5 Gründe, warum ein Buch ein Genre braucht

5 Gründe, warum ein Buch ein Genre braucht

Genre oder Genremix? Vor dieser Frage steht so mancher Autor bei seinem Roman. Die Antwort ist eindeutig. Lässt sich dein Buch einer Gattung zuordnen, machst Du Dir beim Schreiben, der Verlagssuche und dem Marketing das Leben leichter. Warum ein Roman ein Genre braucht, erläutern wir Dir in diesem Beitrag.

Du arbeitest an deinem aktuellen Roman. Lässt sich dein Buch eindeutig einem Genre zuordnen oder setzt Du auf einen Genremix? Wir raten Autoren, sich beim Schreiben auf eine Literaturgattung zu konzentrieren. So erleichterst Du Dir das Leben und kannst dein Werk später besser vermarkten. Doch was steckt genau hinter dem Begriff?

Genre
Ein Buch braucht ein Genre zum Einordnen

Genre (frz. für Gattung) klassifiziert Werke im Bereich Kunst, Musik, Film und Literatur. Es handelt sich um einen Begriff aus der Medienwissenschaft, die Literaturwissenschaft kennt diese Begrifflichkeit nicht, sondern spricht viel mehr von Literaturgattungen. Jedes Genre folgt bestimmten festen Regeln, im Laufe der Zeit sind viel Subgenres entstanden.

Zu jeder Zeit sind unterschiedliche Genre populär. Heute sind zum Beispiel Thriller bei den Lesern beliebt, während das Interesse an Vampirromanen langsam schwindet. Liebesromane wiederum sind Dauerbrenner, sie werden immer gerne gekauft und gelesen. Andere Gattungen haben völlig an Bedeutung verloren, ein Beispiel wäre der Briefroman, der im 18. Jahrhundert beliebt war. In diesem Beitrag beleuchten wir die Frage, warum ein Buch ein Genre braucht aus verschiedenen Perspektiven.

Genre und Autor – Überfordere Dich nicht mit einem Genremix

Jedes Genre folgt bestimmten Regeln und diese solltest Du als Autor kennen. Um es noch genauer zu sagen, jedes Subgenre hat seine Regeln. Nehmen wir den Krimi als Beispiel. Beim Whodunit-Krimi sind Schauplatz und Figur des Ermittlers anders als beim Regionalkrimi. Wenn Du deinen ersten Roman in einer Literaturgattung schreibst, beschäftige Dich im Vorfeld mit den Regeln. Natürlich musst Du Dich nicht sklavisch daran halten, doch brichst Du zu viele Regeln, kannst Du die Erwartungen der Leser nicht erfüllen.

Bei einem Genremix gilt es Anforderungen von zwei Genres unter einen Hut zu bringen, was schwierig ist. Gerade für Debütautoren mit ihrem ersten Roman ist es sinnvoll, ein Genre möglichst „regelgetreu“ umzusetzen, um die Erwartungen der Leser zu erfüllen. Schaffe Dir beim Schreiben deines Buches keine unnötigen Schwierigkeiten.

Genre und Leser – Habe eine klare Zielgruppe vor Augen

Die meisten Leser bevorzugen eine Literaturgattung und stehen einem Genremix kritisch gegenüber. Wer gerne Science Fiction liest, interessiert sich für Wurmlöcher, Cyborgs und Kontakte mit Aliens. Eine ausführliche Liebesgeschichte gefällt dieser Leserschaft nicht. Leser von Liebesromanen dürften wiederum wenig mit Raumschiffen anfangen können. Viele Leser wollen bei der Lektüre entspannen und Ihr Genre in vertrauter Form lesen, sie mögen keine literarischen Experimente, so originell sie auch sein mögen.

Leser Genre
Die meisten Leser bevorzugen eine Literaturgattung

Konzentrierst Du Dich beim Roman auf ein Genre, hast Du eine klare Zielgruppe vor Augen. Gar mancher argumentiert, dass sich über einen Genremix mehrere Leser erreichen lassen, dies ist jedoch ein Trugschluss.  Häufig machst Du es mit dem Mix aus zwei Genres keinem der Leser recht, denke nur an das Beispiel des SF-Liebesromans.

