Das richtige Coverformat wählen – Wissenswertes zum Buchcover

Das richtige Coverformat wählen – Wissenswertes zum Buchcover

Ein kurzer Blick in dein Bücherregal dürfte es zeigen. Es gibt eine Vielzahl von Buchformaten und Coverformaten auf dem Markt. Die Romane in deinem Regal dürften kaum auf gleicher Höhe nebeneinander stehen. Die Formate unterschieden sich vor allem bei Belletristik, Fachbüchern und Kinderbüchern. Die verschiedenen Buchformate wurden jedoch nicht etwa willkürlich vom Verlag festgelegt. Es gibt in Deutschland bestimmte Standards für ein Buchcover und damit das Format eines Buches. Möchtest Du einen Roman, Ratgeber oder ein Fachbuch veröffentlichen, sollest Du grundlegendes Wissen über die gängigen Formate auf den Buchmarkt besitzen. Welches Format Du wählen solltest, hängt häufig vom Bereich (z.B. Belletristik, Kinderbuch) ab, wo Du veröffentlichst.

Coverformat Geschenkbuch
Quadratisch, praktisch, gut? Gilt nicht für Romane und Fachbücher

Dabei muss man erwähnen, dass es für Buchcover keine festen Vorgaben gibt. Es ist jedoch ratsam, bestimmen Empfehlungen aus der Buchbranche zu folgen. Ein Taschenbuch im quadratischen Format wird deine Leser kaum ansprechen und sieht neben anderen Romanen unschön im Bücherregal aus. Sachbücher wirken wiederum mit einem speziellen Verhältnis von Breite und Länge in der Optik edler.

Coverformate: Oktav für Taschenbücher und der Goldene Schnitt

Ein besonders gängiges Buchformat ist Oktav oder das Taschenbuchformat. Hier gibt es ein Verhältnis von 1:1,5. Hat dein Buchcover eine Breite von 1000 Pixel, muss die Länge also bei 1500 Pixel liegen. Ein klassisches Taschenbuch hätte dann zum Beispiel eine Länge von 18,8 cm und eine Breite von 12,5 cm. Hier ergibt sich dann das besagte Ergebnis von 1:1,5. Wenn Du an deinem Buchcover arbeitest, musst Du dich allerdings auch nicht ganz exakt an diese Maße halten. Gerade im Bereich Self-Publishing nutzen viele Anbieter andere (wenn auch vergleichbare) Formate. Createspace von Amazon kennt zum Beispiel das Buchformat 5.06 x 7.81 inches (12,9 cm x 19,8 cm). Hier wäre das Verhältnis 1:1,53 (also 1000 und 1530 Pixel für dein Buchcover). Hier befinden wir uns sehr nah am klassischen Taschenbuchcover.

Coverformat Taschenbuch
Buchformate 1:62 (Camus) und 1,5 (Follett) im Vergleich

Dazu dürfte niemand mit dem bloßen Auge den Unterschied zwischen Oktav und dem Amazon-Format sehen. Beide Buchformate sind für Belletristik besonders geeignet und dein Buch wird dem Leser gut in der Hand liegen. Ein deutlich anderes Coverformat bekommt man mit dem Goldenen Schnitt (1:1,62) oder auch Legal. Hier sollte ein Cover bei 1000 Pixel Breite eine Länge von 1620 Pixel haben. Beim Goldenen Schnitt wirkt das Buchcover besonders elegant. Legal kommt vor allem bei Fach- und Sachbüchern zum Einsatz. Der rororo Verlag nutzt bei seinen Taschenbüchern mit 11,5 cm x 19 cm (1:1,65) ein ähnliches Format, damit unterscheidet man sich von anderen Verlagen mit Taschenbüchern. Selbst ein solches Coverformat wäre damit für Belletristik denkbar.

Coverformate für Ratgeber, Fachbücher und Kinderbücher

Möchtest Du einen Ratgeber oder ein Sachbuch herausgeben, empfiehlt sich ein Papierformat nach DIN-Norm. Das Buchformat entspricht hier einer Schreibmaschinenseite und beträgt 1:1,414 (1000 zu 1414 Pixel). Ein ähnliches Seitenverhältnis bekommt man bei Createspace mit 6.69 x 9.61 inches (17 x 24,4 cm). Hier ist dann das Verhältnis 1:1,43. Hier kannst Du erneut sehen, dass es nicht darum geht, dass Du dich mit deinem Buchcover päpstlich an bestimmte Formate halten musst. Wer Ratgeber oder Sachbücher veröffentlicht, sollte sich jedoch an diesem gängigen Format orientieren. Dieses Coverformat sollte auf den Leser recht vertraut wirken, weil es an gewohnten Seiten im Schriftverkehr (Schreibmaschinenformat) erinnert.

Coverformat Fachbücher
Die Coverformate (1:1,414) bei einem Fachbuch und großformatigem Werk (1:1,33)

Quadratisch ist das Kinderbuchformat, man spricht hier ebenso vom Fotobuch- oder Bildbuchformat. Man findet dieses Coverformat im Verhältnis von 1:1 neben Kinderbüchern auch bei vielen Kochbüchern, Bastelbüchern, Geschenkbüchern oder kleineren Bildbänden. Createspace von Amazon bietet das quadratische Format mit 8.25 x 8.25 inches (21,59 x 21,59 cm) an. Solltest Du ein Kinderbuch mit vielen Bildern veröffentlichen, ist dieses Buchformat sehr sinnvoll. Weiterhin trifft man auf dem Buchmarkt ein nicht näher benanntes Format an, welches sich für großformatige Werke eignet. Hier liegt das Seitenverhältnis etwa bei 1:1,33 (1000 x 1330 Pixel). Beispiele hierfür sind Lehrbücher vom Spektrum Verlag (Gustav Fischer) oder von diversen Bildbänden im größeren Format. Dies sind echte Wälzer, die schwer in der Hand liegen und das Gewichtheben im Fitnessstudio ersetzen können. Ein solches Coverformat dürfte jedoch für Ratgeberautoren und Schriftsteller von Romanen kaum von Interesse sein.

Buchformat – Theorie und Praxis

Es wurde bereits mehrfach erwähnt, die hier genannten Formate wie der Goldene Schnitt oder das Schreibmaschinenformat Maße aus der Theorie sind. Nimmst Du zum Beispiel einige Fach- oder Sachbücher aus deinem Bücherregal, werden Messungen häufig keine exakten Seitenverhältnisse von 1:1,62 oder gar 1:1,414 ergeben. Das häufige Taschenbuchformat im Verhältnis 1:1,5 sollest Du wiederum häufiger in deinem Bücheregal finden, aber selbst hier dürfte es kleinere Abweichungen von Oktav geben. Solltest Du einige Messung vornehmen, zeigt sich sehr schnell: Ein Roman hat im Regelfall andere Seitenverhältnisse als wissenschaftliche Literatur oder ein Kochbuch. Mit deinem Wissen über die gängigen Buchformate und Genre, kannst Du Buchcover entsprechend gestalten und wirst damit den Erwartungen deiner Leser gerecht.

 

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