Buchgestaltung – Wissenswertes zu Buchsatz, Format, Umschlag

Buchgestaltung – Wissenswertes zu Buchsatz, Format, Umschlag

Das Manuskript ist fertig und nun steht die Buchgestaltung an. Doch auf was muss man bei der Gestaltung eines Romans alles achten? Eine zentrale Aufgabe ist der Buchsatz. In diesem Beitrag erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du ein ansprechendes und gut lesbares Buchlayout erstellst.

Du hast dein Buch beendet und möchtest es veröffentlichen? Vor der Veröffentlichung deines Romans steht die Buchgestaltung an.Was musst Du bei  Gestaltung eines Buches beachten? Die wichtigste und zeitaufwändigste Aufgabe ist der Buchsatz. Hier geht es darum, ein gut lesbares und optisch ansprechendes Buchlayout zu erstellen. Es gilt auch andere Fragen zu klären. Welches Format soll der Roman haben?  Wie soll der Umschlag aussehen? Wo stehen Klappentext und Autorenvita?

Buchgestaltung
Bei der Buchgestaltung gibt es viele Möglichkeiten

Hier erfährst Du alles Wichtige rund um das Thema Buchgestaltung. Der Beitrag richtet sich besonders an Self-Publisher, die ihren Roman ansprechend ohne fremde Hilfe gestalten möchten. Die hier beschriebenen Formatierungen lassen sich mit Word erstellen, Du brauchst kein extra Layout-Programm.

Buchsatz – Darauf musst Du bei der Buchgestaltung achten

Die wichtigste Arbeit bei der Buchgestaltung ist der Buchsatz. Der Satz umfasst das gesamte Layout deines Romans. Hierzu gehören Seitenlayout, Schriftart, Gestaltung von Kapiteln und Absätzen. Die Möglichkeiten beim Buchsatz sind vielfältig und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. So kannst Du zum Beispiel deine Kapitelanfänge optisch schön mit Verzierungen gestalten.

Dabei muss man sagen, die Zeit der Buchkunst beim Satz ist vorbei. Viele Verlage setzen heute bei der Buchgestaltung besonders aus Kostengründen auf ein einfaches und gut lesbares Layout eines Romans.  

Seitenlayout (Format)

Bevor Du mit der Detailarbeit beim Buchsatz beginnst, musst Du das Seitenlayout festlegen. Welches Format soll dein Buch haben? Self-Publisher entscheiden sich häufig für das gängige Taschenbuchformat. In diesem Falle sollte das Format 12 x 19 cm sein. Das Format kannst Du bei Word über Seitenlayout und Seite einrichten (Papier) einstellen. Dazu musst Du die Seitenränder festlegen. Hier gibt es keine festen Vorgaben. Teste bei der Buchgestaltung einige Formate durch. Auch die Anpassung von Kopf- und Fußzeile wirken sich auf das Seitenlayout aus.

Es ist ratsam, die Seite so einzurichten, dass jede Seite im Durchschnitt 300 Wörter und 30 bis 35 Zeilen hat. Natürlich wirst Du auch Seiten mit 270 Wörtern (bei Dialogen) oder 320 Wörtern haben. Hierbei handelt es um einen Richtwert. Überlege Dir, wo die Seitenzählung sein soll? Die meisten Verlage setzen auf eine Seitenzählung in der Fußzeile.

Schriftart und Kapitelüberschriften

Es gibt eine Unmenge an Schriftarten. Es mag reizvoll sein, bei der Buchgestaltung auf eine besonders schöne Schriftart zu setzen, doch hier solltest Du auf Lesbarkeiten setzen. Entscheide Dich für einen gängigen Font wie Times New Roman, Arial oder Courier New. 10 oder 11 sind eine gute Schriftgröße für deinen Kapiteltext, dazu hat sich Blocksatz bewährt, während sich Fließtext nur schwer lesen lässt.

Buchgestaltung Lesbarkeit
Bei der Buchgestaltung steht die Lesbarkeit im Vordergrund

Bei der Schriftart der Kapitelüberschriften hast Du bei der Buchgestaltung wiederum mehr Spielraum. Hier können die Fonts ausgefallener sein. Welche Schriftgröße sollen die Überschriften haben? Sieht Fettdruck optisch gut? Sollen die Kapitelüberschriften linksbündig oder zentriert stehen? Wie viele Zeilen sollen zwischen Überschriften und Kapiteltext sein? Diese Fragen musst Du bei der Buchgestaltung für Dich beantworten. Leitest Du deine Kapitel mit Zitaten oder Sprüchen ein, überlege Dir wie die Anordnung von Kapitel, Zitat und Kapiteltext bei der Buchgestaltung aussehen soll.