Genre und Verlag – Erhöhe deine Chance auf Veröffentlichung

Verlage bevorzugen Romanen, die sich einem Genre zuordnen lassen. So ist es leichter, die besagten Zielgruppen anzusprechen und ein Buch zu vermarkten. Es ist die Rede von neustem Krimi oder Liebesroman von Autor xy. Genres und die meisten Subgenres bedürfen keiner Erklärung. Die Leser wissen, was sie von einem Regionalkrimi oder New Adult erwarten können. Ein Genremix ist häufig erklärungsbedürftig. Was steckt genau hinter dem Fantasy-Krimi? In welcher Welt spielt der Roman? Handelt es sich um High oder Dark Fantasy?

Einen weiteren Punkt gibt es zu bedenken. Dein Roman (ein Genremix) ist fertig und nun beginnt die Verlagssuche. Verlage machen auf ihren Seiten klare Angaben, welche Genres sie veröffentlichen und was für Manuskripte sie wünschen. Es ist schwierig, als Debütautor bei einem Verlag unterzukommen. Ein Roman, der sich einem Genre zuordnen lässt, wird eher veröffentlicht als ein Genremix.

Genre und Cover mit Buchtitel –  Las deine Leser nicht im Zweifel

Das Genre lässt sich am Cover erkennen. Die Literaturgattung spiegelt sich in der Wahl des Motivs wider. Denke zum Beispiel an Bad Boy Romane, hier lässt sich das Subgenre sofort am Buchcover erkennen. Nicht nur das Motiv spielt eine Rolle. Farbspektrum und Typografie des Titels sind je nach Cover unterschiedlich, wie erfahrene Buchcoverdesigner wissen. Auch der Buchtitel ist genrespezifisch. Liebesromane enthalten Schlüsselwörter wie Glück, Himmel oder Herz. Bei Fantasy-Literatur finden sich wiederum Wörter wie Chroniken, Drachen oder Elfen.

Cover und Titel sind somit genrespezifisch. Der Leser kann und soll anhand des Blicks auf den Buchdeckel erkennen, zu welchem Genre ein Roman gehört und nicht rätseln. Stell Dir vor, ein potentieller Leser, der sich für Fantasy interessiert, überfliegt Buchvorschläge in einem Online Shop. Er soll nicht spekulieren, um welches Genre es sich handelt. Cover und Titel deines Romans zeigen ihn mit einem Blick, dass es sich um phantastische Literatur handelt.

Genre und Marketing – Erleichtere die Kommunikation mit dem Leser

Lässt sich dein Roman einer eindeutigen Gattung zuordnen, erleichtert dies die gesamte Kommunikation beim Marketing, da eine Klassifizierung möglich ist. Dies lässt sich am Beispiel des Self-Publishings gut erläutern. Als Self-Publisher bist Du für das gesamte Marketing zuständig. Stellst Du deinen Roman in einem Online-Shop, kann es mitunter schwierig sein, deinen Genremix einer Kategorie zuzuordnen und Schlüsselwörter zu vergeben.

Genre Marketing
Romane mit klaren Genre lassen sich leichter vermarkten

Dies trifft auf die ganze Kommunikation mit deinen Lesern zu. In den Sozialen Medien kannst Du deinen Liebesroman mit wenigen Worten bewerben, jeder Leser kann sich unter dem Genre etwas vorstellen. Dies gilt auch, wenn Du um Beispiel eine Leserunde auf LovelyBooks startest. Buchblogger bevorzugen ebenso eindeutige Literaturgattungen. Mit einem Genre oder Subgenre kannst Du viel leichter deine Zielgruppe identifizieren und gezielt ansprechen.

Wann macht ein Genremix Sinn?

