Science Fiction (SF) als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Science Fiction (SF) als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Science Fiction hat sich als Genre in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts etabliert, wenn es auch frühere Vertreter der Gattung wie Jules Verne gab. Seine große Blütezeit hatte SF zwischen den Jahren 1930 bis 1950. Auch heute wird das Genre noch gerne gelesen. Die Handlung von Science Fiction spielt in der Zukunft, zentrale Elemente der Gattung sind Naturwissenschaft und Technik. SF Romane sollten ein Novum enthalten, es geht um eine Neuigkeit (z.B. fortschrittliche Raumfahrt), die in unserer heutigen Alltagswelt so nicht möglich ist. Bei Science Fiction besteht immer die Gefahr, dass neue Ideen veralten.  Was für Verne noch Utopie war, ist heute längst Realität.

Genre Science Fiction
Raumfahrt spielt eine zentrale Rolle beim Genre SF

SF beschreibt Technik häufig als Heil der Menschheit. Ab 1950 entstanden zunehmend Subgenres, die sich mit Technik- und Wissenschaftsangst aussetzen. Viele Romane spielen in einer düsteren Welt oder Autoren erschaffen negative Utopien. Der Themenbereich ist vielfältig. Typische Motive sind: Raumfahrt, Außerirdische, Roboter, Künstliche Intelligenz, Gentechnik oder Naturkatastrophen. 

Science Fiction und seine Subgenres

In der Vergangenheit sind zahlreiche Subgenre entstanden, die wichtigsten Untergattung sind:

  • Hard SF: Bei dem klassischen Subgenre steht die wissenschaftliche Genauigkeit im Mittelpunkt, die Erzählweise ist technik- und faktendominiert. Naturwissenschaft und technologischer Fortschritte sind zentrale Themen. Autoren gehen von Wissenstand ihrer Zeit aus und entwickeln die Ideen weiter. Als Klassiker gelten Isaac Asimov und Arthur C. Clarke.
  • Soft SF: Bei dieser Science Fiction Subgattung stehen politische, philosophische oder gesellschaftliche Probleme im Vordergrund. Stanislaw Lem, einer der wichtigsten Vertreter des Subgenres, erwähnte einmal, das sein Verlag seine philosophischen Romane als SF verkauft. Bei dieser Subgattung steht der Mensch mit allen Vorteilen und Problemen im Vordergrund, welche die Technik mitbringt.   
  • Military Science Fiction: Dieses Subgenre behandelt fiktive militärische Konflikte im Welttraum oder auf Planeten, die Handlung ist häufig actiongeladen. Militärische Strukturen (z. B. Navy) werden in den Welttraum verlegt, fast alle Charaktere in diesen Romanen entstammen dem Militär. Einer der bekanntesten SF Romane aus diesem Genre ist Starship Troopers von Robert A. Heinlein.
  • Space Opera: Hier handelt es sich um eine Science Fiction Romanreihe wie Dune von Frank Herbert. Zu dieser Subgattungen zählen ebenso Heftromane, Perry Rhodan mit mittlerweile über 3100 Heften ist der bekannteste Vertreter. Space Opera sind als Fernsehen-Serien (z.B. Star Trek, Babylon 5) beliebt. Im Vordergrund steht die handlungsorientierte Erzählweise, Erläuterungen von technischen Details sind nicht so wichtig.
  • Cyberpunk: Diese Richtung des SF Romans ist in den 80er Jahren entstanden und eine kritische Auseinandersetzung mit der Technik. Bei Cyberpunk werden die Staaten von großen Konzernen kontrolliert, die Welt ist düster und voller Gewalt. Beim Cyberpunk haben sich Untergattungen wie der Steampunk (Retro-Futurismus) entwickelt.
  • Dystopie: Dieses Science Fiction Subgenre ist eine Anti-Utopie und spielt in einer erschreckenden Zukunft. Häufig leben die Menschen in einem totalitären und weltumspannenden Staat. Die Hauptfiguren unzufrieden mit den bestehenden Verhältnissen und versuchen (mit oder ohne Erfolg) dagegen anzukämpfen. Klassiker dieses Subgenres sind Wir (Samjatin), Brave New World (Huxley) und 1984 (Orwell).

SF schreiben – Was solltest Du als Autor mitbringen?

  • Technisches Verständnis: Auch wenn Du nicht Hard SF schreibst, solltest Du technisches Verständnis mitbringen und technische Details verständlich beschreiben können. Details in Science Fiction Romanen müssen anders als bei Fantasy immer erklärbar sein.
  • Vision: Als Autor von Science Fiction eine Vision der Zukunft haben. Wie könnten sich die Dinge in den nächsten Jahrzehnten oder Jahrhunderten entwickeln. Es geht darum, Entwicklungen „realistisch“ abzuschätzen. Manche frühere SF Werke wirken heute unfreiwillig komisch, wenn Sie etwa Menschen im Jahr 2000 im Flügeln aus Tuch fliegen lassen.
  • Fähigkeiten als Zeichner: Es kann von Vorteil sein, wenn Du zumindest grobe Skizzen erstellen kannst. Wie sieht zum Beispiel deine Alienrasse aus? Mit welchem Raumschiff sind deine Charaktere unterwegs? Wie sehen die futuristischen Gebäude aus? Natürlich muss ein Science Fiction Autor nicht zeichnen können, es ist jedoch hilfreich, um deine Ideen zu visualisieren.

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