Absätze bei der Buchgestaltung

Die Gestaltung der einzelnen Absätze ist eine zentrale Aufgabe beim Buchsatz. Die Absätze sehen optisch schön aus, wenn zwischen den Zeilen im Romantext ein kleiner Abstand ist. Der Zeilenabstand lässt sich bei Word über Absatz problemlos einstellen, nutze dazu die Absatzkontrolle. Ein Abstand von 1,25 bis 1,5 Zeilen ist ideal und kommt dem Leser entgehen. Die Wahl des Zeilenabstands wirkt sich auf die Zahl der Zeilen auf einer Seite aus, hier kannst Du bei der Buchgestaltung experimentieren. Verzichte bei deinem Roman auf eine automatische Silbentrennung, was die Lesbarkeit erschwert.

Weiterhin sieht es optisch schön aus, wenn Du nach jedem Absatz die Zeile eines neuen Absatzes einrückst. Nutze hier die Funktion Sondereinzug (Erste Zeile) bei Word. Ein Sondereinzug von etwa 0,3 cm ist beim Buchsatz üblich. Neue Kapitel, Unterkapitel und neue Abschnitte beginnen hingegen nicht mit einem Sondereinzug.

Gesamtgestaltung des Romans

Hast Du den ganzen Text deines Romans nach deinen Wünschen formatiert, denke über die Gesamtgestaltung deines Buches nach. Es geht um die Anordnung von Titelblatt, Impressum, Widmung/Danksagung, einleitendes Zitat, Autorenvita, Klappentext, Kapitelverzeichnis. Gibt es eine Fortsetzung deines Romans und Du möchtest dafür werben? Bei der Buchgestaltung musst Du Dir genau überlegen, wo jedes Element stehen soll.

Dabei ist es wichtig, sich klar zu machen, was auf Vorderseite und Rückseite ebenso was linke und rechte Seite bei deinem Manuskript ist. Der Titel deines Romans gehört auf die rechte Vorderseite. Soll dazu jedes Kapitel auf einer rechten Vorderseite beginnen? Dann musst Du mitunter eine Leerseite einbauen. Bei der Buchgestaltung ist es wichtig, zu visualisieren, wie das gedruckte Buch später aussieht und präzise zu arbeiten.

Endkontrolle beim Buchsatz

Unterziehe deinen Buchsatz am Ende einer genauen Kontrolle, hierzu kannst Du auch eine Checkliste erstellen. Sind alle Kapitel im Inhaltsverzeichnis aufgeführt? Haben die Kapitelüberschriften die gleiche Schriftart? Stimmen auf allen Seiten die Abstände beim Text? Stehen am Ende von jedem Kapitel Seitenumbrüche? Die Endkontrolle ist wichtig, so wie dein Manuskript aussieht wird später auch dein Roman aussehen. Fehler beim Buchsatz lassen sich nach dem Druck deines Buches nicht mehr korrigieren.

Hast Du die Buchgestaltung abgeschlossen, erstelle aus deinem Word-Dokument eine PDF-Datei. Kontrolliere auch diese Datei, um sicher zu stellen, dass es bei der Formatierung zu keinen Fehlern gekommen ist. Im PDF-Format kannst Du deinen Roman an eine Druckerei schicken. Wie Du die richtige Druckerei für dein Manuskript findest, erfährst Du in einem extra Beitrag.

Cover und Umschlaggestaltung

Zur Buchgestaltung gehören auch das Cover und die Umschlaggestaltung. Covergestaltung ist ein sensibles Thema. Soll ein Schriftsteller sein Cover selbst gestalten? Im Regelfall sind Autoren felsenfest bei Office Programmen. Bei Programmen zum Design von Grafiken sieht es anders aus. Hier ist die Gefahr groß, dass der Buchsatz perfekt, dass Cover hingegen laienhaft aussieht. Wir raten dazu, beim Cover einen professionellen Dienstleister zu beauftragen. Wie der Umschlag deines Romans aussieht, hängt maßgeblich vom Cover ab. So sollten die Grafik auf der Vorderseite und die Farbe des Umschlags stimmig sein. Was gut aussieht und den Leser anspricht, weiß im Regelfall ein Grafiker. Beim Cover und der Gestaltung des Umschlags raten wir dazu, die Aufgabe an einen Dienstleister abzugeben.

Bei der Umschlaggestaltung musst Du als Autor einzelne Fragen selbst entscheiden. Überlege Dir, was auf der Rückseite des Umschlags stehen soll. Auf der Rückseite können zum Beispiel Klappentext, Autorenvita oder ein Zitat aus deinem Roman stehen.

