Verlag anschreiben – Vermeide diese Fehler und Du hast Erfolg

Verlag anschreiben – Vermeide diese Fehler und Du hast Erfolg

Schreibst Du einen Verlag an, gehört ein Anschreiben dazu. Wie sieht ein solches Verlagsanschreiben aus? In diesem Beitrag erläutern wir Dir, welche Fehler Du im Schreiben vermeiden solltest und wie das ideale Anschreiben an einen Verlag aussieht. Dazu geht der Beitrag auf die Frage ein, wie ein Verlagsanschreiben bei einer Online Bewerbung funktioniert.

Ein Verlag wünscht Anschreiben, Kurzvita, Exposé und eine Leseprobe von einem Autor. Gerade beim Verlagsanschreiben stellen sich viele Fragen. Wie sollte das Schreiben konkret aussehen und was beinhalten? Das Anschreiben an einen Verlag ist mit einer Jobbewerbung vergleichbar. Du bewirbst Dich beim Buchverlag um den Job als Autor und der Lektor ist der Personalchef.

Verlagsanschreiben
Überzeuge den Lektor mit deinem Anschreiben

Das Anschreiben hat eine zentrale Aufgabe. Es soll den Verlagslektor mit wenigen Zeilen die wichtigsten Informationen zur Dir als Autor und deinem Manuskript vermitteln. Weiterhin musst Du in diesem Schreiben erläutern, warum gerade dein Werk ins Verlagsprogramm passt. Der Lektor sollte nach dem Lesen neugierig auf Exposé und Leseprobe werden. Zu einem Verlagsanschreiben gibt es keine verbindlichen Vorgaben. Es gibt jedoch keinen Zweifel darüber, welche Fehler Du als Autor vermeiden solltest.

Im ersten Schritt gehen wir darauf ein, welche Fehler Du in einem Verlagsanschreiben vermeiden solltest. In einem zweiten Schritt lässt sich dann konkretisieren, wie ein solches Schreiben an einen Verlag im Idealfall aussehen sollte.  

Fehler 1: Anschreiben mit Rechtschreibfehlern

Ein Anschreiben an einen Verlag sollte keine Fehler bei Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung enthalten. Ein Lektor legt ein solches Schreiben sofort weg und schenkt den restlichen Unterlagen keine Beachtung. Neben den besagten Fehler gilt es auch, auf die richtige Optik beim Anschreiben an den Verlag zu achten. Verwende eine klassische Schriftart und einen ausreichenden Zeilenabstand. Dein Schreiben sollte gut lesbar sein und dem Lektor keine Augenschmerzen bereiten.

Fehler 2: Du sprichst den Lektor nicht persönlich an

Spreche im Anschreiben den zuständigen Lektor persönlich an. Nutze eine unpersönliche Anrede („Sehr geehrte Damen und Herren“) nur, wenn Du keinen Ansprechpartner gefunden hast. Über die Internetseite oder einen Anruf beim Verlag erfährst Du den Namen des Lektors für dein Genre. Vermeide Anreden wie „Hallo, Frau …“ oder „Hi, Herr…“. Setze auf das klassische „Sehr geehrter, …“. Prüfe, ob Du den Namen deines Ansprechpartners korrekt geschrieben hast.

Fehler 3: Du nutzt ein Standardanschreiben

Nutze auf keinen Fall ein Standardanschreiben aus dem Internet. Lektoren erhalten täglich eine Vielzahl von Manuskripten und kennen jeden Standardbrief, der im Netz als erfolgreiches Schreiben für Autoren angepriesen wird. Vermeide nichtssagende Floskeln im ersten Satz wie „Mit großem Interesse habe ich Ihr Verlagsprogramm studiert…“ Verwende nicht das gleich Anschreiben für alle Buchverlage, jeder Brief sollte für den jeweiligen Verlag und sein Programm personalisiert sein.

Fehler 4: Das Anschreiben ist schwer lesbar

Du bist Schriftsteller, dies zeigt sich auch im Anschreiben an den Verlag. Vermeide im Brief Schachtelsätze, Füllwörter, Konjunktiv oder Passiv. Das Schreiben sollte sich flüssig lesen lassen und die wichtigsten Informationen liefern. Ein Lektor, der vielleicht von anderen Schreiben ermüdet ist, darf nicht über einzelne Formulierung spekulieren. Ein Anschreiben ist kurz. Als Autor musst Du fähig sein, wichtige Fakten in wenigen Zeilen zu liefern.

Fehler 5: Dein Verlagsanschreiben ist länger als eine Seite

Das Anschreiben an den Verlag sollte nicht mehr als eine Seite umfassen. Kein Lektor hat Zeit, Briefe zu lesen, wo Autoren lange ausführen, warum ein Manuskript ins Programm passt. Bedenke, dass der Lektor Informationen zu Dir als Autor und deinem Roman aus Kurzvita, Exposé und Leseprobe bezieht. Es ist nicht ratsam, beim Anschreiben zu tricksen und die Schriftart so zu verkleinern, dass es auf eine Seite passt.   

Fehler 6: Du preist dein Werk als Bestseller an

In Anschreiben an den Verlag solltest Du dein Manuskript verkaufen, preise deinen Roman jedoch nicht als Bestseller an, dies kommt bei einem Debütautor nicht gut an. Jeder Lektor weiß, dass Bestseller eine Seltenheit sind und sich schwer voraussagen lassen. Vermeide dazu Formulierung, die den Lektor an der Qualität deines Werkes zweifeln lassen. Solche Sätze gehören  nicht ins Anschreiben: „Trotz kleinerer Mängel meines Romans, hoffe ich…“

Fehler 7: Kein eigener Stil „Ich schreibe wie…“

Viele Autoren haben ein literarisches Vorbild, welchen sie nacheifern. Sätze wie „Ich schreibe wie Ken Follett.“ oder „Mein Schreibstil ist vergleichbar mit Sophie Kinsella“ gehören nicht in ein Verlagsanschreiben. Warum handelt es sich um einen Fehler? Es gibt einen einfachen Grund. Verlage suchen nach Schriftsteller mit einem eigenen Stil. Nur Autoren, die sich von ihren Vorbildern emanzipiert haben, sind für einen Buchverlag interessant.

Wie sieht ein gutes Anschreiben an einen Verlag aus?

Wie sollte ein gutes Verlagsanschreiben aussehen? Da fast alle Verlage heute die Unterlagen per Mail verlangen, fällt der klassische Briefkopf mit der Postadresse oben weg. Das Anschreiben sollte einseitig sein, nutze eine Schriftart wie Arial, New Courier oder Times New mit Schriftgröße 12 pt. Der Text ist idealerweise linksbündig. Neben dem Text für den Verlag macht es Sinn, in einer Kopfzeile deine Adresse aufzuführen. Datum und Betreff gehören ebenso ins Anschreiben an einen Verlag. Schreibe beim Betreff „Manuskriptangebot“, mitunter macht es Sinn das Genre hinzuzufügen.

Mit der korrekten Anrede des Lektors beginnt das eigentliche Verlagsanschreiben. Der erste Satz ist von besonderer Bedeutung, setze auf keinen Fall auf Standardsätze. Hier gilt es einfallsreich zu sein und das Interesse beim Lektor zu wecken. Was gehört noch in das Schreiben? Erläutere, warum dein Manuskript ins Verlagsprogramm passt und schreibe eins bis zwei Sätze zur Handlung. Stelle Dich kurz als Autor vor. Hier gehören nur Informationen rein, die für den Verlag relevant sind. Schreibst Du zum Beispiel über Indien, ist es für einen Verlag interessant, wenn Du dort einige Jahre gelebt hast. Oder Du hast relevante Veröffentlichungen vorzuweisen oder einen Autorenwettbewerb gewonnen.