Wir wollen einen Genremix auch nicht verteufeln. Es gibt einige Literaturgattungen, die „gut zusammenpassen“. Hierzu gehören zum Beispiel Liebesroman und historischer Roman. Oder ein Vampirroman (Horror) lässt sich gut mit Erotik mischen. Bei einzelnen Subgenres handelt es sich schon streng genommen um einen Genremix, ein Beispiel wäre Dark Fantasy, hier spielt Horror eine wesentliche Rolle, wobei die Gattung Fantasy dominiert.

Besonders Autoren, die an ihrem ersten Roman arbeiten, sollten sich auf ein Genre konzentrieren. Schaffe Dir beim Schreiben keine unnötigen Schwierigkeiten. Lässt sich dein Buch einer eindeutigen Literaturgattung zuordnen, ist es einfacher, einen Verlag zu finden und den Leser anzusprechen.

Fazit des Buchinsiders – Warum DEIN Buch EIN Genre braucht

Genre oder Genremix? Vor dieser Frage steht so mancher Autor. Es gibt gute Gründe, sich gegen einen Genremix zu entscheiden.

  • Genre und Subgenre folgen festen Regeln, diese Regeln solltest Du als Autor beherrschen, um nicht die Erwartungen deiner Leser zu enttäuschen. Bei einem Genremix musst Du Regeln zweier Genres folgen. Mache Dir die Arbeit an deinem Roman nicht unnötig schwer, dieser Tipp gilt besonders für Debütautoren.
  • Der durchschnittliche Leser bevorzugt ein Genre, will sich beim Lesen seiner vertrauten Gattung entspannen und steht Experimenten kritisch gegenüber. Schreibst Du einen Krimi oder Fantasy, kannst Du deine Zielgruppe eindeutig benennen, bei einem Genremix ist dies schwieriger.
  • Verlage bevorzugen Romane, die sich eindeutig einem Genre zuordnen lassen, sie lassen sich leichter vermarkten. Literaturgattungen bedürfen keiner Erläuterung, jeder Leser weiß, was ihn zum Beispiel bei einem Liebesroman erwartet. Mit einem Genremix ist es schwerer einen Verlag zu finden.
  • Cover und Buchtitel sind genrespezifisch. Die Literaturgattung spiegelt sich in der Wahl des Motivs wider. Je nach Gattung spielen andere Schlüsselwörter im Titel eine Rolle. Dein Leser soll mit einem Blick das Genre deines Romans erkennen, lasse deine Leserschaft hier nicht in Zweifel.
  • Lässt sich dein Roman einem Genre zuordnen, erleichtert es Dir das Marketing und die Kommunikation mit den Lesern. Dein Buch lässt sich in Online Shops Kategorien zuordnen. In den Sozialen Medien kannst Du dein Werk mit wenigen Worten bewerben, auch Buchblogger bevorzugen ein Genre.

Bei allen Gründen für eine Literaturgattung, wollen wir den Genremix nicht verteufeln. Manche Genres passen gut zusammen. So lässt sich zum Beispiel der historische Roman mit einem Liebesroman verbinden. Schreibst Du an deinem ersten Buch, ist es ratsam sich auf ein Genre zu konzentrieren.

3 Gedanken zu „5 Gründe, warum ein Buch ein Genre braucht

  1. Ich habe für meine Roman-Serie eine ganz konkrete Story im Kopf, bin mir jedoch unsicher, ob ich sie eindeutig dem Genre „Liebes-Roman“ zuordnen kann. Wie finde ich das heraus?
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  2. Hallo, Insider-Team, danke für diesen Blog – und die anderen Tipps natürlich auch. Beim Genre – dem einen! – kann ich aus vollem Herzen zustimmen, obwohl ich meinen Roman schrieb, bevor ich euren Blog kannte. Handlung (Aufklärung eines Mordes) und Figuren (Detektiv mit zwielichtigem Vorleben und mit eifrigen Helferinnen aus dem Hausfrauenmilieu) sind eindeutig der Gattung Krimi zuzuordnen, und so führten mehrere Interessenbekundungen zu drei (!) Verlagsangeboten. Nun erscheint mein Debütkrimi im Mai oder Juni bei einem kleinen, aber feinen Verlag. Der Erfolg gibt euch recht! Beste Grüße. Michael Kothe, Autor

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