So schreibst Du einen inneren Monolog für deinen Roman

So schreibst Du einen inneren Monolog für deinen Roman

Der innere Monolog ist eine Form der Figurenrede. Die Erzähltechnik bietet die Möglichkeit, in engen Kontakt mit deinem Leser zutreten. Es ist schwierig, einen guten Monolog zu schreiben. In diesem Beitrag erfährst Du, welche Funktion der innere Monolog erfüllt und wie er verfasst wird. Dazu gehen wir auf die verwandte Technik des Bewusstseinsstroms ein.

Der innere Monolog ist eine spezielle Erzähltechnik. Eine Figur teilt dem Leser seine Gedanken mit, während andere Charaktere nichts von den Überlegungen mitbekommen. Der Monolog gleicht häufig einem Selbstgespräch, das im Kopf der Figur stattfindet. Beim inneren Monolog handelt es sich um direkte Rede im Präsens. Die Struktur des Textes ist weitgehend geordnet, strömen nur Gedankeneindrücke auf den Charakter ein, liegt ein Bewusstseinsstrom vor. Diese Form der Figurenrede taucht vermehrt seit dem 18. Jahrhundert in der Literatur auf. Einer breiten Öffentlichkeit wurde diese Erzähltechnik durch die Novelle Lieutenant Gustl (1900) bekannt. Die gesamte Erzählung von Arthur Schnitzler erfolgt im inneren Monolog. Ein weiteres Beispiel für diese Erzählform ist Fräulein Else (1924) ebenso von Schnitzler.

Innerer Monolog
Der innere Monolog gibt Einblick in die Gedanken der Figur

Die Figurenrede bietet die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit deinem Leser zu kommen. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du den inneren Monolog in deinem Roman gezielt einsetzt, welche Funktion er hat und wie die Figurenrede verfasst wird. Dazu zeigen wir den Unterschied zum Bewusstseinsstrom auf.

Funktion des inneren Monologs im Roman

Die Figurenrede tritt beim Ich-Erzähler auf. Es handelt sich um eine Aneinanderreihung von Gedanken im Präsens. Der Charakter stellt in dieser Form zum Beispiel Fragen an sich selbst, reflektiert sein Verhalten oder schmiedet Pläne für die Zukunft. Durch den inneren Monolog schaffst Du als Autor eine große Nähe zu deinem Leser. Die Leserschaft erfährt die intimsten Gedanken der Figur, wird über Zweifel oder Ängste informiert. Durch diesen Monolog hat der Leser einen Informationsvorsprung zu den anderen Figuren, die nichts von den Gedanken erfahren.

Der innere Monolog gleicht in seiner Form dem Selbstgespräch, es sollte sich jedoch um kein reines Selbstgespräch handeln. Die Figurenrede hat im Roman eine spezielle Funktion. Am Ende des Monologs sollte der Charakter eine Entscheidung treffen, auf diese Weise wird die Handlung vorangetrieben. Setze den inneren Monolog in deinem Roman sparsam und gezielt ein, damit die Erzähltechnik nicht ihre Funktion einbüßt.

Wie schreibt man einen inneren Monolog?

Wie verfasst man die Figurenrede? Du gibst in diesen Passagen die Gedanken deiner Figur wieder. Der Charakter spricht im Präsens und der Ich-Form mit sich selbst. Es handelt sich um eine schnelle Aneinanderreihung von Sätzen und Halbsätze. Dabei kann es zu schnellen Gedankensprüngen kommen, Dinge werden nicht zu Ende gedacht oder rapide abgebrochen. Gefühle der Figur spielen beim inneren Monolog eine wichtige Rolle. Es erfolgen häufig Schlussfolgerungen, die in einer Entscheidung münden. Viele Autoren setzen einen inneren Monolog in kursive Schrift, so hebt sich die Figurenrede vom Romantext ab und ist für den Leser ersichtlich. Schaue Dir ruhig einige Beispiel in der Literatur an, bevor Du deinen ersten inneren Monolog verfasst.

Während der Figurenmonolog eine weitgehend geordnete Satzstruktur hat, handelt es sich bei der verwandten Erzähltechnik des Bewusstseinsstroms um eine ungeordnete Anzahl von Eindrücken der Figur. Die Erzähltechnik ist auch unter den englischen Begriff stream of consciousness bekannt. Beim Bewusstseinsstrom mischen sich häufig Eindrücke der Außenwelt mit den Gedanken der Innenwelt der Figur. Dazu werden beim stream of consciousness die Regeln der Grammatik in vielen Fällen verletzt.

Bei den Erzähltechniken innerer Monolog und Bewusstseinsstrom gibt es Überschneidungen, selbst Literaturwissenschaftler sind sich über eine genaue Abgrenzung nicht einig. Beide Formen der Figurenrede stellen besondere Anforderungen an Dich als Autor, sie lassen sich nicht einfach schreiben und auch nicht einfach lesen. Setze diese Erzählformen also mit Bedacht ein.

Fazit des Buchinsiders: Wie schreibt man einen inneren Monolog?

Der innere Monolog ist eine Figurenrede. Die Erzähltechnik steht in einem engen Zusammenhang mit dem Bewusstseinsstrom (stream of consciousness)

  • Der innere Monolog schafft Nähe zum Leser. Die Figur teilt unvermittelt seine Gedanken mit. Die Leserschaft gewinnt so einen direkten Einblick in die Gefühlswelt des Charakters. Am Ende des Monologs trifft die Figur häufig eine Entscheidung, wodurch die Handlung vorangetrieben wird.
  • Der Figurenmonolog gibt den Gedankenfluss wieder, was sich in einer schnellen Aneinanderreihung von Sätzen und Halbsätzen zeigt. Die Gedanken werden in der Ich-Form und im Präsens geschrieben, dabei werden die grammatikalischen Regeln weitgehend eingehalten.
  • Der Bewusstseinsstrom steht in einem engen Zusammenhang mit dem inneren Monolog. Beim stream of consciousness handelt es sich um eine ungeordnete Zahl von Eindrücken aus Außenwelt und Innenwelt, die auf die Figur einströmen. Bei dieser Erzähltechnik werden grammatikalische Regeln verletzt.

Die Figurenrede ist nicht einfach zu schreiben und auch nicht einfach zu lesen. Setze inneren Monolog und Bewusstseinsstrom gezielt und mit Bedacht ein.

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