Direktvertrieb oder Distributoren? Vor diese Fragen stehen Self-Publisher. Was ist der Unterschied? Verkaufst Du deine Romane über Amazon (KDP) oder tolino Media (deutsche Buchhändler), bist Du für die Verteilung deiner Bücher weitgehend selbst zuständig. Bindest Du Dich nur an einen Self-Publishing-Anbieter, ist dein Werk in bestimmten Shops nicht verfügbar. Möchtest Du möglichst viele Shops mit deinen Romanen beliefern, bieten sich Distributoren an.

Du veröffentlichst dein Buch bei einem Anbieter wie BoD, ePubli oder tredition. Diese Dienstleister verkaufen deine Romane über den eigenen Shop und beliefern zahlreiche andere Anbieter. Hierzu gehören zum Beispiel Amazon, Thalia oder Weltbild. Distributoren sind eine bequeme Art seine Werke zu verkaufen, weil Du auf diese Weise viele Shops belieferst und eine größere Leserschaft erreichst. Der Nachteil sind geringere Einnahmen, bei einem Direktvertrieb erzielst Du ein höheres Honorar. Dazu musst Du Dich im Vorfeld mit einer Vielzahl von Anbietern beschäftigen, bis Du den richtigen Dienstleister findest.

Prüfe diese drei Punkte, bevor Du einen Distributor auswählst?

Bevor Du Dich für einen Self-Publishing-Anbieter entscheidest, solltest Du drei Punkte checken. Welche Shops werden beliefert, wie sind die Honorare im Shop des Anbieters und extern. Welche Kosten entstehen und musst Du Dich längerfristig an den Distributor binden.

• Welche Shops werden beliefert? Wie viele und vor allem welche Shops werden durch den Distributor beliefert? Es geht nicht um die reine Anzahl. Was hilft es, wenn diverse US Shops beliefert werden, in welchen deine Leserschaft nicht kauft und wichtige deutsche Buchhändler fehlen. Dazu ist die Frage interessant, ob Du einzelne Shops von der Belieferung durch den Distributor ausschließen kannst. Diese Option ist interessant, wenn Du einen bestimmten Anbieter (z.B. Amazon) selbst beliefern möchtest.
• Wie hoch sind Honorare? Welche Einnahmen erzielst Du über den Verkauf in den einzelnen Shops. Hier musst Du zwischen den internen Shop des Distributors und externen Anbietern unterscheiden. Grundsätzlich erzielst Du die höchsten Einnahmen, wenn Du deine Romane direkt über den Self-Publishing-Anbieter verkaufst. Die Honorare über die externen Shops sind niedriger. Bei den Einnahmen über interne und externe Shops gibt es bei den Distributoren große Unterschiede, diesen Punkt solltest Du Dir genau anschauen.
• Wie sieht es mit Kosten und Vertragslaufzeiten aus? Weiter stellt sich die Frage, welche Kosten für Dich als Selbstverleger entstehen. Die Kosten halten sich bei den Distributoren im Regelfall in Grenzen. So fehlt zum Beispiel eine Gebühr von 19,95 Euro für eine ISBN an. Prüfe dazu, wie lange Du Dich an einen Self-Publishing-Anbieter bindest. Ein Beispiel ist Book on Demand, hier hast Du eine Vertragslaufzeit von einem Jahr mit dem Dienstleister.

Was gibt es bei den Distributoren noch zu beachten?

Prüfe neben diesen drei wichtigen Punkten weitere Details, damit Du Dich endgültig für einen Distributor entscheiden kannst. Wie steht es um die Formate bei der Publikation? Fast alle Dienstleister bieten eine Veröffentlichung als Taschenbuch, Hardcover und eBook an. Möchtest Du zum Beispiel in Großdruck veröffentlichen, kommen nicht alle Distributoren infrage. Überlege Dir dazu, ob Du bei deinen eBook einen Kopierschutz (DRM) nutzen möchtest. Ein Kopierschutz kann auf einzelnen Reader zu Problemen führen und ist kein wirklicher Schutz gegen Raubkopierer. Ein weiteres interessantes Detail für Autoren könnte der Auszahlungsrhythmus der Distributoren sein.   

Hast Du alle Details genau geprüft, bleibt die letzte Frage. Soll es wirklich ein Distributor sein oder setzt Du als Self-Publisher exklusiv auf ein Angebot wie KDP von Amazon. Wer nur über Kindle Direct Publishing veröffentlicht, hat verschiedene Vorteile. So erhältst Du bei Verkäufen in bestimmten Ländern höhere Honorare, weiterhin kannst Du über das Leihprogramm Kindle Unlimited zusätzliche Einnahmen generieren.