Fantasy als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Fantasy als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Fantasy ist ein junges Genre. J. R. R. Tolkien gilt mit seinem Roman „Der Herr der Ringe“ als Begründer des phantastischen Romans. Diese Sichtweise ist durchaus berechtigt. Phantastische Literatur hat ihren eigentlichen Ursprung in den klassischen Sagen und Heldenepen, ebenso gab es vor dem Herrn der Ringe entsprechende Romane. Doch erst Tolkien hat das Genre Fantasy so begründet, wie wir es heute kennen.

Fantasy
Der Drache findet sich in vielen Fantasy-Romanen

Was zeichnet dieses Genre aus? Der Fantasy-Roman spielt in einer fiktiven Welt, die gesellschaftlichen Strukturen orientieren sich an einer historischen Epoche. Viele Werke haben das Mittelalter mit einer feudalistischen Regierung als Setting. In der Welt stehen häufig große Ereignisse an, die es zu bewältigen gilt. Die Hauptcharaktere des Romans sind überlegene Figuren und werden in die epischen Ereignisse verwickelt. In zahlreichen Fantasy-Werken spielt Magie eine zentrale Rolle. In der fiktiven Welt leben neben den Menschen auch andere Rassen wie Elfen, Zwerge, Orks und Goblins.

Der Fantasy-Roman und seine Subgenres

Der Fantasy-Roman kennt eine Vielzahl von Subgenre, die wichtigsten Subgattungen sind:

  • High Fantasy: Hierbei handelt es sich um den Klassiker des Genres. Die Handlung spielt in einer eigenständigen Welt mit Magie. Die gesellschaftlichen Strukturen erinnern an das Mittelalter. Ein Held oder eine Heldengruppe begeben sich auf eine Quest. Die Handlung wird häufig in mehreren Bänden erzählt, der bekannteste Vertreter von High Fantasy ist J. R. R. Tolkien.
  • Low Fantasy: Bei diesem Subgenre des Fantasy-Romans gibt es keine klare Trennung zwischen Gut und Böse, die Hauptcharaktere sind häufig zwiespältige Figuren wie Conan der Barbar (Robert E. Howard). Im Mittelpunkt der Handlung steht die Auseinandersetzung des Charakters mit persönlichen Gegnern. Das Subgenre ist actionlastig, die Darstellung von Gewalt und Sex spielen eine wichtige Rolle.
  • Urban Fantasy: Dieses Subgenre, was auch Contemporary Fantasy genannt wird, hat einen klaren Realitätsbezug mit phantastischen Elementen. Der Held tritt in die Fantasy-Welt ein und kehrt (immer wieder) in die reale Welt zurück. Ein Beispiel ist die Harry Potter Reihe. Die Hauptfiguren verbringen einige Zeit in Hogwarts und der realen Welt. Der Eintritt in die phantastische Welt erfolgt über ein Portal (Gleis 9 ¾)
  • Dark Fantasy: Bei diesem Subgenre vermischen sich Horror und Fantasy, die Handlung spielt in einer düsteren und beängstigend Welt. Vertreter dieses Subgenres sind Vampirromane (Stephenie Mayer, Brenda K. Davies) oder die Witcher-Reihe (Andrzej Sapkowski). Erotik und Gewalt spielen in diesem Subgenre eine ähnlich wichtige Rolle wie bei Low Fantasy. 
  • Humoristische Fantasy: Dieses Subgenre des Fantasy-Romans hat einen ironischen Unterton. Elemente der phantastischen Literatur werden parodiert. Die Handlung spielt mitunter in einer absurden Welt. Einer der bekanntesten Vertreter dieses Subgenres ist Terry Pratchett mit seinen Scheibenwelt-Romanen. Die Scheibenwelt wird von vier Elefanten getragen, die wiederum auf einer Schildkröte stehen.

Fantasy-Roman schreiben – Was solltest Du als Autor mitbringen?

  • Viel Phantasie: Möchtest Du einen Fantasy-Roman schreiben, brauchst Du besonders viel Phantasie. Du musst nicht nur Handlung und Charaktere ausarbeiten, sondern  erschaffst eine komplett neue Welt und bevölkerst sie. Es geht darum Länder zu benennen und ihre gesellschaftlichen Strukturen zu erarbeiten. Wie steht es um die Magie in deinem Land? Welche Religionen gibt es? Von welchen Rassen wird die Fantasy-Welt bevölkert? Diese Fragen stellen sich bei vielen Subgenres des Fantasy-Romans.
  • Originalität: Originalität ist bei diesem Genre elementar. Was ist hier konkret gemeint? Dein Roman aus dem Subgenre High Fantasy sollte keine Kopie vom Herrn der Ringe werden. Erschaffe deine eigene Welt, ohne dass sich der Leser an den großen Klassiker der Fantasy-Literatur erinnert fühlt. Ebenso ist es nicht ratsam, bestimmten Trend wie Zauberschulen oder Vampirgeschichten zu folgen, setze auf deine eigene Kreativität.
  • Talente über das Schreiben hinaus: Als Fantasy-Autor solltest Du Talente über das Schreiben hinaus mitbringen. So ist notwendig zumindest eine grobe Skizze deiner Fantasy-Welt zu erstellen. Mancher Autoren fertigen auch Zeichnung von Fabelwesen an. Oder liegt deine Stärke eher in der Erschaffung einer eigenen Sprache oder Mythologie? Beim Fantasy-Roman kommen viele Aufgaben auf Dich als Autor zu.

Ein Gedanke zu „Fantasy als Genre – Der Kurzüberblick im Autoren-Lexikon

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert