Kreativitätstechniken für Autoren – Schreibblockaden überwinden

Kreativitätstechniken für Autoren – Schreibblockaden überwinden

Manchen Autoren fehlt es nie an Ideen für Kurzgeschichten und Romane, jedoch scheitert es mitunter an der Umsetzung der Idee. Man hat die Geschichte so klar im Kopf, kann aber nur wenig oder gar nichts zu Papier bringen. Gehörst auch Du dieser Art von Autoren und kämpfst regelmäßig mit Schreibblockaden? Dann haben wir eine gute Nachricht: Es gibt einige Kreativitätstechniken gegen solche Blockaden. Diese Methoden sorgen dafür, dass Du wieder in einen Schreibfluss kommst.

Schreibblockade
Die Schreibblockade und das leere Blatt fürchten viele Autoren, Bild © by Kersten Schröder / pixelio.de

Dabei darf man nicht unerwähnt lassen, dass die vorgestellten Techniken gegen Schreibblockaden nicht ganz so effektiv sind, wie die Kreativitätstechniken zur Ideenfindung aus dem ersten Teil. Dies liegt einfach daran, dass Du deine Blockade im Kopf lösen musst und unverkrampfter an das Schreiben des Buches gehen solltest. Die hier vorgestellten Methoden können zumindest einen ersten Beitrag dazu leisten, Schreibblockaden zu bekämpfen.

Kreativitätstechniken gegen Schreibblockaden

Techniken gegen Blockaden beim Schreiben setzen an verschiedenen Stellen an. Beim Free Writing ist es das Ziel, überhaupt in einen Schreibfluss zu kommen. Bei anderen Methoden versucht man die Komplexität des Themas zu reduzieren. Gerade bei komplizierten Romanstoffen macht dies Sinn. Weitere Kreativitätstechniken möchten die Perfektionisten unter den Autoren etwas zügeln. Hier heißt es dann: Schreibe nur deinen Text und verbessere das Geschriebene nicht gleichzeitig.

Free Writing

Free Writing ist eine wichtige Methode des Kreativen Schreibens und kann Dir dabei helfen, in einem Schreibfluss zu kommen. Das Verfahren ist mit Brainstorming vergleichbar, wie wir es im ersten Teil zu den Kreativitätstechniken vorgestellt haben. Schnapp Dir ein leeres Blatt Papier, Du nutzt hierfür kein Textverarbeitungsprogramm. Nun beginnst Du fünf oder zehn Minuten (Zeit stellen) ohne Unterbrechung zu schreiben. Sei spontan und nimm Dir ein beliebiges Thema vor. Dies kann die mangelhafte Umsetzung der Hausordnung in deiner WG sein, eine Zusammenfassung des Filmes von gestern oder eine Ode an deine Schreibtischlampe. Hauptsache Du schreibst und deine Schreibblockaden lösen sich.

Es ist bei dieser Kreativitätstechnik sehr wichtig, dass man tatsächlich die ganze Zeit am Schreiben ist. Fällt Dir nichts mehr ein, wiederhole einfach die vorhergehenden Worte oder variiere diese. Es kann sogar reichen, einfach nur mit dem Stift über das Papier zu fahren. Mit dieser ständigen Schreibbewegung kannst Du vielleicht die ärgerlichen Schreibblockaden lösen und zu deinem Roman übergehen.

Mitten drin anfangen

Es gibt berühmte und es gibt berüchtigte Romananfänge. Häufig parodiert wurde der Anfang des Romans Paul Clifford („It was a dark and stormy night“) von Edward George Bulwer-Lytton. Jedes Jahr richtet man sogar den Bulwer-Lytton Fiction Contest aus. Wer den schlechtesten Anfangssatz für einen Roman schreibt, gewinnt den Contest. Aber welcher Autor möchte schon Namensträger seines solchen Preises sein. Doch kommen wir zurück zu den Kreativitätstechniken. Was soll das Beispiel von Bulwer-Lytton verdeutlichen? Immer wenn wir uns an einen Romananfang oder Kapitelanfang setzen, wird das Schreiben noch etwas schwerer und es kann auch schief gehen. Dies weißt Du sicherlich aus eigener Erfahrung.

Mit einem guten Anfang will man den Leser packen und nicht mehr loslassen. Dies ist nicht so einfach, es muss schließlich richtig gut werden. Schon sind Schreibblockaden vorprogrammiert. Eine Strategie ist es, einfach mittendrin anzufangen. Hast Du das Kapitel in der Mitte begonnen, fällt der Kapitelanfang später häufig leichter. Diese Technik eignet sich auch wunderbar für journalistische Texte im Internet. Ein guter Artikel (am besten mit Teaser) soll den Leser auf der Website halten und zum weiterlesen animieren. Schreibt man den Anfang erst, wenn der eigentliche Artikel steht, ist es einfacher und Schreibblockaden kommen erst gar nicht auf.

Das Thema gliedern

Die antike Rhetorik kennt bei der Erstellung von Reden fünf Produktionsstadien. Die ersten drei Produktionsschritte kann man direkt auf das Schreiben eines Buches übertragen: Die Findung des Stoffes (inventio), die Gliederung des Themas (dispositio) und das Verfassen des Textes (elocutio). Selbst der geübte antike Rhetor würde nicht auf die Idee kommen, die Gliederung einfach zu übergehen. Eine klare Strukturierung gehört zu den Kreativitätstechniken, welche die Komplexität eines Themas reduzieren sollen. Schreibblockaden können auch daher kommen, dass Du Dir gar nicht über die Struktur deines Kapitels klar bist. Hast Du deinen Plot Schritt für Schritt vor Augen? Nein? Dann strukturiere doch dein Kapitel.

Auf diese Weise entsteht ein Fahrplan, an welchen man sich orientieren kann. Dies kann besonders bei historischen Romanen oder Krimis sinnvoll sein, wenn es um eine bestimmte geschichtliche Zeitabfolge oder einen Tathergang geht. Nun kannst Du Dich nur noch auf das Schreiben konzentrieren, weil Du den Plot klar vor Augen hast. Es ist nie sinnvoll, sich beim Verfassen eines Textes auf mehr Sachen zu konzentrieren. Diese Botschaft gilt auch in unserem nächsten Tipp und richtet sich vor allen an alle Perfektionisten unter den Autoren.

Nur Schreiben

Was soll denn bitte „Nur Schreiben“ heißen und was hat dieser Tipp bei den Kreativitätstechniken zu suchen, wird Du vielleicht fragen. Hier geht es darum, wirklich nur an seinen Roman zu schreiben und nicht gleichzeitig den Text zu redigieren. Dies ist vor allem ein Problem von Perfektionisten. Der gerade geschriebene Satz wird sofort in wieder in Word umformuliert und „ausgebessert“. Manchmal ist keine Formulierung gut genug, um es überhaupt aufs Papier zu schaffen. Hier wären wir wieder einmal beim alten Thema Schreibblockaden. Perfektionismus kann ein großer Kreativitätskiller sein.

Kreatives Schreiben
Warum nicht auf Papier schreiben, statt den Computer zu nutzen, Bild © by Rainer Sturm, pixelio.de

Es ist wirklich wichtig, dass Du Dich nur auf das Schreiben konzentrierst, so simpel es auch klingen mag. Die Überarbeitung des Textes kommt später noch. Es kann übrigens sehr hilfreich sein, das eigene Buch mit der Hand zu schreiben, statt den Text sofort am Computer zu tippen. Eine handgeschriebene Fassung erfährt beim Eintippen schon immer eine erste Bearbeitung. Wenn Du dies im Hinterkopf hast, schreibst Du vielleicht entspannter. Dazu sorgt eine handgeschriebene Version dafür, dass man zu weniger Änderungen im Manuskript neigt, sonst wird es unübersichtlich.

Kreativer Ort statt Kreativitätstechnik

Du hast jetzt vier Kreativitätstechniken gegen Schreibblockaden kennengelernt. Einige dieser Tipps erscheint Dir vielleicht so simpel, dass man kaum von einer echten Methode sprechen kann. Doch eine Blockade beim Schreiben lässt sich nicht immer durch eine „Technik“ lösen. Du musst die Schreibblockade in deinem Kopf lösen. Hier kann ein kreativer Ort helfen und die gewünschte Inspiration zum Schreiben bringen. Schreibe doch einmal deinen Roman an einen inspirierenden Ort. Dies kann der historische Lesesaal der Bibliothek, ein Cafe in der Altstadt oder eine schöner Platz im Park sein.

Was ebenso gegen Schreibblockaden hilft ist das Schreiben in einer ruhigen Umgebung ohne Ablenkung. Um entspannt schreiben zu können, solltest Du auf jeden Fall das Handy ausschalten und auch nicht nebenbei eingehende Mails und Facebooknachrichten lesen. In der richtigen Atmosphäre fällt der Schreiben gleich viel leichter.

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