Wie lange braucht ein Verlag für eine Antwort?

Wie lange braucht ein Verlag für eine Antwort?

Wer als Autor einen Verlag anschreibt, muss beim Warten auf eine Antwort viel Geduld mitbringen. In diesem Beitrag erläutern wir Dir, wie lange es im Regelfall dauert, bis ein Buchverlag antwortet. Dazu sagen wir Dir, wann Du bei Zusagen vorsichtig sein musst und was die beste Strategie beim Anschreiben von Verlagen ist.

Du hast dein Manuskript an mehrere Verlage geschickt. Nun heißt es, auf eine Antwort warten. Doch wie lange dauert es, bis ein Buchverlag einem Autor eine Rückmeldung gibt? Die meisten Verlage antworten in einem Zeitraum von 3 bis 6 Monaten. Dies ist ein Richtwert.

Verlag Antwort
Wie lange dauert es, bis ein Verlag antwortet?

Liest man Berichte in verschiedenen Literaturforen, gibt es Schriftsteller, welche bereits nach wenigen Stunden eine Zusage von einem Verlag erhalten haben. Andere Autoren wiederum haben über ein Jahr gewartet, um letztendlich eine Absage zu erhalten. Im Regelfall kannst Du davon ausgehen, dass nach einem halben Jahr Wartezeit gar keine Rückmeldung von einem Verlag kommt.

Soll ich bei einem Verlag nachhaken?

Ist es sinnvoll, nach einer längeren Wartezeit höflich bei einem Verlag nachzuhaken, wie es um die Bearbeitung des eigenen Manuskripts steht? Diesen Tipp kann man immer wieder im Internet lesen. Doch bei einer nüchternen Betrachtung dürfte die Nachfrage eines Autors beim Verlag die Bearbeitung nicht beschleunigen.

Verlage erhalten jeden Tag eine Vielzahl von unaufgeforderten Manuskripten, welche sich auf den Schreibtischen der Lektoren stapeln und nacheinander bearbeitet werden. Ein Lektor hat eine Vielzahl von Aufgaben und es bleibt ihm nur ein Bruchteil seines Arbeitstages zur Prüfung der Einsendungen. Somit nimmt die Bearbeitung von Manuskripten einfach seine Zeit in Anspruch. Es ist unwahrscheinlich, dass ein Lektor nach der Anfrage durch den Autor eine bestimmte Einsendung bevorzugt bearbeitet.

Anders sieht es aus, wenn der Verlag bereits das gesamte Manuskript angefordert hat. Hier hast Du bereits die erste Hürde geschafft. Es ist angemessen, nach einer längeren Wartezeit von einigen Monaten nachzuhaken, wie der Bearbeitungsstand ist und wann man mit einer endgültigen Antwort rechnen kann.

Endlich kommt die Antwort – als formlose Absage

Nun hast Du vier Monate geduldig gewartet und endlich findet sich ein Schreiben des Verlags im Briefkasten. Vielleicht kommt die Antwort auch als Mail, was mittlerweile der Regelfall ist. Und es ist eine formlose und nichtssagende Absage. In dem Schreiben heißt es zum Beispiel, dass dein Manuskript nicht ins Programm passt oder es einfach nicht berücksichtigt werden kann. Abschließend wünscht Dir der Verlag noch viel Erfolg. Und für diese Antwort hat der Verlag vier Monate gebraucht, denkt so mancher verärgerte Autor.

Wenn Du Verlage anschreibst, musst Du Dich auf solche formlosen Anschreiben gefasst machen. Buchverlage begründen im Regelfall nicht, warum ein Manuskript abgelehnt wurde. Dies hat zwei Gründe. Dem Lektor bleibt keine Zeit, für jede Einsendung eine individuelle Absage zu schreiben und auf die Mängel zu verweisen. Dazu könnten sich Autoren bei positiven Worten wie „gute Gesamtidee“ oder „schönes Projekt“ im Anschreiben ermutigt fühlen, nach einer Überarbeitung noch einmal mit dem Manuskript an den Verlag heranzutreten.

Vorsicht vor Zusagen voller Lob

Es kann auch anders laufen. Nach kurzer Wartezeit erreicht Dich ein Anschreiben eines Verlages, welches das Werk in vollen Zügen lobt. Nachdem Du mit dem Verlag Kontakt aufnimmst, erfährst Du folgendes: Die Veröffentlichung deines Buches ist eine reine Formsache. Du musst Dich vor der Veröffentlichung nur an den Kosten für ein Lektorat und den Druck beteiligen. Doch hier kannst Du unbesorgt sein, diese Koste spielst Du durch Verkäufe deiner Bücher schnell wieder ein. Hier sollten bei Dir die Alarmglocken schrillen, Du bist an einen Druckkostenzuschussverlag geraten. Bei einem solchen Pseudoverlag musst Du für eine Veröffentlichung einen vierstelligen Betrag investieren, doch anders als versprochen, erwirtschaftest Du diese Kosten nicht.

Verlag anschreiben
Informiere Dich im Vorfeld genau über die Verlage

Es ist wichtig, vor dem Versenden deines Manuskripts eine genaue Recherche zu den Verlagen zu machen. So entlarvst Du nicht nur Druckkostenzuschussverlage, Du vermeidest auch unnötige Absagen. Verlage schreiben auf ihre Homepage genau, welche Einsendungen sie wünschen und was in ihr Programm passt. Ein Beispiel ist der Klett Kinderbuchverlag, der auf seiner Homepage sehr deutlich sagt, welche Einsendungen er nicht wünscht. Einige Buchverlage verweisen auch darauf, dass sie aktuell keine Zusendungen wünschen. Du kannst Dir viel Arbeit und Frust ersparen, wenn Du Verlagsseiten vor dem Versenden aufmerksam studierst.

Soll ich alle Verlage auf einmal anschreiben?

Dein Manuskript ist fertig, also schreibst Du sofort zahlreiche Verlage an. Einer dieser Buchverlage wird deinen Roman schon annehmen. Doch in den kommenden Wochen trudeln nur Absagen ein und die Frustration ist groß. Was schlimmer ist, es gibt kaum noch passende Verlage, welche Du deine Unterlagen schicken kannst. Es ist ratsam, zu Beginn nur drei oder vier Verlage anzuschreiben und auf erste Reaktionen zu warten.

Nimm in der Zwischenzeit deine Unterlagen zur Hand. Vielleicht lassen sich einzelne Formulierungen im Exposé verbessern oder Dir fallen einzelne Fehler im Anschreiben oder in der Leseprobe auf. Wenn Du bereits eine große Zahl von Verlag angeschrieben hast, ist es dies ärgerlich. Nach einer größeren Anzahl von Absagen solltest Du dein Manuskript wie auch Anschreiben, Kurzvita und Exposé hinterfragen.

Fazit des Buchinsiders: Wie lange braucht ein Verlag für eine Antwort?

Es dauert im Regelfall 3 bis 6 Monate, bis ein Verlag auf eine Einsendung reagiert, dies ist ein grober Richtwert. Ist mehr als ein halbes Jahr vergangen, ist es wahrscheinlich, dass keine Reaktion kommt oder verspätet eine formlose Absage eintrudelt. Es ist nicht ratsam, alle Verlage auf einmal anzuschreiben. Sollte ein Verlag dein Manuskript überschwänglich loben, ist Vorsicht angesagt, wahrscheinlich hast Du es mit einem Druckkostenzuschussverlag zu tun.

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