Buchgestaltung beim eBook

Bisher ging es um den Buchsatz beim Printbuch. Möchtest Du ein eBook veröffentlichen, musst Du bei der Buchgestaltung etwas anders vorgehen. Viele der oben genannten Vorgaben gelten auch für ein elektronisches Buch. Es muss als fortlaufender Text so gestaltet werden, dass es auf verschiedenen Geräten lesbar ist. In einem eBook gibt es keine vordere und hintere Seite, ebenso keine linke und keine rechte Seite. Auf dem Gerät wird eine Seite angezeigt, die sich je nach Lesebedürfnis bei der Schriftgröße verkleinern oder vergrößern lässt. In ein eBook gehören keine Leerseiten und Seitenzahlen. Dazu ist es ratsam, die Seitenränder alle gleichzusetzten (z.B. 1,5 cm).

Buchgestaltung eBook
Ein eBook muss ein fortlaufender Text sein.

Ist der Buchsatz beim eBook fertig, musst Du deine Word-Datei in ein Format wie AZW, EPUB oder MOBI umwandeln.  Für die eBook-Umwandlung kannst Du ein kostenloses Programm wie Calibre nutzen. Wichtige Infos zur eBook-Erstellung und den Format findest Du in einem extra Beitrag.

Kreative Buchgestaltung?

Ist es sinnvoll, bei der Buchgestaltung besonders kreativ zu sein? Ohne Zweifel gibt es bei Gestaltung eines Romans zahlreiche Möglichkeiten. So kannst Du zum Beispiel deine Kapitelanfänge optisch schön gestalten oder verschiedene Schriftarten (z.B. bei einem Brief) im Text nutzen. Doch ein Blick in aktuelle Taschenbücher wird es zeigen, die meisten Verlage betreiben bei der Buchgestaltung keinen großen Aufwand.  Dies hat verschiedene Gründe.

Einmal ist eine aufwändige Gestaltung eines Buches eine Kostenfrage. Hinzu kommt, dass der Großteil der Leser kein Bedürfnis nach kunstvoll gestalteten Büchern hat. Vielen Lesern reicht ein Buch, welches sich gut lesen lässt. Lesbarkeit ist das wichtigste Prinzip bei der Buchgestaltung. Verlage veröffentlichen neben einen Printbuch im Regelfall immer ein eBook. Bei elektronischer Literatur gibt es Einschränkungen. So können eBook-Reader nicht verschiedene Schriftarten anzeigen und Grafiken sehen mitunter nicht schön aus. Printbuch und eBook sind bei der Buchgestaltung identisch, aus diesem Grund setzen viele Verlage auf ein schlichtes und zugleich optisch ansprechendes Buchlayout.

Fazit des Buchinsiders: Auf was musst Du bei der Buchgestaltung achten?

Die zentrale Aufgabe bei der Buchgestaltung ist der Buchsatz. Hierbei geht es darum, ein ansprechendes und gut lesbares Buchlayout zu erstellen. Für den Satz reicht Word aus, Du benötigst kein spezielles Layout-Programm.

  • Seitenlayout (Format): Lege in einem ersten Schritt das Seitenlayout für dein Buch fest. Viele Self-Publisher veröffentlichen ein Taschenbuch (12 x 19 cm). Richte dazu die Seitenränder so ein, dass etwa 300 Wörter und 30 bis 35 Zeilen auf eine Seite passen.
  • Schriftart: Bei der Schriftart kommt es vor allem auf Lesbarkeit an. Wähle bei der Buchgestaltung einen Font wie Times New Roman, Arial oder Courier New mit Schriftgröße 11 oder 12 mit Blocksatz. Kapitelüberschriften können eine ausgefallenere Schriftart haben.
  • Absätze: Absätze sehen schön aus, wenn zwischen den Zeilen ein kleiner Abstand (1,25 bis 1,5 Zeilen) ist. Nach jedem Abschnitt sollte die erste Zeile (z.B. 0,3 cm) leicht eingerückt sein. Bei neuen Kapitel und Unterkapiteln ist die erste Zeile hingegen nicht eingerückt.
  • Gesamtgestaltung: Bei der Buchgestaltung musst Du entscheiden, wie Du die einzelnen Elemente wie Titelblatt, Impressum, Autorenvita, Klappentext, Danksagung und Kapitelverzeichnis anordnen möchtest. Mache Dir klar, wo sich Vorder- und Rückseite, wie rechte und linke Seite im Manuskript befinden.

Am Ende steht die Endkontrolle deines Buchsatzes an. Prüfe das Manuskript ganz genau und erstelle im letzten Schritt eine PDF für die Druckerei. Möchtest Du neben dem Printbuch auch ein eBook erstellen, musst Du bei der Buchgestaltung einige Änderungen (z.B. keine Leerseiten und Seitenzählung) vornehmen. Wir empfehlen das Cover von einem externen Dienstleister machen zu lassen und auf eine allzu kreative Buchgestaltung zu verzichten.

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