfacht auf die Begriffe Abenteuer und Liebe bringen. Zum Bereich Abenteuer gehören folgende Themenfelder Fantasy, Geschichte (Militär und Zweiter Weltkrieg), Horror (Geisterjäger), Krimi, Science Fiction und Western. Fantasy wie Herr der Ringe findest Du nicht bei Heftromanen, es handelt sich vielmehr um den Themenbereich Dark Fantasy. Hefte, welche den Zweiten Weltkrieg behandeln, haben seit einigen Jahrzehnten stark an Popularität verloren, da es sich hier um ein sensibles Thema handelt. Die Landser-Hefte wurden zum Beispiel 2013 nach anhaltender Kritik vom Verlag Pabel-Moewig eingestellt.

Das Thema Liebe wird in verschiedenen Settings verarbeitet. Die Liebesgeschichten spielen häufig in den Bergen (Der Bergdoktor). Besonders beliebt sind Geschichten in Adelskreisen (Bürger trifft Adel) oder Ärzte-Reihen mit besonderen Schicksalsgeschichten. Dazu gibt es Heft-Reihen die einen Schwerpunkt auf Erotik setzen. Auch die Mischung aus Horror und Liebe (Dark Fantasy) findet eine weibliche Leserschaft. Beim Schreiben von Heftromanen gibt es eine klare Trennung von Literatur für eine weibliche und männliche Zielgruppe.

Bei einigen Reihen steht eine einzelne Person im Mittelpunkt der Geschichten. Hierzu gehören zum Beispiel Jerry Cotton (Krimi), John Sinclair (Horror), Perry Rhodan (SF) oder Dr. Stefan Frank (Ärzteroman). Viele von diesen Figuren haben bei den Lesern Kultstatus erreicht.

Heftromane schreiben – Geschichten auf 64 Seiten

Bei Heftroman schreiben hast Du als Autor feste Vorgaben vom Verlag, die ganze Geschichte von Anfang bis Ende spielt sich im Regelfall auf 64 Seiten ab. Die Groschenromane gelten als Trivialliteratur. Die Hefte werden in einfacher Sprache ohne komplexen Satzbau geschrieben, während die Figuren stereotyp und ohne Tiefe sind. Verlag setzen bei der Handlung auf eine bestimmte Zahl von erfolgreichen Mustern, die immer neu variiert werden. Bei aller Kritik an dieser Literaturgattung, muss man sagen: Groschenromane sind ein erfolgreiches Produkt, bei einer breiten Leserschaft beliebt und verkaufen sich bis heute in einer großer Stückzahl.

Viele bekannte Autoren haben in der Vergangenheit Heftromane geschrieben. Hierzu gehören etwa Schriftsteller wie Raymond Chandler oder F. Scott Fitzgerald. Wolfgang Holbein ist ein Beispiel für einen erfolgreichen deutschen Autor. Nach der Auffassung von Anna Basener können angehende Autoren über das Verfassen von Heftromanen grundlegende Techniken des Kreativen Schreibens lernen, da sie beim Schreiben feste Vorgaben haben. Nach einigen Groschenromanen fällt das Schreiben eines Romans wesentlich leichter.

Es spielt einen Unterschied, ob Du Heftromane mit Einzelgeschichten oder in einer fortlaufenden Reihe schreibst. Bei einer fortlaufenden Reihe wie Perry Rhodan gibt es ein Exposé, hier wird der Verlauf der Handlung über einen längeren Zeitraum vorgegeben. Reihen werden im Regelfall von einem Autorenkollektiv geschrieben.

Wie finde ich einen Verlag für Heftromane

Wie findest Du einen Verlag für Heftromane? Viele der Reihen laufen bereits über Jahre, ist ein Einstieg überhaupt möglich? Der Einstieg in diesen Bereich ist nicht einfach. Das Interesse an den Groschenroman sinkt beständig, gerade die jüngere Generation kann sich für diese Form der Literatur nicht begeistern, dazu gibt es ein Überangebot an Autoren für dieses Genre. Bei allen Schwierigkeiten ist es nicht unmöglich, einen Verlag für Heftromane zu finden.

Die Hefte werden vor allem von  vier Verlagen veröffentlicht. Hierzu gehören Bastei-Lübbe, Martin Kelter Verlag, Cora Verlag und Pabel-Moewig. Schicke einen dieser Heftverlage dein Exposé und die ersten 20 bis 30 Seiten deiner Geschichte. Den Verlag interessiert es, ob Du in diesem Bereich schreiben kannst, bei Interesse wird er Dich kontaktieren. Im weiteren Verlauf wirst Du dann Aufträge zum Heftroman schreiben mit genauen Vorgaben erhalten. Die Aufträge basieren auf freier Mitarbeit, das Honorar für einen Heftroman liegt zwischen 400 bis 1000 Euro.

Fazit vom Buchinsider: Wie schreibe und veröffentliche ich einen Heftroman?

Heftromane werden im Zeitschriftenhandel und am Kiosk verkauft. Die kleinen Hefte, welche der Trivialliteratur zugeordnet werden, finden bis heute wöchentlich ihre Leserschaft.

• Markt: Die beste Zeit der Groschenromane ist vorbei, der Markt für die kleinen Hefte schrumpf und viele Reihen wurden in den letzten Jahren eingestellt. Unabhängig davon gibt es Reihen wie Perry Rhodan oder Dr. Stefan Frank, die sich weiter in größerer Stückzahl verkaufen. Viele Verlage setzen dazu auf eBook oder Sonderauseditionen.
• Themen: Beim Heftroman schreiben stehen bestimmte Themen im Vordergrund, man kann es auf den Nenner Abenteuer und Liebe bringen. Themen für die männliche Zielgruppe kommen aus dem Genres Fantasy, Historie, Horror, Krimi, SF und Western. Die Liebesgeschichten für Frauen spielen in den Alpen oder Adelskreisen, dazu sind Ärzte-Reihen beliebt.
• Heftroman schreiben: Beim Verfassen von Heftromanen musst Du Dich an feste Vorgaben halten. Die Geschichte spielt sich auf 64 Seiten ab und sollte in einer einfachen Sprache geschrieben werden. Die Figuren in den Heften sind stereotyp und ohne Tiefe. Bei der Handlung wird eine bestimmte Zahl von erfolgreichen Erzählmustern immer variiert.
• Verlag finden: Ein Einstieg in den Markt für Heftromane ist schwierig, da es ein Überangebot an Autoren gibt. Schicke einen Verlag Exposé und Leseprobe von 20 bis 30 Seiten. Überzeugst Du den Verlag, wird er Dich kontaktieren. Das Schreiben von Heftromanen basiert auf freier Mitarbeit, das Honor je Heft liegt zwischen 400 bis 1000 Euro.