Kreativitätstechniken für Autoren – Ideen finden

Kreativitätstechniken für Autoren – Ideen finden

Kreativität und Inspiration sind die Grundlage für jeden Autor. Doch Ideen für neue Geschichten und Romane lassen sich nicht einfach auf Knopfdruck abrufen. Aber was soll man machen, wenn der erhoffte Geistesblitz nicht kommt? Hier können Kreativitätstechniken weiterhelfen. In der Vergangenheit wurde eine Vielzahl von Techniken entwickelt, welche für neue Ideen sorgen sollen. Nicht alle Methoden sind für Einzelpersonen oder Autoren geeignet. Einige dieser Verfahren funktionieren nur in der Gruppe oder sollen dazu dienen, neue Produktnamen zu finden. Möchte man ein Buch schreiben, helfen diese Methoden nicht weiter.

Inspiration
Mit den richtigen Kreativitätstechniken zur Inspiration und Ideenfindung, Bild © by Peter Bast / pixelio.de

In unserem Beitrag haben wir einige spezielle Kreativitätstechniken für Autoren zusammengestellt. Mit unseren Tipps erfährst Du, wie man Ideen für Kurzgeschichten oder Romane findet. Dazu stellen wir im zweiten Teil einige Verfahren vor, wie man Schreibblockaden überwindet und wieder in einem Schreibfluss kommt.

Kreativitätstechniken zur Ideenfindung

Zur Ideenfindung und Inspiration wurden in der Vergangenheit einige Methoden entwickelt, welche auch für Schriftsteller interessant sind. Dies reicht von bekannten Verfahren wie dem Brainstorming, über die Lexikontechnik, dem Verfahren der Semantischen Intuition, bis zur Walt-Disney-Methode mit einem dreifachen Perspektivwechsel. Die vorgestellten Kreativitätstechniken dienen dabei durchaus verschiedenen Zwecken. Einige Methoden helfen nur weiter, wenn man bereits eine erste Idee hat und diese konkretisieren möchte. Manche Techniken regen zu völlig neuen Ideen an. Mit der Walt-Disney-Methode kann man sogar ein Buchprojekt planen.

Brainstorming und Mindmapping

Brainstorming dürfte ein Begriff sein, welchen die meisten Menschen aus dem Schulunterricht als kreative Methode kennen. Man lässt seinen Gedanken freien Lauf und notiert alle Ideen, welche man zu einem Thema hat. Diese Kreativitätstechnik ist hilfreich, wenn Du zum Beispiel eine erste Idee für einen Roman hat. Um möglichst viele Inspirationen für dein Buch zu finden, verbindest Du am besten Brainstorming und Mindmapping. Denn dank des Mindmappings fließen deine Ideen nicht nur ungefiltert, sondern bekommen gleichzeitig eine Struktur. Beide Verfahren sind einfach, dabei jedoch äußerst effektiv.

Man nimmt ein Blatt Papier im Querformat. Wenn Du besonders ambitioniert bist, kannst Du auch ein größeres Blatt im DIN A3-Format wählen. In die Mitte kommt das zentrale Thema. Notiere Dir um das Thema herum verschiedene Unterpunkte. Dies sind die weiteren Ideen, welche Dir zu deinem Roman oder deiner Kurzgeschichte einfallen. Dann folgen weitere Punkte zu den Unterpunkten. Wenn man die Kreativitätstechniken Brainstorming und Mindmapping richtig miteinander verbindet, entstehen ganze Ideenbäume. Dabei zeigen sich sehr schnell Lücken im Konzept: Wo die Äste (einzelne Kapitel) noch recht dünn sind, fehlt es noch an Ideen.

Zufallstechniken

Unter dem Begriff Zufallstechniken kann man verschiedene Kreativitätstechniken für Autoren zusammenfassen, wo wir unsere Inspiration der Laune des Glücks verdanken. Besonders effektiv ist hier die Lexikontechnik. Man nimmt ein Lexikon oder auch Wörterbuch und schlägt es an einer beliebigen Stelle auf. Du kannst zum Beispiel mit vier Begriffen beginnen. Aber keine Angst, Du musst jetzt keinen Text mit den Begriffen Nekromant, Gregor VII, Känguru und Waldsterben schreiben, wobei dies sicherlich eine Herausforderung wäre. In kreativen Schreibgruppen macht man dies durchaus, aber Dir geht es ja um Ideenfindung und Inspiration.

Lexikontechnik
Die Lexikontechnik kann Ideen für Romane und Kurzgeschichten anstoßen, Bild © by Rainer Sturm / pixelio.de

Die Wörter sollen Dir vor allem einen kreativen Anstoß geben. Brachten die Zufallswörter noch nicht die gewünschte Inspiration, wiederhole das Verfahren einfach. Es kann auch helfen, einzelne Wortgruppen wie Verben oder Namen von historischen Personen auszuschließen. Bei den Kreativitätstechniken, welche auf dem Zufall basieren, hört man auch von der Katalogtechnik. Hier soll man einen Warenhauskatalog aufschlagen und sich durch die Bilder inspirieren lassen. Doch diese Methode zur Inspiration dürfte heute veraltet sein, denn wer hat noch die dicken Warenhauskataloge daheim, mit welchen man jemand erschlagen kann. Erwecken jedoch Bilder deine Kreativität? Dann gib die gefundenen Begriffe aus der Lexikontechnik in Google Bilder ein.

Semantische Intuition

Bei den Kreativitätstechniken ist das Verfahren der Semantischen Intuition in zweifacher Form interessant. Einmal dient die Methode der Ideenfindung, weiterhin kann man hiermit neue Namen kreieren. Dies dürfte vor allem für Fantasy-Autoren von Interesse sein. Sucht Du nach neuen Ideen, gehst Du wie folgt vor. Notiere Dir eine Anzahl von Begriffen, welche mit deinem Roman im direkten Zusammenhang stehen. Nehmen wir Begriffe aus den Umfeld eines klassischen Krimis: Bank, Geld, Flucht, Tat, Auto, Raub. Durch die Zusammensetzung bekommt man Ideen zur Handlung. Es könnte ein Bankraub werden oder warum überfällt man nicht gleich das Geldauto. Dazu entstehen ungewohnte Wortkombinationen, welche zu Ideen führen können. Was macht man mit einem Begriff wie Geldflucht. Wohin schaffen war das Geld aus dem Bankraub? Nun ja, am besten nach Panama.

Die Semantische Intuition gehört zu den vielseitigen Kreativitätstechniken. Über dieses Verfahren gewinnt man auch Namen für Personen und Orte. Gerade Fantasy-Autoren müssen immer wieder Orte kreativ benennen. Schlag einmal den Atlas auf. Hier kommen nach dem Prinzip Zufall mehrere Städte und Städtchen auf eine Liste. Man macht keine Unterschiede zwischen großen und kleinen Orten. Das kleine österreichische Alpbachtal kommt ebenso auf die Liste wie Großstädte wie Mannheim oder Nürnberg. Mit etwas Kombinatorik bekommen wir Ortsnamen wie Alpheim oder Alpburg. Wäre dies nicht ein toller Wohnort für unsere Nekromanten, welche wir über die Zufallstechnik gefunden haben? Umso mehr Städte auf deiner Liste stehen, umso mehr Ortsnamen kannst Du kreieren. Mit Personennamen funktioniert diese kreative Methode genauso.

Walt-Disney-Methode

Sicherlich hast Du schon einmal von der Walt-Disney-Methode gehört. Dieses Verfahren des dreifachen Perspektivwechsels gehört zu den bekanntesten Kreativitätstechniken. Während Du die Methode anwendest, nimmst Du nacheinander die Rolle des Träumers, Realisten und Kritikers ein. Der Träumer ist ein Visionär und liefert Ideen, ohne sich groß um die Umsetzung zu kümmern. Er ist enthusiastisch und denkt groß. Der Realist ist der Macher und Pragmatiker. Er interessiert sich nur für die Umsetzung der Ideen und denkt auch an die einzelnen Arbeitsschritte. Der Kritiker prüft die Vorgaben seiner Vorgänger. Hier erfolgt die Qualitätskontrolle der Ideen und der Planung.

Der Träumer: Visionär und Ideenlieferant

Der Realist: Pragmatiker und Macher

Der Kritiker: Qualitätsmanager und Fragensteller

Nehmen wir an, Du planst ein Buchprojekt. Als erstes nimmst Du die Rolle des Träumers ein. Dieser denkt groß und ist ein echter Optimist. Wäre es nicht besser, aus deiner Romanidee gleich eine Trilogie zu machen? Die Idee gibt es doch her. Nun schlüpfst Du in die Rolle des Machers. In dieser Rolle sagst Du. Also gut, eine Trilogie. Bevor ich überhaupt mit dem Schreiben anfangen kann, muss ich den Stoff auf drei Bücher aufteilen. Dazu muss ich jeden Tag schreiben, damit ich den Dreiteiler in einer vernünftigen Zeit beende. Nun kommt der Kritiker zu Wort und unterwirft alles einer Prüfung. Dieser könnte vielleicht einwenden, dass es bei Dir mit dem regelmäßigen Schreiben zeitlich nicht klappt. Am Ende könnte ein Kompromiss stehen. Der Roman wird ein umfangreiches Einzelwerk, welches sich in drei Teile gliedert.

Kreativitätstechniken gegen Schreibblockaden

Es gibt Autoren, welchen es nie an Ideen für Bücher und Kurzgeschichten fehlt. Inspiration und Kreativität sind hier nicht das Problem, doch bei der Umsetzung hapert es mitunter. Man kommt nicht so richtig in den gewünschten Schreibfluss, um seine Geschichten zu Papier zu bringen. Solche Schriftsteller leiden häufig an Schreibblockaden. Gegen solche Blockaden gibt es ebenso eine Reihe von Kreativitätstechniken. Diese Methoden für Autoren stellen wir Dir im zweiten Teil vor.

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