Romanende schreiben – 5 mögliche Enden für dein Buch

Romanende schreiben – 5 mögliche Enden für dein Buch

Das Romanende spielt eine zentrale Rolle bei einem Roman und Du solltest es gut planen. Es geht darum, die Handlung des Buches logisch zu Ende zu führen und die Erwartungen der Leser zu erfüllen. In der Literatur haben sich bestimmte Buchenden etabliert. In diesem Beitrag stellen wir Dir typische Romanenden für dein Buch vor.

Wenn Du dein Buch schreibst, solltest Du das Romanende frühzeitig planen. Das Ende eines Romans entsteht aus der Logik des vorhergehenden Plots. Es gibt sogar Autoren, welche den Abschluss ihres Werkes zuerst schreiben und diesen später nur noch anpassen. In der Literatur haben sich einige typische Romanenden etabliert. Häufig hängt es vom Genre ab, wie ein Buch endet. Leser von Liebesromanen erwarten im Regelfall ein Happy End, ein dystopischer Roman kann wiederum tragisch enden.

Romanende
Bestimmte Romanenden haben sich etabliert

In diesem Beitrag stellen wir Dir typische Romanenden vor. Weiterhin geht es um Konzepte, wie Du den Plot deines Buches planen kannst, um dein Werk zu einem logischen Ende zu bringen. Die letzten Seiten eines Buches sind von zentraler Bedeutung, hier solltest Du Dir viel Mühe geben und die Erwartungen deiner Leserschaft erfüllen. Ist der Leser vom Ende deines Romans enttäuscht, weil er es zum Beispiel als schwach empfindet, besteht die Gefahr, dass er zugleich vom ganzen Buch enttäuscht ist.

Bevor wir uns fünf typische Enden anschauen, ist es sinnvoll zu klären, was ein Romanende auszeichnet. Am Ende ist der Hauptkonflikt aufgelöst, wenn der Held hat seine Ziele erreicht und offene Fragen sind geklärt.

Happy End – Am Ende wird alles gut

Das Happy End ist ein häufiger und populärer Abschluss eines Romans. Dieses Ende ist typisch für Genres Liebesroman oder Fantasy. So überwindet die Liebe zweier Menschen alle Hindernisse. Selbst bei einem tragischen Ende einer Beziehung (z.B. ein Partner stirbt) ist es wichtig, dass der Leser etwas Positives mitnehmen kann. So blickt der zurückgebliebene Partner nach der Trauer wieder nach vorne und erfüllt die letzten Wünsche des Verstorbenen. Häufig kommt es vor, dass die Figur vor ihrem Tod noch seinen letzten Traum (z.B. eine Reise) erfüllen kann. Solche Motive finden sich immer wieder in Liebesromanen mit tragischem Ende.

In vielen Fantasy-Romanen steht der Kampf zwischen Gut und Böse im Mittelpunkt, hier erwarten viele Leser ein Romanende mit Happy End. Der Held soll den Antagonisten auf den letzten Seiten niederringen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der letzte Band der Harry Potter Reihe. Nachdem dem Sieg von Harry über Voldemort endet die Handlung mit den Worten „Alles war gut“.

Katastrophe – Das tragische Romanende

Die Katastrophe als Romanende ist das Gegenstück zum Happy End. Der Held und in einigen Fällen seine Begleiter scheitern auf tragische Weise. Mitunter endet das Buch mit dem Tod der Hauptfigur. Das klassische Drama schloss immer mit einer Katastrophe. Typisch für den Aufbau des Dramas war ein angedeutetes Happy End im vierten Akt, der Zuschauer hatte Hoffnung, dass sich nach dem negativen Höhepunkt im dritten Akt doch alles zum Guten wendet. Das Drama endete im fünften Akt letztendlich tragisch. Ein klassisches Beispiel ist Romeo und Julia, welches mit dem Tod des Liebespaares schließt.

Heute spielt das klassische Drama keine Rolle. Moderne Romanautoren können jedoch aus dem Aufbau in fünf Akten lernen. Hat dein Buch ein tragisches Romanende, mache deinen Leser davor Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet, bevor die Katastrophe eintritt. Was sind Genres, mit einer Katastrophe als Romanende. Hierzu gehören zum Beispiel der dystopische Romane und Horror. Hierzu gehört auch der Krimi Noir. Der Ermittler kann einen Kriminalfall lösen, doch die Welt bleibt in Unordnung zurück.

Epiphanie – Romanende mit Offenbarung

Epiphanie ist ein religiöser Begriff, er lässt sich mit Erscheinung oder Offenbarung übersetzen. Im Sinne einer Offenbarung spielt der Begriff der Epiphanie für das Romanende eine Rolle. Das Buch endet mit einer tiefgreifenden Erkenntnis für die Hauptfigur. Das Buchende sollte ebenso eine Offenbarung für den Leser darstellen und zum Nachdenken anregen. Wie diese Erkenntnis des Helden aussieht, ist unterschiedlich und lässt sich nicht auf einen Nenner bringen. Es gibt keine typischen Genres mit einer Epiphanie als Romanende.

Schauen wir uns ein Beispiel an. Die Hauptfigur Babbitt (Roman von Sinclair Lewis) gibt nach einer bitteren Erkenntnis auf den letzten Seiten des Buches seinem Sohn einen Rat. Er solle sein Leben so führen, wie er es für richtig hält: „[…] aber ich [Babbitt] habe noch nie in meinem ganzen Leben einmal das getan, was ich wollte! Ich weiß nicht, ob ich etwas anders zuwege gebracht habe, als bloß so durchzukommen. […]. Nun vielleicht bringst du es weiter!“ Dies ist ein schönes Beispiel für Epiphanie als Romanende, was den Leser nachdenklich macht.

Überraschendes Ende – Der Roman endet unerwartet

Das überraschende Ende ist eines der schwierigsten Romanenden. Dieses Buchende muss für deine Leser unerwartet kommen und sich zugleich aus der Logik der Handlung ergeben. Das Ende sollte dabei nicht konstruiert und unlogisch wirken, enttäusche deine Leserschaft nicht mit einem gekünstelten Ende. Vielmehr muss der Leser nach dem Schließen deines Romans der Auffassung sein, auch wenn das Ende überraschend kam, hat es sich letztendlich aus der Logik der Handlung ergeben.

Buchende
Viele Krimiautoren setzen auf ein überraschendes Ende

In welchen Genres spielt das offene Ende eine besondere Rolle? Hierzu gehört ohne Zweifel der Kriminalroman, wenn am Romanende die Person als Mörder überführt wird, mit welcher kein Leser gerechnet hat. Man könnte sagen, jeder Kriminalautor versucht seine Leser zu überraschen, auch wenn es nicht immer gelingt. Ein Klassiker mit überraschendem Buchende ist der Krimi Mord im Orientexpress von Agatha Christie. Am Ende wird dem Leser nicht nur ein Mörder präsentiert, sondern eine ganze Gruppe hat den Mord begangen. Christie brach hier zugleich mit den Regeln des Genres, um den Leser zu überraschen.

Offenes Ende – Das ideale Romanende für Mehrteiler

Während das überraschende Ende eine besondere Herausforderung für Autoren darstellt, ist das offene Ende mitunter problematisch. So sind zum Beispiel viele Zuschauer müde von den offenen Enden vieler Hollywood-Filme, wo in der letzten Szene eine Fortsetzung angedeutet und ewige Filmreihen folgen. Das Buch ist wiederum ein anderes Medium. Bei einem Mehrteiler bietet sich ein offenes Romanende an, doch solltest Du hier Fingerspitzengefühl haben. So ist es denkbar, dass mehrere Handlungsstränge beendet werden, der Held einige seiner Ziele erreicht und nur so viele Fragen offen bleiben, dass Du an das nächste Buch anknüpfen kannst.

Im welchem Genres ist ein offenes Ende sinnvoll? Im Bereich Fantasy findet sich immer wieder Mehrteiler. Schreibst Du einen Mehrteiler, solltest Du den gesamten Handlungsverlauf und die Romanenden genau planen. Dazu ist es sinnvoll, die einzelnen Teile zeitnah hintereinander zu veröffentlichen, damit die Leser nicht zu lange auf die Fortsetzung warten müssen. Ein weiteres Genre mit offenem Ende sind Heftroman-Reihen, hier endet die Handlung mit einem Cliffhanger.

Konzepte nach Zeit, Raum oder Handlungszirkel

Neben den hier genannten fünf Romanenden gibt es einige Konzepte, die einen Rahmen für deine Handlung bis zum Ende bieten können. Hierzu gehören Rahmen nach Zeit, Raum und sich schließenden Handlungszirkel. Es muss der Held zum Beispiel eine Aufgabe innerhalb von 24 Stunden oder wenigen Tagen lösen, ist dieser Zeitrahmen abgelaufen, endet der Roman. Bei einem räumlichen Konzept schließt das Buch mit dem Erreichen des Ziels, dies gilt zum Beispiel für eine Reise von A nach B. Denkbar wäre es, dass die Hauptfigur von A abreist und am Ende wieder bei A anlangt, dann hätten wir zugleich einen Handlungszirkel.

Es ist mit dem Begriff Handlungszirkel für ein Romanende genau gemeint? So könnte der Held zu Beginn des Romans arm sein, im Verlauf der Handlung Reichtum erlangen und am Ende wieder alles verlieren. Hier könnte dann die Erkenntnis (Epiphanie) am Ende stehen, das Geld nicht glücklich macht. Das Konzept der Zeit wiederum bietet sich für einen Kriminalfall an, wo der Ermittler nur  eine bestimmte Zeit zum Lösen des Falls hat. Eine Reise bietet sich wiederum bei Genre Fantasy (Heldenreise) an.

Die vorgestellten Konzepte Zeit, Raum oder Zirkel geben deiner Handlung einen Rahmen bis zum Romanende. Ein solcher Handlungsrahmen kann das Schreiben an einem Buch erleichtern. Unabhängig ob Du Dich für einen der Handlungsrahmen entscheidest, wie das Romanende letztendlich aussiehst, hierfür gibt es keine festen Vorgaben.

Fazit des Buchinsiders: So kann dein Roman enden

Das Romanende basiert auf der Logik des vorhergehenden Plots. Am Ende des Buches ist der Hauptkonflikt aufgelöst, die offenen Fragen sind geklärt und der Held hat seine Ziele erreicht. In der Literatur haben sich einige typischen Romanenden etabliert.

  • Das Happy End ist bei vielen Lesern beliebt, es ist typisch für Genres wie Liebesroman oder Fantasy. So überwindet die Liebe alle Hindernisse, der Held überwindet seinen Widersacher. Selbst wenn ein Liebesroman tragisch endet, muss der Leser mit einem positiven Gefühl das Buch zuklappen.
  • Bei einer Katastrophe als Buchende scheitern Hauptfigur und mitunter andere Charaktere tragisch. Ein Scheitern typisch für das klassische Drama. Den Zuschauer hatte kurz vor Schluss Hoffnung auf ein Happy End, bevor alles tragisch endete. Typische Genre für dieses Ende sind Horror und dystopischer Roman.
  • Epiphanie bedeutet Offenbarung oder Erkenntnis. Der religiöse Begriff spielt auch in der Literatur eine Rolle. Ein Roman endet mit einer tiefgreifenden Erkenntnis der Hauptfigur, diese Offenbarung wird im Idealfall auch dem Leser zuteil. Die Epiphanie zeigt sich auf den letzten Seiten des Romans.
  • Das überraschende Romanende ist besonders schwierig. Das Buchende muss für den Leser überraschend kommen, zugleich muss er das Gefühl haben, dass es sich aus der Logik der Handlung ergeben hat. Ein typisches Genre mit einem überraschenden Ende ist der Krimi, hier geht es darum, dem Leser einen möglichst unerwarteten Mörder zu präsentieren.
  • Das offene Ende eignet sich für Mehrteiler. Hierzu gehören zum Beispiel Fantasy-Zyklen und Heftroman-Reihen. Beim offenen Ende gilt es Fingerspitzengefühl zu bewahren, es sollen einige Handlungsstränge beendet werden. Es reicht, wenn so viele Fragen offen bleiben, dass der Autor mit dem nächsten Teil daran anknüpfen kann.

Neben den Romanenden gibt es einige etablierte Konzepte, die Dir helfen können, deinem Buch einen klar strukturierten Rahmen von Anfang bis Ende zu bieten. Hierzu gehören Handlungsrahmen nach Zeit, Raum und sich schließenden Zirkel.

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