Das Anschreiben an den Verlag solltest Du so knapp wie möglich halten. Eine Seite reicht hier im Regelfall aus, da der Lektor alle weiteren Informationen über Kurzvita, Exposé und Leseprobe erhält.

Das Verlagsanschreiben bei Online Bewerbungen

Früher gab es bei einem Anschreiben keine Zweifel. Du hast das Schreiben mit Briefkopf und Unterschrift zusammen mit den anderen Unterlagen in einen großformatigen Briefumschlag getan und direkt an den Verlag geschickt. Fast alle Verlage wünschen heute eine Zusendung des Manuskripts per Mail. Hier stellt sich dann mitunter die Frage, ob die Mail von einem Verlag nicht im Sinne eines Anschreibens verstanden wird. Wie es ein Buchverlag bei der Online Bewerbung genau handhabt, lässt sich pauschal nicht sagen.

Anschreiben Verlag
Kaum ein Verlag wünscht ein Anschreiben per Post

Wir schlagen folgendes Vorgehen vor. Erstelle ein einseitiges Verlagsanschreiben mit deiner Adresse im Briefkopf und einer Betreffzeile. Dieses Anschreiben sollte an den richtigen Lektor adressiert sein und das erste Blatt deiner Bewerbung darstellen, dann folgen Kurzvita, Exposé und Leseprobe. Einige Verlage verlangen auch andere Unterlagen wie einen Pitch. Füge alle diese Unterlagen in einer Datei (als PDF) zusammen, schreibe eine knappe Mail und sende diese an den Verlag. Kein Lektor wird es bemängeln, wenn er das Anschreiben auf diesen Weg erhält.

Fazit des Buchinsiders: Vermeide diese Fehler im Verlagsanschreiben

Vermeide diese Fehler im Anschreiben an einen Buchverlag

  • Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik sollten im Verlagsanschreiben korrekt sein, sonst legt der Lektor das Schreiben sofort weg. Nutze im Anschreiben eine gängige Schriftart und einen ausreichenden Zeilenabstand.
  • Unpersönliche Anreden (Sehr geehrte Damen und Herren) sowie unpassende Anreden (Hallo/Hi) sind ein Fehler im Verlagsanschreiben. Finde im Vorfeld den Namen des zuständigen Lektors im Verlag heraus.
  • Vermeide Standardanschreiben aus dem Internet und Floskeln im Schreiben. Ein Lektor liest eine Vielzahl von Briefen und kennt alle Muster. Jedes Anschreiben sollte für den Verlag personalisiert sein.
  • Du bist Autor, zeige dies im Verlagsanschreiben. Vermeide Füllwörter, Passiv, Konjunktiv und Schachtelsätze. Vermittele in deinem Schreiben dem Lektor knapp und präzise Informationen zu Dir und deinem Werk.
  • Das Anschreiben sollte nicht mehr als eine Seite umfassen. Es handelt sich um einen Einstieg, der Interesse erwecken soll. Weitere Informationen finden sich in Kurzvita, Exposé und Leseprobe.
  • Preise deinen Roman nicht als Bestseller an,  beim Lektor finden solche Aussagen keinen Anklang. Lasse den Verlag ebenso nicht an der Qualität zweifeln, indem Du im Anschreiben auf Mängel verweist.
  • Viele Autoren haben ein literarisches Vorbild. Verweise im Verlagsanschreiben nicht darauf, dass Du wie ein bekannter Autor schreibst. Verlage suchen nach Schriftstellern, die ihren eigenen Stil gefunden haben.

Wie sieht ein gutes Anschreiben an einen Verlag aus? Es handelt sich um ein einseitiges Schreiben mit Betreff, gängiger Schriftart und der korrekten Anrede des zuständigen Lektors. In dem Schreiben erläuterst Du, warum dein Werk ins Verlagsprogramm passt, umreißt den Roman mit wenigen Worten und stellst Dich vor.

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