Was verdient ein Autor und kann man vom Schreiben leben?

Was verdient ein Autor und kann man vom Schreiben leben?

Was verdient ein Autor mit seinem ersten Roman? Kann man vom Schreiben leben? Diese Fragen stellen sich viele Debütautoren, sobald sie die Zusage von einem Verlag haben. In diesem Beitrag erläutern wir, was ein Verlagsautor mit Taschenbuch, Hardcover und eBook verdient. Weiterhin geht es um die Frage, was ein Selbstverleger verdient und ob Self-Publishing eine attraktive Alternative zum Verlag ist.

Was ein Schriftsteller mit einem Buch verdient, ist im Regelfall nicht die erste Frage, die sich ein Debütautor stellt. Das erste Ziel ist es, einen Verlag für den eigenen Roman zu finden. Doch sobald ein Buchverlag Interesse an einem Manuskript zeigt, stellte sich die Frage, was ein Autor mit einem Buch verdient und ob man überhaupt vom Schreiben leben kann.

Verdienst Autor
Was verdient eine Verlagsautor?

Hat ein Verlag Interesse an deinem Roman bekundet? Ein Vertrag steht in Aussicht und Du möchtest wissen, was Du mit deinem ersten Buch verdienen kannst? In diesem Beitrag erläutern wir Dir, was ein Verlagsautor mit Taschenbuch, Hardcover und eBook verdient. Dazu gehen wir den Fragen nach, wie weit Self-Publishing eine Alternative ist und welche weiteren Verdienstmöglichkeiten Du als Autor hast.

Was verdient ein Autor im Verlag mit Taschenbuch, Hardcover und eBook?

Veröffentlichst Du deinen ersten Roman in einem Verlag, kannst Du mit einer Erstauflage zwischen 1500 bis 4000 Exemplaren rechnen. Mehr Exemplare wird ein Buchverlag bei einem Debütautor nicht drucken lassen. Im Folgenden rechnen wir Beispiele durch und gehen immer von einer Auflage von 3000 Exemplaren aus, die komplett verkauft wird. Was verdient also ein Autor mit Taschenbuch, Hardcover und eBook? Bei einem Taschenbuch bekommst Du 5 Prozent für jeden verkauften Roman. Gehen wir von einem Verkaufspreis von 9,90 Euro aus, ergibt sich ein Preis von 9,25 Euro (- 7 Prozent Mwst.). An diesen Preis errechnet sich das Autorenhonorar von 5 Prozent, was 46 Cent für jedes verkaufte Buch entspricht. Bei 3000 Exemplaren verdienst Du als Autor 1380 Euro.

Dies ist ohne Zweifel ein enttäuschender Betrag, der die harte Arbeit an einem Buch nicht kompensiert. Wie sieht es bei Hardcover aus? Hier verdienen Verlagsautoren im Idealfall 10 Prozent. Gehen wir einmal von einer Ausgabe für einen Preis von 19,90 Euro aus. Nach dem Abzug von 7 Prozent liegt der Preis bei 18,60 Euro. Bei den besagten 10 Prozent erhältst Du für jeden verkauften Roman einen Betrag von 1,86 Euro. Gehen alle 3000 Exemplare über die Ladentheke, entspricht dies einen Verdienst von 5580 Euro, was ein gutes Autorenhonorar ist.

Das höchste Honorar gibt es bei einem eBook mit 12 bis 15 Prozent vom Nettoverkaufspreis. Das liegt daran, dass sich der Verlag bei elektronischer Literatur die Druck- und Lieferkosten spart und der Autor so ein höheres Honorar erhält. Bei vielen eBooks liegt der Preis häufig unter dem Taschenbuch, was deinen Verdienst als Autor mindert. Dazu stellt sich die Frage, wieweit das Publikum des Verlags überhaupt Interesse an einem eBook hat und doch nicht lieber zum gedruckten Buch greift.

Was verdient ein Self-Publisher?

Die Einnahmen von Verlagsautoren sind enttäuschend. Du hast viel Zeit ins Buch investiert, hast Monate oder Jahre daran geschrieben und bekommst zwischen 1500 bis 5000 Euro für deinen Roman, wenn die gesamte Auflage verkauft wird. Hier denkt mancher Autor an Self-Publishing als Alternative. Als Selbstverleger verdient ein Autor deutlicher mehr in einem Verlag, so verspricht zum Beispiel Amazon mit Kindle Direct Publishing 60 Prozent bei einem Taschenbuch und 70 Prozent bei einem eBook. Dazu locken Angebote wie Kindle Unlimited mit zusätzlichen Einnahmen über die Ausleihe von eBooks.

Die Einnahmen für Self-Publisher sehen auf den ersten Blick attraktiv aus. Doch schauen wir uns das Thema genauer an. Als Selbstverleger musst Du anders als ein Verlagsautor in dein Buch investieren. Um auf dem Self-Publishing-Markt konkurrenzfähig zu sein, solltest Du im Vorfeld etwa 1500 Euro vor allem für einen professionellen Lektor und Coverdesigner investieren. Ein Teil des Geldes fließt ins Marketing. Als Selbstverleger musst Du mit deinem Roman 1501 Euro Gewinn machen, um deinen ersten Euro zu verdienen. Self-Publishing ist nicht ohne Risiken. Spricht dein Buch die Leser an? Kannst Du Dich gegen die große Konkurrenz auf den Markt durchsetzen? Hältst Du mit den Preisen der anderen Autoren mit?

Der Preis im Self-Publishing ist ein weiteres Thema. eBooks von Selbstverlegern sind günstig. Viele Selbstverleger verlangen zum Beispiel 2,99 Euro für ihr elektronisches Buch, Leser haben sich an diese Preise gewöhnt und suchen gezielt nach günstigen eBooks. Weiterhin sind beim Self-Publishing Preisaktionen üblich. Du bietest für eine begrenzte Zeit dein eBook für einen reduzierten Preis oder kostenlos an. Eine solche Aktion bringt Dir viele Leser und im Idealfall Rezensionen, als Autor verdienst Du wenig oder keinen Euro. Ganz so rosig ist das Leben und Verdienst als Self-Publisher also nicht.

Nebenverdienst für Autoren

Einnahmen eines Verlagsautors sind nicht üppig und selbst etablierte Schriftsteller brauchen einen Nebenverdienst. Sie erhalten zum Beispiel Honorare für Autorenlesungen, bieten Schreibkurse oder das Coaching von angehenden Autoren an. Dazu gibt es diverse Preise für Schriftsteller, die unterschiedlich hoch dotiert sind und attraktive Einnahmen bescheren. Als Debütautor mit deinem ersten Roman kannst mit einem solchen Verdienst nicht rechnen. So wird zum Beispiel keine Volkshochschulen einen Autor mit einer einzigen Veröffentlichung einen Schreibkurs leiten lassen.

Autor Verdienst
Etablierte Autoren verdienen Geld mit Lesungen

Ein Buch zu veröffentlichen ist eine Sache. Ob Du vom Schreiben leben kannst, ist ein ganz anders Thema. Wenn Du deinen ersten Roman in einem Verlag veröffentlicht hast, kannst Du Dich freuen (soweit kommen nur wenige Autoren), auch wenn die Einnahmen gering sind. Vielleicht hast Du noch weitere Romaneprojekte in der Schublade, die bei anderen Verlagen bisher auf keine Interesse stießen. Zeige diese Projekte dem Buchverlag, vielleicht haben diese Manuskripte das Potential zu einer Veröffentlichung. Auf diese Weise veröffentlichen manche Autoren in kurzer Zeit mehrere Romane.

Wenn Du mit der Zeit mehrere Bücher veröffentlichst, ist es nicht ausgeschlossen, dass Du eines Tages vom Schreiben leben kannst. Andere Schriftsteller machen es vor, doch reich und wirst Du als Autor nur in den wenigsten Fällen.

Fazit des Buchinsiders: Was verdient ein Autor im Verlag und als Self-Publisher

Debütautoren verdienen nur wenig mit ihrem ersten Roman. Folgende Honorare sind üblich. Bei einem Taschenbuch verdienst Du 5 Prozent vom Verkaufspreis ohne Mwst., bei Hardcover sind 10 Prozent üblich. Die höchsten Einnahmen beschert Dir ein eBook mit 12 bis 15 Prozent. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Tantiemen für Selbstverleger wesentlich attraktiver. So verspricht zum Beispiel Amazon mit KPD Einnahmen von 60 bis 70 Prozent. Als Self-Publisher musste jedoch erst einmal Geld investieren, bevor Du Einnahmen mit deinem Roman erzielst. Dazu sind die Preise für Bücher von Selbstverlegern niedriger als von Verlagsautoren. Veröffentlichst Du deinen ersten Roman, kannst Du Schreiben nicht leben. Dieser Traum kann erst Wirklichkeit werden, wenn Du mehrere Bücher veröffentlicht hast.

Ein Gedanke zu „Was verdient ein Autor und kann man vom Schreiben leben?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert